Tosno

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Stadt
Tosno
Тосно
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Tosno
Erste Erwähnung 1500
Stadt seit 1963
Fläche 412 km²
Bevölkerung 39.101 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 95 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 37 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81361
Postleitzahl 187000–187003
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 466
Geographische Lage
Koordinaten 59° 33′ N, 30° 54′ OKoordinaten: 59° 33′ 0″ N, 30° 54′ 0″ O
Tosno (Europäisches Russland)
Tosno (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Tosno (Oblast Leningrad)
Tosno (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad
Liste der Städte in Russland

Tosno (russisch То́сно) ist eine russische Stadt mit 39.101 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Leningrad und ein südöstlicher Vorort von Sankt Petersburg. Es liegt am Fluss Tosna (einem linken Nebenfluss der Newa), etwa 50 km vom Petersburger Stadtkern entfernt. Die nächstgelegene Stadt ist das 17 km von Tosno entfernte Nikolskoje.

Geschichte

Tosno wurde im Jahre 1500 erstmals erwähnt und gehörte damals zur Republik Nowgorod. Die Entstehung der eigentlichen Stadt begann jedoch 1714 unter Peter dem Großen im Zusammenhang mit der Gründung der neuen Hauptstadt des Zarenreichs, Sankt Petersburg. Er ließ hier eine Handwerkersiedlung mit Poststation anlegen. Da sich Tosno an der schon damals stark befahrenen Straße von Sankt Petersburg nach Moskau befand, stieg es im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts zu einem der größten Orte im Umkreis der Hauptstadt und einem Industriezentrum auf.

Beim Bau der Bahnstrecke Sankt Petersburg–Moskau, die ebenfalls durch Tosno führt, diente der Ort in den 1840er Jahren als Arbeitersiedlung für Tausende ehemaliger leibeigener Bauern, die dafür eingesetzt wurden.

1930 wurde Tosno zum Verwaltungszentrum des neu gegründeten gleichnamigen Rajons und hatte seinen wirtschaftlichen Schwerpunkt im Bereich der Forstwirtschaft bzw. Holzverarbeitung sowie Leichtindustrie. Im Zweiten Weltkrieg war Tosno von 1941 bis 1944, während der Leningrader Blockade, unter der Kontrolle der Wehrmacht und zum Zeitpunkt der Befreiung weitgehend zerstört.

1963 erhielt Tosno den Stadtstatus.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1939 10.170
1959 15.138
1970 19.564
1979 24.062
1989 32.459
2002 38.683
2010 39.101

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Verkehr

Linientaxis (sogenannte Marschrutki) in Tosno

Der deutsche Konzern Henkel betreibt in Tosno ein großes Werk zur Herstellung von Klebstoff und Waschmittel. Zweiter großer Arbeitgeber in Tosno ist eine Fabrik des US-amerikanischen Baumaschinenherstellers Caterpillar. Die Holz- und Textilindustrie haben hier nur noch geringe Bedeutung.

Tosno liegt direkt am wichtigsten Autoverkehrswege des europäischen Teils Russlands, der Fernstraße M10 Rossija und der Autobahn M11 Newa. Die beide Fernstraßen verbinden Moskau und Sankt Petersburg miteinander. Tosno verfügt weiterhin über einen Bahnhof an der Petersburg-Moskauer Schnellfahrstrecke.

Kriegsgräberstätte Sologubowka

20 km nordöstlich von Tosno befindet sich im Ortsteil Lesje (Лезье) der Siedlung Sologubowka (Сологубовка) ein deutscher Soldatenfriedhof, die Deutsche Kriegsgräberstätte Sologubowka (Lage: 59,6888° n. Br., 31,1198° ö. L.). Er wurde seit 1996 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angelegt und bis 2010 wurden über 45.000 Gefallene aus verschiedenen russischen Grablageorten dorthin umgebettet. Die Namen der Gefallenen sind auf Granitstelen verzeichnet.[2] Im Endausbau sollen dort über 80.000 Grabstätten angelegt werden und damit die weltweit größte deutsche Kriegsgräberstätte entstehen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Schreiben des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. an seine Mitglieder und Spender vom 24. März 2010

Weblinks

Commons: Tosno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien