Trachselwald

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Trachselwald
Wappen von Trachselwald
Wappen von Trachselwald
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Emmentalw
BFS-Nr.: 0958i1f3f4
Postleitzahl: 3456
Koordinaten: 622914 / 207334Koordinaten: 47° 1′ 0″ N, 7° 44′ 24″ O; CH1903: 622914 / 207334
Höhe: 685 m ü. M.
Höhenbereich: 657–1194 m ü. M.[1]
Fläche: 15,96 km²[2]
Einwohner: 921 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 66 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
2,7 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.trachselwald.ch
Trachselwald, Blick vom Schlossturm
Trachselwald, Blick vom Schlossturm

Trachselwald, Blick vom Schlossturm

Lage der Gemeinde
Karte von TrachselwaldBrienzerseeKanton LuzernKanton SolothurnKanton SolothurnVerwaltungskreis Bern-MittellandVerwaltungskreis Interlaken-OberhasliVerwaltungskreis SeelandVerwaltungskreis ThunVerwaltungskreis OberaargauAefligenAffoltern im EmmentalAlchenstorfBätterkindenBurgdorf BEDürrenrothEggiwilErsigenHasle bei BurgdorfHeimiswilHeimiswilHellsauHindelbankHöchstetten BEKernenriedKirchberg BEKoppigenKrauchthalLangnau im EmmentalLauperswilLützelflühLützelflühLützelflühLyssachOberburg BEOberburg BEOberburg BERöthenbach im EmmentalRüderswilRüdtligen-AlchenflühRüegsauRumendingenRüti bei LyssachSchangnauSignauSumiswaldTrachselwaldTrubTrubschachenUtzenstorfWiler bei UtzenstorfWilladingenWynigenZielebach
Karte von Trachselwald
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Trachselwald ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Emmental des Kantons Bern in der Schweiz.

Geographie

Das Gemeindegebiet liegt östlich der Emme und südlich der Grüne im unteren Emmental und umfasst hauptsächlich die Talschaft Heimisbach mit den Orten Chramershus und Thal. Das Dorf Trachselwald selbst liegt dicht an der westlichen Gemeindegrenze. Die angrenzenden Nachbargemeinden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Lützelflüh, Sumiswald, Trub, Langnau im Emmental, Lauperswil und Rüderswil.

Geschichte

Der Name der Gemeinde bedeutet «Drechsler-Wald» und wird urkundlich erstmals 1131 erwähnt. Das Dorf um das Schloss Trachselwald war zunächst den Freiherren von Trachselwald, dann denjenigen von Rüti bei Lyssach und schliesslich denen von Sumiswald unterstellt, bis die Herrschaft 1408 an die Stadt Bern verkauft wurde. Das Schloss wurde zur Landvogtei.

1574 wurde das Dorf durch einen Brand vernichtet. Im Zuge des Schweizer Bauernkrieges fand am 3. April 1653 im Gasthof Tanne eine Versammlung statt, bei welcher der Bauernführer Niklaus Leuenberger seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte. Am 19. Juni wurde er verhaftet und bis zu seiner Hinrichtung am 27. August im Bergfried des Schlosses gefangen gehalten.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1900 1950 1970 1980 1990 2002 2009 2012
Einwohner 1473 1393 1199 1054 1046 1078 1047 995

Politik

Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2015 betrugen: SVP 56.5 %, BDP 11.0 %, SP 10.0 %, GPS 6.7 %, EDU 4.3 %, EVP 3.0 %, FDP 3.0 %, glp 2.0 %, SD 1.0 %, CVP 0.5 %.[5]

Namen

Die zur Gemeinde Trachselwald gehörige Talschaft Heimisbach hiess bis 1967 «Dürrgraben». Am 1. Januar 1968 erhielt sie zum 100. Geburtstag des Mundartdichters Simon Gfeller, nach dem Titel seines Erstlingswerks von 1910, ihren heutigen Namen.

Kunst und Kultur

Die Kirche von Trachselwald (im Hintergrund das Schloss)

Der barocke Neubau der reformierten Kirche Trachselwald erfolgte 1685 nach Plänen von Abraham Dünz. Die ältesten Teile des Schlosses stammen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; bis Ende 2009 befand sich hier der Sitz des Regierungsstatthalters des Amtes Trachselwald (seit dem 1. Januar 2010 gehört die Gemeinde Trachselwald zum Verwaltungskreis Emmental). Seit März 2003 logiert in den Räumen des 1614 erbauten ehemaligen Amtsschaffnerei das Schweizer Zither-Kultur-Zentrum, das seit Februar 1999 existiert und zunächst in Konolfingen beheimatet war. Im alten Schulhaus Thal im Heimisbach, wo Simon Gfeller von 1875 bis 1884 zur Schule gegangen war, besteht seit 1970 für ihn eine Gedenkstube.

Persönlichkeiten

Quellen

  • Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, II. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Bern, Zweiter Teil: Rechte der Landschaft, Band 8: Das Recht der Landschaft Emmental (Seit 1803 Amtsbezirke Signau und Trachselwald) von Anne-Marie Dubler, Aarau 1991. (Online-Version)

Literatur

  • Hans Minder: Die Bürger der Gemeinde Trachselwald, Lauperswil 2009.
  • Jürg Schweizer: Trachselwald. Dorf, Schloss, Gemeinde (Schweizerische Kunstführer, Nr. 154). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 1992, ISBN 978-3-85782-154-7.

Weblinks

Commons: Trachselwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Resultate der Gemeinde Trachselwald. (html) Staatskanzlei des Kantons Bern, 18. Oktober 2015, abgerufen am 23. April 2016.