Treffpunkt Todesbrücke

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Film
Titel Treffpunkt Todesbrücke
Originaltitel The Cassandra Crossing
Produktionsland Italien, Vereinigtes Königreich, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 129 Minuten
Stab
Regie George Pan Cosmatos
Drehbuch George Pan Cosmatos,
Robert Katz
Produktion Lew Grade,
Carlo Ponti
Musik Jerry Goldsmith
Kamera Ennio Guarnieri
Schnitt Roberto Silvi,
Françoise Bonnot
Besetzung

Treffpunkt Todesbrücke (Originaltitel: The Cassandra Crossing) ist ein Thriller aus dem Jahr 1976. Die europäische Koproduktion entstand unter der Regie von George Pan Cosmatos und im Sog der Katastrophenfilm-Welle, die in den 1970er Jahren von den USA nach Europa geschwappt war. Start in Deutschland war am 31. März 1977.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein europäischer Transkontinentalzug ist auf dem Weg von Genf nach Stockholm. Unter den zahlreichen Passagieren befindet sich auch ein schwedischer Terrorist, der sich bei einem misslungenen Anschlag auf ein Labor in der Zentrale der fiktiven Internationalen Gesundheitsorganisation mit einem tödlichen mutierten Pest-Bakterium infiziert hat. Bei der Internationalen Gesundheitsorganisation plant U.S. Colonel Stephen Mackenzie, den Zug über eine stillgelegte Eisenbahnstrecke in ein Quarantänelager nach Janów in Polen zu schicken. Der Weg dorthin führt über die stark baufällige Kassandra-Brücke. Sollte die Brücke unter der Last des Zuges in sich zusammenbrechen, wären sämtliche potenziellen Infektionsträger in einer menschenleeren Gegend verstorben und eine Panik könnte vermieden werden; offenbar ist dies auch der Standpunkt der Ostblockbehörden („… ja, ich weiß, dass es ein Land des Warschauer Paktes ist, aber wir werden keinerlei Schwierigkeiten haben!“).

Im Zug sind Dr. Jonathan Chamberlain und seine Exfrau Jennifer, Nicole Dressler, die Frau eines deutschen Waffenfabrikanten, und ihr Liebhaber, der Drogenkurier Robby. In Genf versucht die Ärztin Dr. Stradner Mackenzie verzweifelt davon zu überzeugen, den Zug anzuhalten. Die Passagiere ahnen von alledem nichts, bis sie kurz vor der Ankunft in Basel in Richtung Nürnberg umgeleitet werden, der Zug versiegelt wird und ein (Militär-)Ärzteteam in weißen Schutzanzügen an Bord kommt. Derweil wird dem Holocaust-Überlebenden Herman Kaplan bewusst, dass das Quarantänelager auf dem Gelände des ehemaligen KZs in Janów liegt, wo er im Zweiten Weltkrieg interniert war und der Rest seiner Familie umgekommen ist. Voller Panik vor diesen Erinnerungen will er aus dem Zug fliehen, wird aber angeschossen und muss zurückkehren.

Er berichtet Chamberlain von der Kassandra-Brücke. Chamberlain erkennt die drohende Gefahr und stellt zudem fest, dass sich einige infizierte Patienten auf dem Weg der Genesung befinden. Chamberlain informiert Mackenzie und Dr. Stradner umgehend über diese Entwicklung und will klarstellen, dass eine Weiterfahrt nach Polen nicht nötig ist. Mackenzie lehnt einen Stopp des Zuges ab. Dr. Stradner entwickelt bei der Beobachtung eines aus dem Zug geborgenen Hundes – der die Krankheit inzwischen überwunden hat – die Theorie der Heilung durch den reinen Sauerstoff, der durch den Zug geleitet wird – eben so wie im Hundekäfig.

Gleichzeitig wird Chamberlain klar, dass Mackenzie ein falsches Spiel spielt, und er beginnt einen Wettlauf mit der Zeit, indem er mit einigen Passagieren gewaltsam versucht, das Quarantänepersonal außer Gefecht zu setzen. Es gelingt ihnen, einen Teil der Waggons vom Zug abzukuppeln, bevor sie die Brücke erreichen. Die anderen stürzen in die Tiefe und reißen zahlreiche Menschen in den Tod.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei ein „auf äußere Effekte angelegter, leidlich spannender Katastrophenfilm“. Er übernehme sich „im Bemühen, politische Aussagen zu formulieren“.[1]

Trivia und Drehorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teile der Eröffnungssequenz des Films spielen im Bahnhof Genf; diese Szenen wurden jedoch im Basler Bahnhof SBB gedreht. Bei der im Film gezeigten Kassandra-Brücke handelt es sich in Wirklichkeit um den Garabit-Viadukt in Südfrankreich, der zwischen 1880 und 1884 von Gustave Eiffel erbaut wurde.

Die Filmaufnahmen der Szene der Aufnahme des Hundes mit einem Helikopter aus dem fahrenden Zug entstanden am 13. Januar 1976 zum Teil auf dem Abschnitt Niederglatt-Oberhasli der ehemaligen Bülach-Regensberg-Bahn. Dieser Abschnitt hat keine Fahrleitung und wird nur noch als Gleisanschluss eines Tanklagers und zum Abstellen von Güterwagen verwendet. Für den Film wurde an der Zugspitze eine Re 4/4II mit gesenktem Stromabnehmer angekuppelt gelassen, während am Zugschluss, im Film unsichtbar, eine Bm 4/4 für den eigentlichen Antrieb sorgte.

Weitere Drehorte:

  • Cinecitta-Studios, Rom (Innenaufnahmen in den Waggons)
  • Zentrale der fiktiven Internationalen Gesundheitsorganisation ist das Kantonsspital Bruderholz in Bottmingen
  • Flüchtender Terrorist kurz nach dem Überfall auf die WHO: Fußgängerviadukt („Gundeli-Passerelle“), welches das Quartier Gundeldingen mit der heutigen Tramhaltestelle „Peter Merian“ verbindet.
  • Bahnstrecke Basel – Delémont – Moutier (Jurabahn):
    • Der Zug passiert den Bahnhof Dornach-Arlesheim; eine Reihe Polizeiautos stehen mit Blaulicht am dortigen Bahnhof. Der Zug durchfährt den Bahnhof zwar weg von Basel; die Strecke führt allerdings bzgl. des filmischen Zuglaufs zurück in Richtung Genf (von wo der Zug eigentlich herkam) und nicht nach Deutschland.
    • In der Szene mit dem Hubschrauber und dem fahrenden Zug ist kurz die Strecke zwischen Laufen und Zwingen zu sehen.
    • Bei der Absetzung des Hundes aus dem Hubschrauber wird die Strecke Moutier-Gänsbrunnen befahren, bevor der Zug im Weissensteintunnel verschwindet.
    • Schlucht von Moutier.
  • Bahnviadukt von Saint-Ursanne.

Bei den Filmaufnahmen wurden auch normale RIC-Wagen verwendet, die alle untereinander mit normalen UIC-Schraubenkupplungen verbunden sind, also nicht mit einer speziellen Kupplung, die nur beim Speisewagen getrennt werden kann – ein solches System existiert nämlich nicht. Bis auf die Elektrolokomotive war das Wagenmaterial wirklich international einsatzfähig und der Zug hätte zumindest mit den entsprechenden Wechseln der Lokomotiven unterwegs die Strecke zurücklegen können.

Die Szene, in der der Zug in Nürnberg versiegelt wird, wurde auf einem Rangierbahnhof in Rom mit italienischen Schienenfahrzeugen gedreht, die optisch ungefähr an die ansonsten verwendeten Schweizer Fahrzeuge angeglichen wurden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Treffpunkt Todesbrücke im Lexikon des internationalen Films