Trippigleben

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Trippigleben
Stadt Klötze
Koordinaten: 52° 32′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 52° 32′ 9″ N, 11° 9′ 6″ O
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 8,25 km²[1]
Einwohner: 147 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1974
Eingemeindet nach: Wenze
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039004
Trippigleben (Sachsen-Anhalt)
Trippigleben (Sachsen-Anhalt)

Lage von Trippigleben in Sachsen-Anhalt

Evangelische Dorfkirche Trippigleben
Evangelische Dorfkirche Trippigleben

Trippigleben ist Ortschaft und Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das altmärkische Dorf Trippigleben, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt 17 Kilometer westlich von Gardelegen am nördlichen Rand des Naturparks Drömling und im Vogelschutzgebiet „Feldflur bei Kusey“. Im Nordosten liegen das Trippiglebener Moor und das Jeggauer Moor, die zum Naturschutzgebiet Ohre-Drömling gehören.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1121 erstmals als Droploge erwähnt,[5] als Bischof Reinhard von Halberstadt den Ort Kalbe dem von ihm gestifteten Mönchskloster St. Lorenz in Schöningen vereignete.[6] Im Jahre 1394 wurde dat dorp to Trippicleve zusammen mit Köckte, Breitenfeld und Tarnefitz von Gebhard von Berenbruke für 45 Mark Silbers den Herzögen Bernhard und Heinrich von Braunschweig und Lüneburg überlassen.[7] So kam Trippigleben zum Amt Braunschweig-Lüneburg. Durch die Grenzlage und Zollgrenze hatten viele Bewohner den Schmuggel als Nebenerwerb.

Weitere Nennungen sind 1597 Tribeckleben, 1629 Trippichleben[1] und 1820 Trippigleben.[8]

Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1933 gegründet.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf gehörte bis 1807 zum braunschweig-lüneburgische Amt Klötze und anschließend bis 1808 zum Kanton Mieste im Königreich Westphalen, danach bis 1810 zum Amt Klötze im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und anschließend bis 1813 zum Kanton Mieste im Königreich Westphalen. Von 1813 bis 1815 kam es zurück zum Amt Mieste in Braunschweig-Lüneburg beziehungsweise im Königreich Hannover. Erst 1816 kam Trippigleben zum preußischen Landkreis Gardelegen im Regierungsbezirk Magdeburg.[1]

Am 25. Juli 1952 wurde Trippigleben in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Trippigleben in die Gemeinde Wenze eingemeindet.[9] Mit der Eingemeindung von Wenze nach Klötze am 1. Januar 2010 kam Trippigleben als Ortsteil zur Stadt Klötze und gleichzeitig zur neuen Ortschaft Wenze.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1755 119
1801 132
1818 142
1840 251
1864 298
1871 302
Jahr Einwohner
1885 288
1895 290
1900 [00]296[11]
1905 306
1910 [00]343[11]
1925 354
Jahr Einwohner
1939 356
1946 538
1964 317
1971 240
2016 155
2018 [00]162[12]
Jahr Einwohner
2020 [00]151[13]
2021 [00]144[13]
2022 [0]151[2]
2023 [0]147[2]

Quelle bis 1971, wenn nicht angegeben:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Trippigleben, früher zur Pfarrei Jeggau gehörig,[14] wird heute betreut vom Pfarrbereich Breitenfeld im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 2019 ist Andreas Melzer Ortsbürgermeister der neu errichteten Ortschaft Trippigleben. Im Oktober 2018 war im Ortschaftsrat ein Antrag an die Stadt Klötze vorgestellt worden mit dem Ziel, die Ortschaft Wenze aufzulösen und bei der Kommunalwahl 2019 eine eigene Ortschaft Trippigleben zu errichten.[16][17]

Ortschaftsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 erreichte Wählergemeinschaft „Wir für Trippigleben“ alle 3 Sitze. Gewählt wurden eine Ortschaftsrätin und zwei Räte. Die Wahlbeteiligung betrug 77 Prozent.[18][17]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Männerturnverein MTV Trippigleben e.V., gegründet 1912, existierte bis 2007. Im Jahre 2008 ist er neu gegründet worden.[19]
  • Die evangelische Dorfkirche Trippigleben ist ein dreiseitig geschlossener Fachwerksaal mit quadratischem, halb eingebautem Westturm aus dem 18. Jahrhundert.[20]
  • Der Ortsfriedhof liegt am östlichen Ortsausgang.
  • In Trippigleben steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[21]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landfleischerei Trippigleben GmbH

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2244–2246, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 210 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 415, 86. Trippigleben (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2244–2246, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Henning Lehrmann: 21 Einwohner weniger. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 22. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 7.
  3. Stadt Klötze: Hauptsatzung der Stadt Klötze, § 16 Ortschaftsverfassung vom 29. September 2021. 29. September 2021, abgerufen am 11. März 2023.
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Robert Holtzmann: Das Laurentius-Kloster zu Calbe. Ein Beitrag zur Erläuterung Thietmars von Merseburg. (= Jahrbuch der historischen Kommission für die Provinz Sachsen und Anhalt. Band 6). Magdeburg 1930, S. 177–206.
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 428 (Digitalisat).
  7. Hermann Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1390 bis zum Jahre 1394. Teil 7. Hannover-Döhren 1871, S. 325, Nr. 341 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10985538~SZ%3D00457~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 406–407 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00424~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 363.
  10. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 30. Januar 2022]).
  11. a b Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 210 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
  13. a b Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Breitenfeld. In: ekmd.de. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  16. Tobias Roitsch: Einen Bürgermeister gibt es schon. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Klötze. 6. Oktober 2018 (volksstimme.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  17. a b Stadt Klötze: Ortschaftsrat Ristedt. In: stadt-kloetze.de. Abgerufen am 11. März 2023.
  18. Stadt Klötze (Altmark): Endergebnis Ortschaftsrat Trippigleben 2019. In: stadt-kloetze.de. Abgerufen am 12. März 2023.
  19. Harald Tüllner: Jubiläumsfeier des Trippigleber Turnvereins. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Klötze. 2. Mai 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  20. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. Trippigleben, OT von Wenze, Stadt Klötze, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, April 2011, abgerufen am 2. Oktober 2022.