Tschechisches Alphabet

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Das tschechische Alphabet zur Schreibung der tschechischen Sprache basiert auf dem lateinischen Alphabet und umfasst 42 Buchstaben. Die 26 Grundbuchstaben sind durch 15 Buchstaben mit Diakritischen Zeichen – wie dem Hatschek (tschechisch für Häkchen) – und den Digraphen ch erweitert.

Großbuchstaben A Á B C Č D Ď E É Ě F G H Ch I Í J K L M N Ň O Ó P Q R Ř S Š T Ť U Ú Ů V W X Y Ý Z Ž
Kleinbuchstaben a á b c č d ď e é ě f g h ch i í j k l m n ň o ó p q r ř s š t ť u ú ů v w x y ý z ž

Die Buchstaben Ó, Q, W und X kommen nur in Fremdwörtern vor. Ě, Ů und Ý stehen nie am Wortanfang, deshalb werden die Großbuchstaben nur in der Majuskelschrift benötigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Abecedarium aus der Orthographia Bohemica ist im Wesentlichen bis heute in Gebrauch.

Das heutige tschechische Alphabet mit diakritischer Schreibweise geht auf das Jan Hus zugeschriebene Werk Orthographia Bohemica aus dem 15. Jahrhundert zurück. Zuvor wurden die Laute, für die es im lateinischen Alphabet keine Entsprechung gab, uneindeutig oder mit Digraphen wiedergegeben.

Das tschechische Alphabet diente für das slowenische, kroatische (Ljudevit Gaj), sorbische und slowakische Alphabet als Vorbild.

Buchstaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Alphabet in Schreibschrift

Das Alphabet basiert auf dem phonematischen Prinzip, das heißt, dass annähernd jeder Laut einem Schriftzeichen entspricht.

Buchstabe IPA Benennung Buchstabiertafel
A a /a/ á Adam
Á á /aː/ dlouhé („langes“) á A s čárkou („mit Čárka“)
B b /b/ Božena
C c /ts/ Cyril
Č č /tʃ/ čé Čeněk
D d /d/ David
Ď ď /ɟ/ ďé Ďáblice
E e /ɛ/ é Emil
É é /ɛː/ dlouhé é E s čárkou
Ě ě /ɛ/, /jɛ/ ije E s háčkem („mit Háček“)
F f /f/ ef František
G g /ɡ/ Gustav
H h /ɦ/ Helena
Ch ch /x/ chá Chrudim
I i /ɪ/ í Ivan
Í í /iː/ dlouhé í I s čárkou
J j /j/ Josef
K k /k/ Karel
L l /l/ el Ludvík
M m /m/ em Marie
N n /n/ en Norbert
Ň ň /ɲ/ Nina
O o /o/ ó Otakar
Ó ó /oː/ dlouhé ó O s čárkou
P p /p/ Petr
Q q /kv/ kvé Quido
R r /r/ er Rudolf
Ř ř /r̝/ Řehoř
S s /s/ es Svatopluk
Š š /ʃ/ Šimon
T t /t/ Tomáš
Ť ť /c/ ťé Těšnov
U u /u/ ú Urban
Ú ú /uː/ dlouhé ú U s čárkou
Ů ů /uː/ ů s kroužkem („mit Kroužek“) U s kroužkem
V v /v/ Václav
W w /v/ dvojité („doppeltes“) vé Dvojité V
X x /ks/ iks Xaver
Y y /ɪ/ ypsilon Ypsilon
Ý ý /iː/ dlouhé ypsilon Y s čárkou
Z z /z/ zet Zuzana
Ž ž /ʒ/ žet Žofie

Sortierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Wörterbüchern wird wie folgt sortiert:

A B C Č D E F G H Ch I J K L M N O P Q R Ř S Š T U V W X Y Z Ž

Der Digraph Ch wird als ein Buchstabe angesehen und steht nach H. Č, Ř, Š und Ž werden ebenfalls selbstständig sortiert. Á, Ď, É, Ě, Í, Ň, Ó, Ť, Ú, Ů und Ý werden wie die Buchstaben ohne diakritisches Zeichen behandelt. Wenn zwei Worte ansonsten identisch sind, werden Buchstaben mit Diakritika nachgereiht.[1]

Buchstabenhäufigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häufigkeit der einzelnen Buchstaben in Prozent

In tschechischen Texten ist der Vokal O am häufigsten, gefolgt von E. Der häufigste Konsonant ist N.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alphabetische Sortierung – Institut für die tschechische Sprache, Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (tschechisch)