Tunga (Berg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tunga

Tunga, aus Richtung Húsafell

Höhe 450 m
Lage Westen von Island
Koordinaten 64° 43′ 0″ N, 20° 51′ 0″ WKoordinaten: 64° 43′ 0″ N, 20° 51′ 0″ W
Tunga (Berg) (Island)
Tunga (Berg) (Island)
Gestein Rhyolith
Alter des Gesteins ca. 2,5 Millionen Jahre

Tunga, gesehen von den Hraunfossar, dahinter Strútur und Eiríksjökull

Tunga gesehen von den Hraunfossar, im Mittelgrund ganz links, re. davon Strútur und Eiríksjökull

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1
Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD2

Beim Tunga (450 m) handelt es sich um einen vulkanischen Berg im Westen Islands bei Húsafell.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name bedeutet Zunge[1], was der Berg vermutlich seiner langgestreckten Form zu verdanken hat.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Berg gehört zum Hof Kalmannstunga nordwestlich von Húsafell.

An seinem Fuße strömt im Osten die Hvítá (Borgarfjörður) entlang, im Westen befindet sich das ausgedehnte Lavafeld des Hallmundarhraun.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Berg ist Teil eines stark erodierten Zentralvulkans, des Húsafellsvulkans, der vor ca. 2,5 Millionen Jahren aktiv war. Das erklärt auch die auffallende Farbenpracht, die auf das vorherrschende Gestein Rhyolith zurückzuführen ist.

Der Húsafellsvulkan war insgesamt ca. 500.000 Jahre lang aktiv. Es gab dabei drei Perioden besonders intensiver Aktivität. Die ältesten Schichten haben eine Neigung von 5° nach Südosten, was in etwa 100 m weniger auf 1 km Länge entspricht. Der Zentralvulkan maß ca. 15 km im Durchmesser.

Da zu Zeiten der Aktivität des Vulkans schon Kaltzeiten der Eiszeit einsetzten, bestehen einige der Schichten aus Palagonit bzw. Rhyolith, das sich bei Ausbrüchen unter Gletschern bildete.

Da aber die Warmzeiten der frühen Eiszeit kürzer waren als die Kaltzeiten, bestehen die meisten Schichten aus Lavalagen bzw. Ignimbriten. Dabei stellt man in den untersten und gleichzeitig ältesten Schichten eher intermediäre Ergussgesteine fest wie Andesit, aber auch Dazit. So entdeckt man etwa in der kleinen Schlucht Ásgil am nahegelegenen Wasserfall Hraunfossar Ignimbritlagen aus Dazit, Ähnliches findet sich in der Schlucht Bæjargil beim Großbauernhof Gilsbakki.

Andererseits sind die Liparit-Intrusionen am Wasserfall Barnafoss aus der jüngsten und letzten Ausbruchsperiode.[2]

Wandern am Berg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da sich der Berg auf Privatgrund befindet, sollte man zum Besteigen die Erlaubnis des Bauern von Kalmannstunga einholen.

Es ist aber sehr leicht auf ihn hinaufzugehen, z. B. von der Passhöhe oberhalb Kalmannstunga an der Piste in die Arnarvatnsheiði.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H.U.Schmid: Wörterbuch Isländisch-Deutsch. Hamburg (Buske) 2001, S. 261; im Isländischen bedeutet das Wort übrigens auch Sprache.
  2. Freysteinn Sigurðsson: Borgarfjarðarhérað á milli Mýra og Hafnarfjalla. Ferðafélag Íslands, árbók 2004. Reykjavík 2004, S. 178–80