U 36 (Bundeswehr)

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U 36
Rumpf von U 36 des zweiten Bauloses der Klasse 212 A
Rumpf von U 36 des zweiten Bauloses der Klasse 212 A
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Brennstoffzellen-Jagd-U-Boot
Klasse 212 A 2. Los[1]
Heimathafen Eckernförde
Bauwerft HDW, Kiel
Baunummer 399
Baukosten 500 Mio. Euro
Bestellung 22. September 2006[1]
Kiellegung 19. August 2008
Taufe 15. Mai 2013
Stapellauf 6. Februar 2013
Indienststellung 10. Oktober 2016[2][3]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 57,2[1] m (Lüa)
Breite 6,8[1] m
Tiefgang (max.) 6–6,4[1] m
Verdrängung aufgetaucht: 1700 t
getaucht: 1980 t[1]
 
Besatzung 28[1] Mann
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dieselgenerator
1 × Elektrofahrmotor
1 × Brennstoffzelle[4]
Batterieanlage
Maschinen­leistung 1 × 1050 kW
1 × 2850 kW
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 8000 NM bei 8 kn[1] Überwasser,
ca. 280 NM bei 4 kn getaucht sm
Tauchtiefe, max. 250[1]-≤400 m,
Zerstörungstauchtiefe ≈700 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
20 kn[1][5]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
12 kn[1][5]
Bewaffnung

6 × 533-mm-Torpedorohr

Sensoren
  • aktives: STN Atlas Elektronik MAS 3070
  • passiv: TAS (sogenanntes Towed Array Sonar), FAS (Flank Array Sonar) als Seiten-Sonar, PRS (Passiv Ranging Sonar), CAS (Cylindrical Array Sonar), zusammengefasst als DBQS 40 von STN Atlas Elektronik
  • Kelvin Hughes 1007 Schiffsradar

U 36 ist ein U-Boot der Deutschen Marine vom Typ 212 A.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als zweite Einheit des zweiten Bauloses der U-Boot-Klasse 212 A, auch 212 A 2. Los[1]. Der Bauvertrag für U 36 wurde am 22. September 2006 unterzeichnet. U 36 wurde am 19. August 2008 auf Kiel gelegt und am 6. Februar 2013 erstmals zu Wasser gelassen. Am 15. Mai 2013 wurde das Boot getauft.[6] Im Januar 2015 wurden massive Mängel an U 36 und am Schwester-U-Boot U 35 bekannt. Noch Anfang 2015 liefen die Wellenanlage, die Fahrbatterie, das Radar und die Funkboje „Callisto“ nicht planmäßig. Auch mit den anderen Booten der U-Boot-Klasse 212 A gab es (Stand Anfang 2015) Probleme. Der Spiegel gab 2015 für U 35 und U 36 einen Stückpreis von rund 500 Millionen Euro an.[7][8]

2018 kam U 36 aus einer fast einjährigen Instandsetzung beim Hersteller. Im Januar 2019 lief das Boot in Richtung Norwegen aus und nahm dort an Manövern teil. Am 14. Mai 2019 hatte es beim Auslaufen aus dem norwegischen Militärhafen Haakonsvern Grundberührung.[9]

Seit der Indienststellung am 10. Oktober 2016 gehört das Boot dem 1. Ubootgeschwader in Eckernförde an.[10][11]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot wurde 1,2 m länger als die vorherigen Boote der Klasse 212A, was an den neuen Ausrüstungsteilen im Turm liegt. Es wurde wie bei den Vorgängerbooten amagnetischer Stahl verwendet.[1]

Verbesserungen im Vergleich zum 1. Los:[1]

  • effizientere Brennstoffzellentechnologie und verbesserte Hochleistungsbatterien
  • Tropikalisierung für weltweiten Einsatz
  • Kommunikationssystem zur vernetzten Operationsführung
  • Kommunikationssystem CALLISTO
  • Sensor-, Führungs- und Waffeneinsatzsystem ISUS 90
  • flächenhafte Seitenantenne
  • Sehrohrtechnik SERO 400 und Optronikmast OMS 100
  • Vier-Personen-Schleuse im Turm
  • vorhalten von Raum- und Gewichtsreserven für die Nachrüstung eines Towed Array Sonar und eines Torpedoabwehrsystems

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandanten von U 36[11]
Dienstgrad Name
Korvettenkapitän Michael Rudat
Kapitänleutnant Stephan Busch

Patenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Patenschaft für die Einfahrbesatzung „GOLF“ des U-Bootes übernahm die sächsische Stadt Plauen.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n Hans Knarr: Typenkompass: Deutsche Uboote. Motorbuchverlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-613-03708-3, S. 51–53.
  2. Ministerium: Marine erhält bis 2030 zwei weitere U-Boote. 10. Oktober 2016, abgerufen am 10. Oktober 2016.
  3. Deutsche Marine stellt Uboot „U36“ in Dienst. 5. Oktober 2016, abgerufen am 5. Oktober 2016.
  4. Holger Naaf: Die Brennstoffzelle auf U 212 A. (PDF; 3,0 MB) Bundesanstalt für Wasserbau, Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen Eckernförde, 23. September 2008, abgerufen am 23. Januar 2021.
  5. a b Uboot Klasse 212 A. In: bundeswehr.de. Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 23. Januar 2021.
  6. a b Jürgen E. Kratzmann: „U-Boot-Familie in unserer Marine absehbar wieder komplett“ – U 36 in Kiel getauft. (PDF) Deutsches Maritimes Kompetenz Netz, August 2013, abgerufen am 27. Januar 2021.
  7. Frank Behling: Kieler U-Boote mangelhaft. In: KN-Online. 18. Januar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 24. Januar 2015.
  8. Gordon Repinski, Marcel Rosenbach, Gerald Traufetter: Das Boot. In: Der Spiegel. Nr. 4, 2015, S. 40–42 (online).
  9. Matthias Gebauer: Deutsches U-Boot auf Grund gelaufen. In: Der Spiegel. 15. Mai 2019, abgerufen am 9. September 2021.
  10. Dieter Schulz: U 36 meldet sich zum Dienst: Was das Super-U-Boot alles kann. In: KN-Online. 9. Oktober 2016, abgerufen am 10. Oktober 2016.
  11. a b Arne Peters: Neues U-Boot in Eckernförde – Mit U 36 ist die Flotte komplett – vorerst. In: Eckernförder Zeitung. 11. Oktober 2016, abgerufen am 11. Oktober 2016.