Udarnoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Udarnoje
Ackmenischken (Steinacker)

Ударное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet vor 1668
Frühere Namen Achmincken (nach 1668),
Ackmenienlauken (vor 1785),
Ackmenischken,
Kirchspiel Aulowönen (bis 1938),
Steinacker (1938–1946)
Bevölkerung 25 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 29 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238174
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 095
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 21° 48′ OKoordinaten: 54° 50′ 4″ N, 21° 48′ 29″ O
Udarnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Udarnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Udarnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Udarnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Udarnoje (russisch Ударное, ehemals deutsch Ackmenischken, Kirchspiel Aulowönen, 1938 bis 1945 Steinacker) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Im ehemaligen Kreis Insterburg gab es noch einen weiteren Ort namens Ackmenischken (1938 bis 1945 Sittenfelde), der zum Kirchspiel Obehlischken gehörte. Er erhielt nach 1945 keinen neuen russischen Namen und ist verlassen.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Ackmenischken beschreibt steiniges Gelände. Er leitet sich von prußisch akmenis für Stein, Felsen, Gestein, Brocken bzw. von kurisch akmins für Stein ab.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Udarnoje liegt etwa 22 Kilometer nördlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) und ist von Kalinowka (Aulowönen/Aulenbach) über eine Nebenstraße zu erreichen. Bis 1945 war Eichhorn (heute russisch: Jablotschnoje) die nächste Bahnstation an der nicht mehr vorhandenen Bahnstrecke Insterburg–Groß Skaisgirren der Insterburger Kleinbahnen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Ackmenischken gehörte zum Kirchspiel Aulowönen (ab 1938 Aulenbach, heute: Kalinowka). Seit dem 11. März 1874 gehörte es als Landgemeinde zum Amtsbezirk Keppurlauken (heute nicht mehr existent). Am 12. Januar 1914 wurde das etwa zwei Kilometer südlich gelegene Warglauken (nicht mehr existent) nach Ackmenischken eingemeindet. Am 3. Juni (bestätigt am 16. Juli) 1938 wurde die Gemeinde Ackmenischken im Zuge der nationalsozialistischen Namensreform in Ostpreußen in Steinacker umbenannt.

In Folge des Zweiten Weltkriegs kam das Dorf 1945 zur Sowjetunion. Von Vertriebenen wurde berichtet, dass in Steinacker eine Kolchose eingerichtet wurde, in der zunächst noch 86 Deutsche lebten, von denen bis zur Vertreibung der verbliebenen 36 verhungerten.[2]

1947 erhielt der Ort den russischen Namen „Udarnoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kalinowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[3] Später gelangte der Ort mit dem Dorfsowjet in den Rajon Tschernjachowsk. Von 2008 bis 2015 gehörte Udarnoje zur Landgemeinde Kaluschskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Bewohner 1939[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 20 Haushalte
  • 129 Einwohner (davon 61 männlich)
  • 108 Personen waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig
  • 5 Beamte oder Angestellte

Landwirtschaftliche Betriebe vor 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 3 zwischen 0,5 und 5 Hektar
  • 2 zwischen 5 und 10 Hektar
  • 3 zwischen 20 und 100 Hektar
  • 1 über 100 Hektar

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Henning, Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon. S. 386 (ohne Orts- und Jahresangabe vermutlich Grasdorf-Laatzen 1981).
  • Vilius Pėteraitis: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos vietovardžiai. Jų kilmė ir reikšmė (= Mažosios Lietuvos Fondo leidiniai. Band 6). Mokslo ir enciklopedijų leidybos institutas, Vilnius 1997, ISBN 5-420-01376-2, S. 47.
  • Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch (= Schriftenreihe Nordost-Archiv. Band 33). Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1991, ISBN 3-922296-60-2, S. 19.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ist vielleicht der Sowchos Nr. 9 gemeint?
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)