Uedemerbruch

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Uedemerbruch
Gemeinde Uedem
Koordinaten: 51° 39′ N, 6° 20′ OKoordinaten: 51° 39′ 10″ N, 6° 19′ 32″ O
Fläche: 22,9 km²
Einwohner: 568 (31. Dez. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 47589
Vorwahl: 02825
Uedemerbruch (Nordrhein-Westfalen)
Uedemerbruch (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Uedemerbruch in Nordrhein-Westfalen

Uedemerbruch ist ein Ortsteil der Gemeinde Uedem im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen. Bis 1969 war Uedemerbruch eine eigenständige Gemeinde.

Zur Heiligen Familie
Haus Kolk

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uedemerbruch erstreckt sich entlang des östlichen Fußes des Uedemer Hochwaldes und ist eine Hufensiedlung in einem Gebiet, das im 13. Jahrhundert von holländischen Siedlern trockengelegt wurde.[2] Die natürliche Westgrenze von Uedemerbruch ist der alte Entwässerungsgraben Grenzley.[3] Rund um den ehemaligen Eisenbahnhaltepunkt Uedemerbruch hat sich im 20. Jahrhundert ein kleiner Dorfkern gebildet. Westlich der Kirche und südlich des Bahndamms liegt ein kleines Neubaugebiet der 1970er bzw. 1980er Jahre.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graf Dietrich von Kleve vergab 1295 das Uedemerbruch gegen Erbpacht und ließ es von holländischen Spezialisten trockenlegen und kultivieren. In diesem Jahr erhielt die Siedlung auch ein eigenes Schöffengericht. Zur Bruchkolonie gehörten 1319 etwa 44 Hufe, die auf 76 Besitzer verteilt waren. Bei der Stadterhebung von Uedem 1359 behielt die Bruchkolonie ihre durch Privilegien abgesicherte rechtliche Sonderstellung.[2][3]

Seit dem 19. Jahrhundert bildete Uedemerbruch eine Landgemeinde in der Bürgermeisterei Keppeln (seit 1945 Amt Uedem) im Kreis Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Von 1884 bis 1945 bestand ein Eisenbahnhaltepunkt Uedemerbruch an der ehemaligen Eisenbahnstrecke Goch–Xanten. Am Ende des Zweiten Weltkrieges fanden im Rahmen der Operation Blockbuster in Uedemerbruch heftige Kämpfe statt. Kanadische Streitkräfte konnten erst nach zwei Wochen schwerer Kämpfe die Schneise zwischen dem Uedemer Hochwald und dem Tüschenwald in Richtung Xanten durchqueren.

Am 1. Juli 1969 wurde Uedemerbruch durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Kleve in die Gemeinde Uedem eingegliedert.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1832 720 [4]
1871 612 [5]
1885 660 [6]
1910 651 [7]
1925 653 [8]
1939 600 [9]
2018 568 [1]

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herrenhaus Haus Kolk, die Katholische Pfarrkirche zur Heiligen Familie, das Wohnhaus Dorf 21, das Wohn-Stallhaus Holländische Straße 28, die Scheune Marienbaumer Straße 30, das Hallenhaus Gellinger Straße 7 sowie das Gefallenendenkmal stehen unter Denkmalschutz.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Träger des örtlichen Brauchtums ist die St. Hubertus-Schützenbruderschaft Uedemerbruch.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der örtliche Sportverein ist die DJK BV Labbeck/Uedemerbruch 1946.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Angabe der Gemeinde Uedem
  2. a b Angabe der Gemeinde Uedem
  3. a b Landschaftsverband Rheinland: Grenzley (Entwässerungsgraben)
  4. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, abgerufen am 5. Mai 2019 (Digitalisat).
  5. Volkszählung 1871
  6. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz 1885
  7. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  8. Gemeindelexikon Rheinprovinz 1930 (Memento des Originals vom 16. April 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wiki-de.genealogy.net
  9. Michael Rademacher: Kleve. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.