Uladsimir Makej

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Uladsimir Makej (2014)

Uladsimir Uladsimirawitsch Makej (belarussisch Уладзімір Уладзіміравіч Макей, russisch Владимир Владимирович Макей Wladimir Wladimirowitsch Makei, lateinisiert Uładzimir Makiej, englisch Vladimir Makei; * 5. August 1958 bei Hrodna[1]; † 26. November 2022) war ein belarussischer Politiker und Diplomat und zum Zeitpunkt seines Todes Außenminister seines Landes.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Makej absolvierte 1980 ein Studium an der Staatlichen Linguistischen Universität in Minsk und diente anschließend als Soldat für die sowjetischen sowie ab 1991 für die belarussischen Streitkräfte. Nach Beendigung seines Wehrdienstes war er zwischen 1992 und 1993 Gasthörer an der Diplomatischen Akademie in Wien.[2]

Spätestens ab 1994 bekleidete Makej verschiedene Funktionen im diplomatischen Dienst seines Heimatlandes. Von 1996 bis 1999 war er zudem Repräsentant von Belarus im Europarat und zugleich Berater der belarussischen Botschaft in Paris. Im Anschluss daran war er bis 2000 Leiter der Abteilung für europäische Zusammenarbeit am belarussischen Außenministerium. 2008 wurde er schließlich zum Stabschef und Assistenten von Präsident Aljaksandr Lukaschenka ernannt.[3][4]

2012 trat Makej die Nachfolge von Sjarhej Martynau als belarussischer Außenminister an.[5] Aufgrund von Sanktionen gegen die belarussische Regierung durfte er zeitweilig nicht in die Europäische Union einreisen.[6]

2013 wurden die gegen Makej nach der Präsidentschaftswahl in Belarus 2010 verhängten EU-Sanktionen teilweise aufgehoben.[7] 2014 wurde er erstmals als potentieller Nachfolger von Lukaschenka für das Amt des Präsidenten gehandelt.[8]

Im Juni 2020 verlängerte Lukaschenka die Amtszeit von Makej als Außenminister von Belarus.[9] Am 10. April 2021 drohte Makej damit, die Zivilgesellschaft in Belarus würde „aufhören zu existieren“, sollte der Westen härtere Sanktionen einführen.[10] Im Juni 2022 wurde er von Kanada mit Sanktionen belegt.[11]

Am 26. November 2022 berichtete die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta, dass Makej überraschend verstorben sei, ohne zunächst nähere Details zu nennen.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uladzimir Makei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Биографии Юрия Жадобина, Вадима Зайцева и Владимира Макея. Biographien von Yuri Zhadobin, Wadsim Sajzau und Uladsimir Makej. In: naviny.by. 15. Juli 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 26. November 2022 (russisch).
  2. Макей Владимир Владимирович. In: who.bdg.by. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2013; abgerufen am 26. November 2022 (russisch).
  3. http://www.pravo.by/pdf/2008-173/2008-173%28004-005%29.pdf
  4. https://archive.today/2015.01.18-005759/http://www.deutsch-linien.de/uladzimir_makei
  5. http://pravo.by/main.aspx?guid=3871&p0=P31200368&p1=1
  6. Verordnung (EU) Nr. 271/2011 (PDF)
  7. Gadshiew Mowsun: Приоткрытое окно в Европу для белорусского чиновника. In: newtimes.ru. 25. Juni 2013, abgerufen am 22. Oktober 2022 (russisch).
  8. Kreml myśli o zmianie przywódcy w Mińsku. In: rp.pl. 14. Januar 2015, abgerufen am 10. Dezember 2022 (polnisch).
  9. Лукашенко сохранил за Макеем пост главы МИД Белоруссии. In: kommersant.ru. 4. Juni 2020, abgerufen am 22. Oktober 2022 (russisch).
  10. Purge of human rights organizations and other civic groups forces them to go underground or in exile. In: Front Line Defenders. Abgerufen am 16. Dezember 2022 (englisch).
  11. Канада ввела санкции в отношении премьера Белоруссии. In: radiosputnik.ria.ru. 27. Juni 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022 (russisch).
  12. Belarussischer Außenminister Wladimir Makej verstorben. In: derstandard.at. 26. November 2022, abgerufen am 26. November 2022.