Unabhängige Moslemliga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Unabhängige Moslemliga, oft auch als die Unabhängige Moslemliga von Massaua bezeichnet, war eine islamisch-nationalistisch ausgerichtete Partei in Eritrea.

Sie entstand durch eine Abspaltung der Moslemliga, gegründet von Mitgliedern der Moslemliga in den zentralen und östlichen Provinzen Eritreas.[1] Mohammed Omer Cadi war der Vorsitzende der Unabhängigen Moslemliga.[2]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unabhängige Moslemliga war anfangs Mitglied des Blocco Indipendenza (italienisch für Unabhängigkeitsblock).[3] Allerdings begann die Unabhängige Moslemliga den Blocco als von italienischen Interessen dominiert zu betrachten und trat im Jahre 1949 endgültig aus ihr aus.[4] Die Partei war die erste von mehreren Blocco-Indipendenzia-Faktionen, welche sich vom Block abwandten.[5]

Politische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit der Spaltung von der Moslemliga führte die Unabhängige Moslemliga Verhandlungen mit Vertretern der äthiopischen Regierung. Die Äthiopier boten der Unabhängigen Moslemliga die Zusicherung an, dass, sobald Eritrea in eine Union mit Äthiopien eintreten würde, die alten islamischen Traditionen respektiert werden würden und die Schulen neben der amharischen Sprache auch Arabisch unterrichten würden.[6] Nachdem die Unabhängige Moslemliga diese Versprechen erhielt, setzte sie sich für die Union von Eritrea und Äthiopien ein, da sie befürchtete, dass ein unabhängiges Eritrea von italienischen Siedlern dominiert werden würde.[6] In Gebieten wie Keren und um Massaua konnte die Unabhängige Moslemliga substanzielle Teile der Bevölkerung für die Unionlösung mobilisieren.[4]

Mitte Oktober 1953 schickten die Unabhängige Moslemliga, die Moslemliga und die Nationale Partei Eritreas ein gemeinsames Telegramm an die Vereinten Nationen. Dieses Telegramm markierte den Beginn des Protests gegen Tedla Bairus Regierungskabinett. Außerdem argumentierten in diesem Telegramm die muslimischen politischen Parteien erstmals ausschließlich für die Rechte der muslimischen Bevölkerung auf der Basis von deren religiösen Identität.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ammar, Woldeyesus: Blocco Indipendenza and Khartoum Meeting of the Opposition: What Similarities?
  2. From The British Archives: A 1953 Letter To The UN (Memento des Originals vom 17. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.awate.com
  3. Yohannes, Okbazghi: Eritrea, a pawn in world politics, Gainesville: Univ. of Florida Press, 1991. Seite 141
  4. a b Spencer, John H. Ethiopia at Bay: A Personal Account of the Haile Selassie Years. [S.l.]: Tsehai Pub, 2006. Seiten 230–231
  5. La Questione Eritrea (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clarissa.it
  6. a b Venosa, Joseph L.: Faith in the nation: examining the contributions of Eritrean Muslims in the nationalist movement, 1946-1961@1@2Vorlage:Toter Link/www.ohiolink.edu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Seite 63
  7. Negash, Tekeste. Eritrea and Ethiopia: The Federal Experience. New Brunswick, N.J.: Transaction Publishers, 1997. Seite 86