Universität Pisa

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Universität Pisa
Motto In Supremae Dignitatis
Gründung 1343
Ort Pisa, Italien
Rektor Riccardo Zucchi (seit 2023)[1]
Studierende 44.714 (2020/21)
Mitarbeiter 3.602, davon 1.902 wissenschaftliche Mitarbeiter
Website www.unipi.it

Die Universität Pisa (italienisch Università di Pisa) ist eine der ältesten und renommiertesten Universitäten Italiens und wird (Stand 2020/21) von knapp 45.000 Studierenden besucht. Sie wurde 1343 gegründet und prägt mit den beiden anderen Hochschulen Scuola Normale Superiore und Scuola Superiore Sant’Anna die Universitätsstadt Pisa.

Der Universalgelehrte Galileo Galilei war hier sowohl Student als auch Professor. Sie kann drei Nobelpreisträger, Giosuè Carducci (Literatur), Enrico Fermi (Physik) und Carlo Rubbia (Physik), und zwei Träger der Fields-Medaille (Enrico Bombieri, Alessio Figalli) vorweisen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Palazzo della Sapienza (restauriert)

Bereits im frühen 13. Jahrhundert wirkte der herausragende Mathematiker Leonardo Fibonacci in einem Gelehrtenzirkel in Pisa.

Mit der Bulle In supremae dignitatis begründete Papst Clemens VI. am 3. September 1343 in Pisa das Studium Generale; damit gehörte Pisa zu den ersten Orten mit dieser Ausbildungsform wie Bologna und Florenz. Gelehrt wurden Theologie, weltliches und kanonisches Recht sowie Medizin. 1355 nahm der namhafte Humanist Francesco da Buti (auch di Bartolo) die Lehre auf. Doch durch die Konkurrenz mit der nahen Universität Florenz gab es einige Krisenjahre mit zu wenig Studenten.

Erst Lorenzo dei Medici holte 1473 einen Teil der Florentiner Studien nach Pisa und stellte 1486 ein neues Gebäude zur Verfügung, den Palazzo della Sapienza. Dort wurde das Bild eines Cherub über dem Tor 'Dell’Abbondanza' angebracht, das Zeichen der Universität bis heute.

Nach einer erneuten Krise infolge Krieg und Niedergang wurde die Universität am 1. November 1543 neu eröffnet durch Großherzog Cosimo I. Durch das Statut von 1545 wurde die Qualität wesentlich verbessert. Besonders die Botanik florierte mit Luca Ghini und Andrea Cesalpino, ein erster Botanischer Garten entstand. Auch die Medizin mit Gabriele Falloppio und Marcello Malpighi zog viele an.[3]

Mit der Einigung Italiens 1860 wurde die Universität Pisa eine staatliche und sehr anerkannte Einrichtung. Hier lehrten die Juristen Francesco Carrara (1805–1888) und Francesco Buonamici (1832–1921), die Philologen Domenico Comparetti und Alessandro D’Ancona, die Historiker Pasquale Villari, Gioacchino Volpe und Luigi Russo, der Philosoph Giovanni Gentile, der Ökonom Giuseppe Toniolo, der Mathematiker Ulisse Dini und der Physiker Antonio Pacinotti. Das erste europäische Institut für Historische Linguistik wurde 1890 gegründet.[4]

Dipartimenti – Fachbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Universität ist in zwanzig Fachbereiche – sogenannte dipartimenti[5] – unterteilt:

Zu den Fachbereichen gehören die beiden fachbereichsübergreifenden Schulen[6] für:

Persönlichkeiten und Alumni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Universität Pisa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rector – Riccardo Zucchi. 2. November 2016, abgerufen am 16. Juli 2023 (italienisch).
  2. Lora Del Gatto: Facts and figures. 23. Mai 2013, abgerufen am 15. Juli 2023 (italienisch).
  3. Lora Del Gatto: The University of Pisa and its history. 23. Mai 2013, abgerufen am 16. Juli 2023 (italienisch).
  4. Lora Del Gatto: The University of Pisa and its history. 23. Mai 2013, abgerufen am 16. Juli 2023 (italienisch).
  5. Dipartimenti. Abgerufen am 19. April 2022 (italienisch).
  6. Scuole Interdipartimentali. Abgerufen am 19. April 2022 (italienisch).