Unserfrau-Altweitra

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Unserfrau-Altweitra
Wappen Österreichkarte
Wappen von Unserfrau-Altweitra
Unserfrau-Altweitra (Österreich)
Unserfrau-Altweitra (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Hauptort: Unserfrau
Fläche: 40,20 km²
Koordinaten: 48° 43′ N, 14° 54′ OKoordinaten: 48° 43′ 0″ N, 14° 54′ 0″ O
Höhe: 514 m ü. A.
Einwohner: 995 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 25 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3970
Vorwahl: 02856
Gemeindekennziffer: 3 09 39
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unserfrau 21
3970 Unserfrau-Altweitra
Website: www.unserfrau-altweitra.at
Politik
Bürgermeister: Othmar Kowar (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
16
2
1
16 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Unserfrau-Altweitra im Bezirk Gmünd
Lage der Gemeinde Unserfrau-Altweitra im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)Amaliendorf-AalfangBad GroßpertholzBrand-NagelbergEggernEisgarnGmündGroßdietmannsGroßschönauHaugschlagHeidenreichsteinHirschbachHoheneichKirchberg am WaldeLitschauMoorbad HarbachReingersSchremsSt. MartinUnserfrau-AltweitraWaldensteinWeitraNiederösterreich
Lage der Gemeinde Unserfrau-Altweitra im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Unserfrau-Altweitra ist eine Gemeinde mit 995 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Gmünd in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unserfrau-Altweitra liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 40,19 km². 45,17 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Die Gemeinde liegt südlich von Gmünd an der Lainsitz.

Über die Straße, welche Pyhrabruck in nordwestlicher Richtung verlässt, erreicht man die tschechische Nachbarstadt Nové Hrady (Gratzen).

Im Westen der Gemeinde fließt im Luigraben südlich von Pyhrabruck der Gratzenbach, der bei Nové Hrady in die Strobnitz mündet.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altweitra, Heinreichs bei Weitra, Oberlembach, Pyhrabruck, Schagges, Ulrichs und Unserfrau.

Bei Heinrichs liegt eine Differenz zwischen dem Namen der Katastralgemeinde und jenem der Siedlung vor. Die Katastralgemeinde selbst führt den Namen Heinreichs bei Weitra, während der Ort Heinrichs bei Weitra heißt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nové Hrady (CZ)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Großdietmanns
Moorbad Harbach Weitra

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Altweitra stammt aus der Zeit 1182 bis 1190 als Zollplatz der Kuenringer. Der Ort verliert durch die Gründung der nahen Stadt Weitra an Bedeutung, 1208 scheint bereits der Name Witra priori (Altort) auf.[2]

Die den Heiligen Peter und Paul geweihte Kirche wird erstmals 1197 genannt und war damals bereits Pfarrkirche. Sie wurde aber später Filialkirche von Weitra.[2]

Laut der Legende wurde bei einem Hochwasser eine Marienstatue angeschwemmt, woraus sich der Name Unserfrau am Sande ableitete und die Anregung zu Wallfahrten gegeben war. Ende des 12. Jahrhunderts entstand die Ursprungskapelle. Neben dieser wurde ab 1250 die Pfarrkirche Mariä Geburt errichtet.

Deren erste schriftliche Bezeugung ist die Pfarrerhebung im Jahr 1340.[2]

Die Blütezeit der Wallfahrt bildete das 17. Jahrhundert, zu dieser Zeit bestand im Ort ein Heilbad, von dem noch die Zisterne am Kirchenvorplatz besichtigt werden kann. Unter Josef II. verebbte die Wallfahrt schließlich.

Unter Maria Theresia wurde hier der erste staatliche Kartoffelanbau angeordnet. Darauf weist auch das Wappen hin.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Heinrichs bei Weitra
Pfarrkirche Unserfrau
Filialkirche Altweitra
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Unserfrau-Altweitra

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 23, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 136. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 453. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,85 Prozent.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Ortsgebiet von Altweitra führt die Gmünder Straße (B 41), an die über eine kleinere Landstraße auch die Ortschaft Unserfrau angebunden ist.

Zwischen Unserfrau und Altweitra betreiben die Waldviertler Schmalspurbahnen die Halte- und Ladestelle Alt Weitra.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 2010 Rudolf Müllner (ÖVP)
  • seit 2010 Otmar Kowar (ÖVP)[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde 2004 verliehen. Blasonierung: „Geteilt von Gold und Grün, oben balkenweise zwei goldbebutzte, silberbespitzte rote Rosen, unten eine silberne Kartoffelblüte, erhöht um einen silbernen Wellenbalken.“[2]

Wappenerklärung: Die beiden roten Rosen in der oberen Hälfte des Wappens stehen für die beiden Pfarrkirchen Mariä Geburt in Unserfrau und Mariä Himmelfahrt in Heinreichs, während die weiße Blüte in der unteren Hälfte an den von Maria Theresia angeordneten Anbau der Erdäpfel in Pyhrabruck, dem ersten im Kaisertum Österreich, erinnert. Die silberne Welle steht für die Lainsitz, die goldene Tingierung im Wappen symbolisiert den Getreideanbau, die grüne den Waldreichtum.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 42–43,1192–1194.
  • Franz Eppel: Das Waldviertel, seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. Salzburg 1989, ISBN 3-900173-01-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Unserfrau-Altweitra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b c d e Gedächtnis des Landes - Orte: Unserfrau. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 16. November 2022.
  3. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Unserfrau-Altweitra. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Juni 2020.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Unserfrau-Altweitra. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Juni 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Unserfrau-Altweitra. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Juni 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Unserfrau-Altweitra. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Juni 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Unserfrau-Altweitra. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 26. April 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Unserfrau-Altweitra. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Juni 2020.
  9. Führung. In: Website der Gemeinde Unserfrau-Altweitra. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  10. Trauer um Künstler Ernst Skrička. In: noen.at. 23. Juni 2020, abgerufen am 4. März 2021.