Uri Zohar

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Uri Zohar bei einer Ansprache in der Hurva-Synagoge Jerusalem, März 2011

Uri Zohar (hebräisch אורי זוהר; geboren am 6. November 1935 in Tel Aviv; gestorben am 2. Juni 2022[1] in Jerusalem[2]) war ein israelischer Filmregisseur und Schauspieler. In den 1970er Jahren wechselte er Beruf und Lebensstil und wurde zu einem orthodoxen Rabbiner.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem israelischen Abitur absolvierte Uri Zohar seinen Militärdienst bei Lahakat Nachal, der Unterhaltungstruppe von Nachal, einem Teil der israelischen Armee. Nach Auftritten als Stand-up-Comedian studierte er 1960 Philosophie an der Hebräischen Universität Jerusalem, wurde in den frühen 1970er Jahren zum führenden israelischen Filmregisseur und galt gleichzeitig als enfant terrible. Mit Arik Einstein spielte er im Alija-Sketch. Nach einer Verurteilung zu drei Monaten Dienst an der Gemeinschaft wegen des Besitzes von Marihuana wurde ihm 1976 der Israel-Preis zugesprochen, den er jedoch nicht annahm – der erste Fall einer solchen Verweigerung.[3]

Nach einem Treffen mit dem aus Berlin gebürtigen Rabbiner Jizchak Shlomo Zilberman (1929–2001) änderte er um das Jahr 1977 seinen Lebensstil und trat zunächst in einer Fernsehshow mit Kippa auf. Von einem Vertreter des säkularen Judentums wurde er zu einem Sprecher der charedischen Bewegung. Bei der Knessetwahl 1992 drehte er eine Fernsehwerbung für die Schas-Partei.[4]

Anlässlich einer Retrospektive der Cinémathèque française im Oktober 2012 wurde Zohars Beitrag zum israelischen Filmschaffen in den 1960er und 70er Jahren als eine Verbindung von Elementen der Nouvelle Vague mit der israelischen Realität gewürdigt.[5]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zohars erste Ehe mit der Sängerin Ilana Robina wurde geschieden. Aus der Ehe mit seiner zweiten Frau, die in seinem Film Enayim gdolot („Große Augen“) auftrat, gingen sieben Kinder hervor. Zwei seiner Söhne sind mit zwei Töchtern seines Freundes und Berufskollegen Arik Einstein verheiratet.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspiel
  • 1959: Brennender Sand
  • 1972: Liebesknochen
  • 1980: Bull Buster
Regie
  • 1964: Loch im Mond

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uri Zohar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nirit Andermann: Uri Zohar, Israeli Comedian-turned-rabbi, Dies at 86. In: Haaretz, 2. Juni 2022, abgerufen am 2. Juni 2022 (englisch).
  2. Shiryn Ghermezian: Israeli Filmmaker Turned Ultra-Orthodox Rabbi Uri Zohar Dies in Jerusalem. In: The Algemeiner. 2. Juni 2022; (englisch).
  3. Despair and Deliverance
  4. a b Biographie (engl.)
  5. Nirit Anderman: French Cinematheque to Honor Uri Zohar With Retrospective. In: Haaretz, 24. September 2012.