Vega Baja del Segura

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Vega Baja del Segura
Die Lage der Comarca Vega Baja del Segura in der Provinz Alicante
Die Lage von Vega Baja del Segura in der Provinz Alicante
Basisdaten
Staat: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Valencia Valencia
Provinz: Alicante
Hauptort: Orihuela
Fläche: 957,23 km²
Einwohner: 367.082 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 383 Einw./km²
Gemeinden: 27

Die Comarca Vega Baja del Segura ist eine der neun Comarcas in der Provinz Alicante der Valencianischen Gemeinschaft.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Comarca umfasst 27 Gemeinden auf einer Fläche von 957,23 km².

Gemeinde Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Cod INE Postleitzahl
Albatera 12.864 61,54 209 03005 03340
Algorfa 3.513 18,36 191 03012 03169
Almoradí 21.401 42,72 501 03015 03160, 03169, 03179, 03369
Benejúzar 5.480 9,33 587 03024 03390
Benferri 1.955 12,36 158 03025 03316
Benijófar 3.427 4,36 786 03034 03178
Bigastro 7.130 4,10 1.739 03044 03380
Callosa de Segura 19.315 24,77 780 03049 03360
Catral 8.976 20,01 449 03055 03158, 03349
Coix 7.431 16,76 443 03058 03350
Daya Nueva 1.758 7,09 248 03061 03159
Daya Vieja 683 3,14 218 03062 03177
Dolores 7.799 18,70 417 03064 03150
Formentera del Segura 4.446 4,33 1.027 03070 03177, 03179
Granja de Rocamora 2.626 7,17 366 03074 03348
Guardamar del Segura 16.138 35,58 454 03076 03140, 03149
Jacarilla 2.039 12,20 167 03080 03310
Los Montesinos 5.217 15,05 347 03903 03187
Orihuela 80.784 365,44 221 03099 03300, 03189, 03310–03318, 03320, 03369, 03689
Pilar de la Horadada 22.949 77,86 295 03902 03190
Rafal 4.634 1,62 2.860 03109 03369
Redován 8.123 9,45 860 03111 03370
Rojales 16.943 27,56 615 03113 03170, 03177
San Fulgencio 9.091 19,75 460 03118 03170, 03177
San Isidro 2.154 11,69 184 03904 03349
San Miguel de Salinas 6.659 54,85 121 03120 03193
Torrevieja 83.547 71,44 1.169 03133 03181–03188
Comarca Vega Baja del Segura 367.082 957,23 383 –  – 

Wichtige Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Hauptstadt ist das geschichtlich bedeutsame Orihuela. Orihuela liegt im Landesinnern, im sogenannten orihuelaschen Garten. Orihuela zählt 84.626 Einwohner (INE 2008) und ist die Stadt mit der größten Gemeindefläche der Comarca. Die zweitwichtigste Stadt der Vega Baja ist die Küstenstadt Torrevieja, die mit 103.540 die meisten Einwohner der Comarca hat.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das geografische Relief der Comarca ist die Ebene im Unterlauf des Flusses Río Segura mit seiner fruchtbaren Gartenlandschaft (sog. Huertas) in Küstennähe der Costa Blanca. Das Binnenland kennt auch gebirgige Zonen mit Trocken-Landwirtschaft (insbesondere Olivenanbau), die ohne künstliche Bewässerung auskommt.

Die Vega Baja ist infolge des Aufeinandertreffens der europäischen und der afrikanischen Kontinentalplatten stark erdbebengefährdet. Die Verwerfungen der afrikanischen und eurasischen Platte gelangen hier auf einer Tiefe von nur 40 bis 50 km an die Erdoberfläche. Für Wissenschaftler seht fest, dass nach dem verheerenden Erdbeben von 1829 ein vergleichbar starkes Beben wieder kommen wird. Die Vega Baja ist als Hochrisikogebiet für Erdbeben neben Granada das am meisten erdbebengefährdete Gebiet Spaniens. Nach einer Studie der Universität Alicante haben alle im 20. Jahrhundert vor den 1990er Jahren infolge des spanischen Baubooms erbauten Immobilien in der Vega Baja keinerlei Erdbebenschutz. Erst seit 1992 gibt es entsprechende Schutzvorgaben.

Erdbeben von 1829[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. März 1829 verursache ein Erdbeben mit 6,6 auf der Richterskala 389 Tote, fast 400 Verletzte und zerstörte in verschiedenen Orten der Vega Baja 3.000 Häuser völlig und weitere 2.500 so stark, dass sie nicht mehr bewohnbar waren. Alle drei großen Brücken über den Segura waren verschwunden, selbst Kirchen und Klöster fielen in sich zusammen, und auch Festung von Guardamar del Segura zerbröselte durch die Schockwellen. Am Schlimmsten traf es Almoradi, das alleine 200 Todesopfer zu beklagten hatte und praktisch komplett zerstört wurde. Das Epizentrum lag Berechnungen zufolge zwischen Benejuzar, Rojales und Torrevieja. Aufgrund eines königlichen Dekrets wurden in wenigen Wochen 8,5 Millionen gespendet und der baskische Ingenieur „Jose Augustin Laramendi Muguruza“ als leitender Planer für den Wiederaufbau in die Vega Baja entstand. Larramendi entwarf für Almoradi, Benejuzar, Guardamar del Segura und Torrevieja Stadtgrundrisse, die in ihrem Kern bis heute Bestand haben. Die Anordnung der Häuser und Straßen erfolgte schachbrettartig in Quadraten. Die Breite der Wege lag bei 14 bis 17 Metern, um ein Ineinanderstürzen der Häuser ebenso zu vermeiden wie das Übergreifen von Bränden und um genügend Platz für Flüchtende zu lassen. Die Höhe der einstöckigen Häuser durfte aufgrund der instabilen Baumaterialien der Vega Baja fünf Meter nicht überschreiten. Dieser Wiederaufbau stellt den Beginn des sozialen Wohnungsbaus und der organisierten Städteplanung in Spanien dar.

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Vega Baja wird hauptsächlich spanisch gesprochen (Castellano), aber es gibt auch einige Gebiete, in denen daneben der Valencianische Dialekt gepflegt wird, so vor allem im Gemeindegebiet von Guardamar del Segura und in dem orihuelanischen Weiler Barbarroja.

Koordinaten: 38° 5′ N, 0° 57′ W