Villa Waldbühl

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Uzwil; Villa Waldbühl

Die Villa Waldbühl oder das Landhaus Waldbühl ist ein durch den englischen Architekten Mackay Hugh Baillie Scott im Stil der Arts and Crafts Movement erbautes Landhaus in Uzwil in der Schweiz.

Die Villa bildet zusammen mit dem Ensemble, bestehend aus der Villa, dem Park und dem Innenleben, eins der wichtigsten Objekten in der Werkliste Baillie Scotts, vor allem im Bezug auf die vollständig erhaltene Ausstattung. Es ist der einzige derartige Bau von ihm in der Schweiz. Er befindet sich in einem ausserordentlich gutem Originalzustand.[1][2][3]

Theodor Bühler von der Uzwiler Industriellenfamilie Bühler kannte Baillie Scott aus seiner Zeit in London, wo er die Ausbildung machte,[4] und in seinem Auftrag wurde das Landhaus von 1909 (gemäss Baugesuch[3]) bis 1911 gebaut.[1][5] Die Architekten Pfleghard und Haefeli, welche einige Jahre vorher bereits für Adolf Bühler, den ältesten Brüder Theodors, das Landhaus Sonnenhügel errichteten, skizzierten 1907 eine Vorstudie für einen Wohnkomplex das Holzbüel, welcher aber nicht weiterentwickelt wurde.[6]

Die Inneneinrichtung im Jugendstil (Räume, Möbel, Ausstattung bis hin zu Flakons) wurde durch Scott entworfen, durch englische Firmen ausgeführt und eingeführt.[3] Die Villa wird durch eine Parkanlage, der aus einem Architekturgarten mit Pergola, Treppenanlagen, Pool und Badehaus besteht, umschwungen. Diese wurde ebenfalls von Scott entworfen,[7][4][2] ursprünglichere Pläne von ihm gingen von einem grösseren Garten aus.[8]

Im etwas abgelegenen Landhaus, in dem der Tudorstil mit den schweizerisch-bündnerische Formen im Heimatstil vereint worden ist, übernahm der Heimatstilarchitekt Armin Witmer-Karrer die Bauleitung.[9][5]

Das Objekt ist als Villa Waldbühl als Einzelobjekt nationaler Bedeutung in der Liste des schweizerischen Inventars der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung eingetragen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katharina Medici-Mall: Das Landhaus Waldbühl von M.H. Baillie Scott: ein Gesamtkunstwerk zwischen Neugotik und Jugendstil. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, 1979.
  • Meyer, Peter, Ein grosses Wohnhaus von M. H. Baillie Scott in Uzwil, in: ‘Das Werk’, Mai 1937, S. 140–152, doi:10.5169/seals-87173

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Neue Zürcher Zeitung: Wenn das Leben Kunst wird, abgerufen am 13. März 2019
  2. a b Industriekultur Nordostschweiz, Ausgabe 56, Mai 2009: Bühler Uzwil: ein Technologiekonzern (Memento des Originals vom 27. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sgti.ch (PDF; 369 kB), Seite 3, abgerufen am 10. Januar 2012
  3. a b c ibid Altbau AG: Inventarblatt zum Einzelobjekt Villa an der Villa Waldbühl, in Ortsbildinventar, Ortsteil Uzwil, 4. Juni 2015, abgerufen am 18. Juli 2018
  4. a b Lemmenmeier, Max, Wirtschaftselite und gesellschaftlicher Wandel im Kanton St. Gallen (Memento des Originals vom 2. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stadtarchiv.dornbirn.at (PDF; 75 kB), abgerufen am 10. Januar 2012
  5. a b NIKE-Bulletin 3/2005, PDF, Seite 20, abgerufen am 10. Januar 2012
  6. Daniel A. Walser: Pfleghard & Haefeli. Bauten für die Gebrüder Bühler in Uzwil. Eine Identität für einen Bauherren. (PDF; 18,4 MB), Seite 27–28, abgerufen am 20. August 2012
  7. ibid Altbau AG: Inventarblatt zum Einzelobjekt Park an der Villa Waldbühl, in Ortsbildinventar, Ortsteil Uzwil, 4. Juni 2015, abgerufen am 18. Juli 2018
  8. Landhaus Waldbühl in Uzwil. In: Du: die Zeitschrift der Kultur. Nr. 3, 1980, doi:10.5169/seals-295593.
  9. Crettaz-Stürzel, Elisabeth, «Ripaille 1900»: entre résidence féodale et «country house» bourgeoise – Résultats d’une nouvelle étude du château@1@2Vorlage:Toter Link/www.burgenverein.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,8 MB), p. 106 im Zeitschrift des Schweizer Burgenvereins, abgerufen am 10. Januar 2012 (französisch)

Koordinaten: 47° 26′ 43,3″ N, 9° 7′ 48″ O; CH1903: 727562 / 256325