Volker Altwasser

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Volker Harry Altwasser (* 31. Dezember 1969 in Greifswald) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehe Volker Altwasser sich der Literatur widmete, arbeitete er als Elektronikfacharbeiter, Heizer, Matrose, Montagearbeiter und Bürokaufmann. Von 1998 bis 2001 studierte er am Deutschen Literaturinstitut zu Leipzig und war im letzten Jahr Meisterschüler des Dramatikers und Autors Thomas Hürlimann. Sein Studium absolvierte er im Hauptfach Lyrik mit einer Untersuchung der Werke von Arthur Rimbaud und Sergej Jessenin sowie mit dem Lyrikmanuskript Saudade. Seine ersten Veröffentlichungen waren 1994 Einige Gedichte und Fragte meine Diotima mich, 1995 Auf der Veranda. Kein Roman. und im Jahr darauf der Krimi Irrtum, Herr Minister der Reihe Blaulicht.

Nach 2001 schlossen sich Stipendienaufenthalte durch die Lydia-Eymann-Stiftung in Langenthal (Schweiz), Klagenfurter Literaturkurs (Österreich), Aufenthaltsstipendium in Visby / Gotland (Schweden), sowie in Deutschland im Künstlerhaus Lukas, Künstlerdorf Schöppingen, Kloster Cismar, Ostseevilla Artique an. Altwasser war Teilnehmer des 1. Deutsch-polnischen Dichtertreffens in Krakau und des Treffens des hochbegabten, schriftstellerischen Nachwuchses der Arno-Schmidt-Stiftung in Rendsburg.

Sein Stück Vierzig Grad, pflegeleicht kam im Theater am Volkspark in Halle an der Saale nach seinem Studium zur Uraufführung.

Bekannt wurde Altwasser im Jahr 2001 durch seinen Roman Wie ich vom Ausschneiden loskam. Er veröffentlichte im Gewandhausmagazin und lieferte Beiträge für die Literaturzeitschrift Risse. Altwasser betreute die Reihe Nordwärts – Lyrik für alle des Literaturhauses Rostock und lieferte Beiträge zu den zeitgenössischen Anthologien Vom Fisch bespuckt (Kiepenheuer & Witsch, 2002), Das Meer-Prinzip (Knaur, 2002), Der wilde Osten (S. Fischer, 2002) und Doppelpass (kookbooks, 2005).

Im Verlag Matthes & Seitz Berlin wurde 2009 der historische Roman Letzte Haut als erster Teil einer Trilogie veröffentlicht. Der zweite Teil erschien 2010 unter dem Titel Letztes Schweigen, der dritte Teil, Letzte Fischer, im Jahr 2011. Zudem veröffentlicht Altwasser seit 2011 unter dem Pseudonym Richard R. Roesch Kriminalromane.

2009 war Volker Altwasser für den Alfred-Döblin-Preis[1] und 2010 für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert. Am 17. August 2011 wurde bekannt gegeben, dass Letzte Fischer für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert wurde.[2] 2011 erhielt er den Italo-Svevo-Preis.

Altwasser lebt in der Hansestadt Rostock. Im Dezember 2011 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg ernannt. Im Mai 2012 ist Altwasser der erste Stadtschreiber der UNESCO Literaturstadt Reykjavík (Goethe-Institut Kopenhagen). Ende 2012 war er Stipendiat des Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren.

Im Jahr 2013 war der Schriftsteller Gast der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi in Olevano Romano, des Stuttgarter Schriftstellerhauses und der Villa Aurora in Los Angeles. 2014 erschien sein Roman Glückliches Sterben, in dem er ein Romanfragment von Bruno Frank aus dem Jahr 1945 über den Tod des französischen Schriftstellers Nicolas Chamfort verarbeitet und zu einem Ende bringt.

Im Frühjahr 2015 arbeitete Altwasser als Sinecure Stipendiat in Landsdorf.[3] Im Juni 2015 wurde er der 23. Burgschreiber zu Beeskow der Burg Beeskow in Brandenburg.[4]

Sein 2015 erschienener metafiktionaler Kriminalroman Rostock, letzte Runde ist als hypertextuelle Metalepse angelegt: Ein Schriftsteller namens Volker H. Altwasser berichtet als Erzählerfigur vom Mord an seinem Kollegen Richard R. Roesch. Ermittelt wird von zwei Kommissaren, die aus Kriminalromanen stammen, die (der faktische Autor) Volker H. Altwasser 2011 und 2013 unter dem Pseudonym Richard R. Roesch veröffentlicht hat.[5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Pseudonym Richard R. Roesch:

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Hürlimann: Untergang der christlichen Seefahrt. Laudatio zum Italo-Svevo-Preis für Volker Harry Altwasser. In: Sinn und Form 1/2012, S. 129–131.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker H. Altwasser, D, auf archiv.bachmannpreis.orf.at
  2. Deutscher Buchpreis 2011 - Jury nominiert 20 Romane (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 18. August 2011
  3. Sinecure Aufenthaltsstipendium 2015. Abgerufen am 20. August 2020.
  4. Burgschreiberstipendium Volker Harry Altwasser wird Beeskows 23. Burgschreiber (Memento vom 1. Juli 2015 im Internet Archive), auf burg-beeskow.de, abgerufen am 18. Juni 2015
  5. ostsee-portal: Rostock, letzte Runde. Abgerufen am 15. September 2020.