Volker Issmer

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Volker Issmer (* 1943 in Glatz, Landkreis Glatz, Provinz Niederschlesien; † 26. Juli 2023[1]) war ein deutscher Historiker und Schriftsteller aus Osnabrück.

Familie und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Frühjahr 1946 aus Schlesien vertrieben und ließ sich in Kloster Oesede bei Osnabrück nieder. Hier besuchte Issmer die Volksschule und anschließend den altsprachlichen Zweig des Ratsgymnasiums Osnabrück. Der Reifeprüfung folgte ein Studium der Germanistik und Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. 2003 promovierte er mit der Dissertation Das Arbeitserziehungslager Ohrbeck bei Osnabrück.[2]

Issmer war verheiratet und Vater dreier Söhne.

Tätigkeit und Forschungsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Issmer war als Studienrat Lehrer an Höheren Schulen. Nach vorzeitigem Ausscheiden aus dem Schuldienst beschäftigte er sich mit der Erforschung von Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs, wobei er sich vorrangig auf das Arbeitserziehungslager Ohrbeck bei Osnabrück konzentrierte. Issmer setzte sich in diesem Zusammenhang erfolgreich für die Zwangsarbeiterentschädigung ehemaliger Häftlinge des Lagers ein. Zusammen mit der „Initiative Augustaschacht“ erwirkte er die Errichtung der Gedenkstätte Arbeitserziehungslager Ohrbeck.

Ab 2005 veröffentlichte Issmer Romane und Bände mit Kurzgeschichten sowie persönliche Aufzeichnungen. Dabei wählte er, wie in dem 2014 erschienenen Roman Mein herzliebster Bruder im Fleisch und in Christo! – Armada –, historische Fakten, in diesem Fall das Blutbad im Gehn, als Ausgangspunkt und schmückte sie dann fiktional aus.[3] In weiteren Werken setzte er sich dokumentarisch oder literarisch vor allem mit Grundfragen des Nationalsozialismus auseinander, so in: Als Mitläufer (Kategorie IV) entnazifiziert, Die Reise des GralsDer tolle ChristianZahngold und The Master‘s Lot.[4] Die Lesebuchreihe „Fremde Zeit unsere Zeit“, deren dritter Teil 2016 erschien, beschäftigt sich mit den Einstellungen und Handlungen der Menschen in totalitären Systemen.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeigen. In: traueranzeigen.noz.de, 5. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  2. Buchvorstellung mit Volker Issmer. In: literaturhaeuser-niedersachsen.de. 28. September 2015, abgerufen am 11. Juni 2017.
  3. Joachim Dierks: Das Ueffelner Blutbad im Gehn als Romanthema. In: noz.de. 28. Februar 2015, abgerufen am 10. September 2016.
  4. Buchvorstellung mit Volker Issmer. In: literaturhaeuser-niedersachsen.de. 28. September 2015, abgerufen am 11. Juni 2017.
  5. alfred2: Volker Issmer stellte gestern in der Gedenkstätte Augustaschacht den 3. Band von 'Fremde Zeit - Unsere Zeit' vor. In: Geest-Verlag. 7. November 2016 (geest-verlag.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  6. Ulrike Schmidt: Bürgermedaille für Volker Issmer und Sigrid Leimkuhle. In: Neue Osnabrücker Zeitung. Fromm Verlag, 1. November 2016, abgerufen am 4. November 2016.
  7. Osnabrücker Historiker legt Lesebuch zur Regionalgeschichte vor. In: landkreis-osnabrueck.de. 3. Januar 2017, abgerufen am 11. Juni 2017.
  8. alfred2: Wie die Welt in ein Chaos geschleudert wird: Volker Issmers neuer Roman: Alparslan. Eine politische Utopie enthät jede Menge politischen Diskussionsstoff. In: Geest-Verlag. 6. August 2017 (geest-verlag.de [abgerufen am 7. August 2017]).
  9. alfred2: Issmer, Volker - Geschichten vom Fluss - Der Haseraum in Wort und Bild. Bilder von Uwe Lewandowski (Band 24 Schriften zur Kulturgeschichte des Osnabrücker Landes). 26. Oktober 2020, abgerufen am 15. März 2021.