Vulcania (Schiff)

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Vulcania
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
andere Schiffsnamen

Caribia (1965)

Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Triest
Reederei Cosulich Line
Bauwerft Cantiere Navale Triestino, Monfalcone
Baunummer 161
Stapellauf 19. Dezember 1926
Indienststellung 19. Dezember 1928
Verbleib 1974 in Taiwan abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 191,9 m (Lüa)
Breite 24,3 m
Vermessung 23.970 BRT
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotoren
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7459 tdw
Zugelassene Passagierzahl I. Klasse: 310
II. Klasse: 460
Mittelklasse: 310
III. Klasse: 700
Sonstiges
Registrier­nummern Registernummer: 288
IMO-Nummer: 5384059

Das Motorschiff Vulcania war ein 1928 in Dienst gestelltes Passagierschiff der italienischen Reederei Cosulich Societa Triestina di Navigazione.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde 1926 in der Werft Cantiere Navale Triestino in Monfalcone gebaut und war bei ihrem Stapellauf mit 192,2 m Länge und 24,3 m Breite das größte Motorschiff der Welt. Die Dieselmaschinenanlage wirkte auf zwei Propellerwellen. Anfang 1935 wurde das Motonave Vulcania zum Transport von italienischen Truppen in den Abessinienkrieg eingesetzt. Von Mai bis Oktober 1935 wurde die Vermessung von 23.970 auf 24.469 BRT erhöht und die beiden Burmeister & Wain Maschinen durch zwei Fiat 10-Zylinder Zweitaktmotoren, jeder mit 18.000 PS, ersetzt. Die Motorleistung war 1935 in der zivilen Schifffahrt unerreicht.[1] 1940 verkaufte William A. Mosetti (* 25. November 1914 Triest; † 1992 Bern) ehemalige Schiffe des Lloyd Triestino an Aristoteles Onassis, welcher sie in Argentinien ausflaggen ließ. Anfang 1941 wurden Flüchtlinge aus Italienisch-Ostafrika über die Häfen Zeila und Berbera in Britisch-Somaliland über Kap der Guten Hoffnung nach Genua unter der Fahne des IKRK evakuiert.[2] 1941 wurde das Transatlantik-Schiff von der italienischen Regierung gechartert und transportierte Truppen nach Tripolis. Am 16. September 1941 fuhr sie in einem Verband mit den Schwesterschiffen Neptunia und Oceania, als diese bei Tarent von der Upholder versenkt wurden. Von 1942 bis 1943 war das Schiff für drei Fahrten vom Intergovernmental Committee on Refugees gechartert. Von Oktober 1943 bis 29. März 1946 war sie von der United States Army als Truppenschiff gechartert. Von 29. März 1946 bis 4. Oktober 1946 wurde sie von der American Export Lines gechartert, welche sie sechs Mal auf der Route New York City-Neapel-Alexandria einsetzte. Mitte November 1946 wurde sie mit ihrem in New York City ankernden Schwesterschiff Saturnia an den italienischen Reeder zurückgegeben. Von 15. November 1946 bis 21. September 1955 wurde sie von der Italian Line auf der Route New York City-Neapel-Genua eingesetzt. Im Juli 1947 wurde sie vom Intergovernmental Committee on Refugees für eine Fahrt Genua-Barcelona-Las Palmas -Rio de Janeiro-Montevideo-Buenos Aires gechartert.[3] Von 21. September 1955 bis 1965 wurde sie auf der Route Triest – Venedig – Patras – Neapel – PalermoGibraltarLissabonHalifax – New York City eingesetzt. 1965 wurde sie an die Sicula Oceanica Societa per Azioni (Siosa), mehrheitlich im Eigentum der Grimaldis, verkauft, die sie als Emigrantenschiff unter dem Namen Caribia benutzte. Im Jahre 1974 wurde das Schiff schließlich außer Dienst gestellt und ein Jahr später verschrottet.[4]

Schwesterschiff Saturnia (1927–1965)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im September 1927 in Dienst gestellte Saturnia (23.940 BRT) war das baugleiche Schwesterschiff des Vulcania. Auch die Saturnia wurde zum Truppentransport nach Äthiopien verwendet. Die Fahrten gingen durch den Sueskanal. Die Wafd-Partei protestierte in Kairo, als die Saturnia mit Galeazzo Ciano, Vittorio Mussolini und Bruno Mussolini (* 1918; † 1941) am 27. August 1935 in Port Said Station machte.[5] Das Motonave Saturnia wurde am 17. Oktober 1939 auf der Fahrt nach New York City bei den Azoren vom französischen U-Boot Pascal (Q 138) angehalten, durchsucht, zwei Passagiere mit Staatsangehörigkeit des Deutschen Reichs wurden gefangen genommen, sieben deutsche Juden durften weiter zum New Yorker Hafen, wo das Schiff bis Mitte November 1946 vor Anker ging.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Motor ship reference book, Temple press ltd., 1965.
  2. Giulio Grilletta, KR 40-43: cronache di guerra
  3. La Vanguardia, 1947/07/22, hemeroteca.lavanguardia.es
  4. oceanliners.com
  5. Giuliano Procacci, Dalla parte dell'Etiopia: l'aggressione italiana vista dai movimenti anticolonialisti d'Asia, d'Africa, d'America, Feltrinelli, 1984, 283 S, S. 99.