Wadim Wladimirowitsch Browzew

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Wadim Browzew (2021)

Wadim Wladimirowitsch Browzew (russisch Вадим Владимирович Бровцев; * 26. Juli 1969 in Tscheljabinsk, in der damaligen Russischen SFSR, Sowjetunion) ist ein südossetischer Politiker russischer Herkunft und war von August 2009 bis Mai 2012 Premierminister der international nicht anerkannten Republik Südossetien.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ableistung des Wehrdienstes bei den Strategischen Raketentruppen der Sowjetarmee studierte Wadim Browzew am Swerdlowsker Institut für Volkswirtschaftswissenschaften. 1990 war er in Tscheljabinsk an der Gründung der Baufirma Wermikulit beteiligt. Von 1994 bis 1996 arbeitete er in leitender Funktion in der Spedition Ural-Awto. Von 1996 bis 2005 war er Abgeordneter des Stadtrats von Osjorsk am Ural. Danach war er Direktoratsvorsitzender bei Wermikulit. Browzew lebte vor seiner Ernennung zum südossetischen Regierungschef in Sotschi, da seine Firma hier an mehreren Bauprojekten für die Olympischen Winterspiele 2014 beteiligt war.

Politische Tätigkeit in Südossetien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. August 2009 wurde er von Südossetiens Präsident Eduard Kokoity zum Nachfolger von Aslanbek Bulazew im Amt des südossetischen Premierministers ernannt. Browzew gilt dabei als „Mann Moskaus“, der den Umgang Südossetiens mit den russischen Finanzhilfen kontrollieren soll. Nach dem militärischen Konflikt um Südossetien im Jahr 2008 hatte Russland begonnen, Südossetien in großem Umfang materiell zu unterstützen, um die Beseitigung der Kriegsschäden zu finanzieren. Im Frühjahr 2010 wurde in den Medien davon berichtet, Präsident Kokoity versuche, Browzew aus dem Amt zu drängen, um sich der Kontrolle Moskaus zu entziehen. Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin forderte den südossetischen Präsidenten daraufhin auf, ein weiteres Vorgehen gegen Browzew und sein Umfeld, von Kokoity nahestehenden südossetischen Kritikern als „Tscheljabinsker Mafia“ bezeichnet, zu unterlassen.[1]

Wadim Browzew ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Путин потребовал от президента Южной Осетии прекратить попытки убрать из республики присланного Москвой премьера, NEWSru.com 2. Juni 2010 (russisch).