Waldböckelheim

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Wappen Deutschlandkarte
Waldböckelheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Waldböckelheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 43′ OKoordinaten: 49° 49′ N, 7° 43′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 195 m ü. NHN
Fläche: 18,58 km2
Einwohner: 2209 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55596
Vorwahl: 06758
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 107
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: www.waldboeckelheim.de
Ortsbürgermeister: Helmut Schmidt (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Waldböckelheim im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte

Waldböckelheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an. Waldböckelheim liegt im Weinanbaugebiet Nahe und ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirche von Waldböckelheim, umgeben von Weinbergen im Weinanbaugebiet Nahe.

Waldböckelheim liegt nördlich der Nahe im Rheinischen Schiefergebirge und ist von drei erloschenen Vulkanen umgeben. Die Lage befindet sich am südlichen Rand des Naturparks Soonwald und liegt somit im Nahetal. Die höchste Erhebung ist der Welschberg mit 336,3 m ü. NHN im nördlichen Gemeindegebiet. Einer von diesen drei erloschenen Vulkanen ist der Heimberg, auf dem im Frühjahr 2008 der Heimbergturm im Nachbarort Schloßböckelheim erbaut wurde. Das Naturschutzgebiet Göttelsteiner Felsen, welches Waldböckelheim nach Norden zur Nachbargemeinde Bockenau hin abgrenzt, bietet einen Lebensraum für gefährdete und schutzwürdige Pflanzenarten.

Zu Waldböckelheim gehören auch noch die Wohnplätze Drahtwerke, Forsthaus, Goosemühle, Haus vor Leos Ruh, Marienpforterhof, Sudetenlandhof sowie der ehemalige Bahnhof im Süden von Waldböckelheim.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde am 10. Februar 824 als Becchilenheim erstmals urkundlich erwähnt. Die Vorsilbe Wald- wurde im 13. Jahrhundert vorangestellt, um sich von Gau-Bickelheim abzuheben. In der Burg Böckelheim wurde im Dezember 1105 Kaiser Heinrich IV. von seinem Sohn Heinrich V. gefangen gehalten. Zusammen mit den umliegenden Orten wurde das Amt Böckelheim gebildet. Nach mehrfach wechselndem Besitz gehörte es mehr als 300 Jahre lang zur Kurpfalz.

Am 5. Januar 1800 verübte der Schinderhannes bei Waldböckelheim einen Raubüberfall auf eine Kutsche mit den Opfern Dr. Kannstadt und den Gebrüdern Reinach.

Am 1. Januar 1969 wurde der Gebietsteil Steinhardt mit 121 Einwohnern von Waldböckelheim nach Sobernheim umgemeindet.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Waldböckelheim bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 978
1835 1.359
1871 1.562
1905 1.582
1939 1.397
Jahr Einwohner
1950 1.692
1961 1.898
1970 2.193
1978 2.286
1987 2.277
Jahr Einwohner
1997 2.380
2005 2.361
2011 2.236
2017 2.156
2022 2.209[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Waldböckelheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019 7 5 4 16 Sitze
2014 7 5 4 16 Sitze
2009 6 5 5 16 Sitze
2004 8 5 3 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft Waldböckelheim e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Helmut Schmidt (SPD). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 81,62 % in seinem Amt bestätigt.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das neue Einkaufszentrum an der B 41

In Waldböckelheim gibt es zwei Kindergärten, eine Grundschule, eine Integrierte Realschule und eine Freiwillige Feuerwehr. Unmittelbar an Waldböckelheim vorbei führt die Bundesstraße 41. In Staudernheim ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung sind die ortsansässigen Winzer die eine Vielzahl von Weingütern betreiben.[7]

Im September 2019 eröffneten ein Aldi Süd und ein REWE Markt direkt an der B 41.

Wahrzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldböckelheimer Wahrzeichen sind die beiden Kirchen. Die von 1833 bis 1835 im romanischen Stil erbaute katholische Kirche St. Bartholomäus in der Ortsmitte und die 1863 bis 1867 im neogotischen Stil erbaute evangelische Bergkirche auf dem Kirchberg.

Die katholische Kirche weist eine für einen doch recht kleinen Ort ungewöhnliche Doppelturmfront auf, die sich wahrscheinlich aus dem zum Bauzeitpunkt noch bestehenden Simultaneum erklären lässt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Waldböckelheim geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl August Schapper (1815–1898), evangelischer Theologe und Predigerseminardirektor; bekam 1842 eine Hilfspredigerstelle in Waldböckelheim zugewiesen
  • Waldemar Woehl (1902–1976), Herausgeber, Komponist und Musikpädagoge
  • Doris Emmerich (* 1954), Deutsche Weinkönigin 1974/75
  • Bettina Dickes (* 1971), Politikerin (CDU), ehemalige Abgeordnete des Rheinland-Pfälzischen Landtags (2006–16), sowie Landrätin des Landkreises Bad Kreuznach (seit 2017); lebte einige Zeit in Waldböckelheim
  • Jürgen Klein (* 1973), Politiker (AfD); lebt in Waldböckelheim

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reiner Seil: Chronik der Ortsgemeinde Waldböckelheim. Waldböckelheim 1999, ISBN 3-9805511-4-8.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Waldböckelheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. August 2020.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 22 (PDF; 1 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 185 (PDF; 2,8 MB; Fußnote 72).
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 15. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, 28. Ergebniszeile).
  7. Weingüter nahe Waldböckelheim. In: Winzer.de. Abgerufen am 20. Juni 2018.