Wallbach (Odenwald)

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Wallbach
Gemeinde Brensbach
Koordinaten: 49° 46′ N, 8° 55′ OKoordinaten: 49° 45′ 43″ N, 8° 54′ 37″ O
Höhe: 234 m ü. NHN
Fläche: 3,51 km²[1]
Einwohner: 300 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 64395
Vorwahl: 06161
Ehemalige Schule und Rathaus (2019)

Wallbach (odenwälderisch Wallwisch), vor der Gebietsreform in Hessen postalisch Wallbach (Odenwald), ist ein Ortsteil der Gemeinde Brensbach im südhessischen Odenwaldkreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallbach liegt im Norden des Odenwalds am Oberlauf des Brensbachs, der, von der nahen Wasserscheide der Mümling kommend, nach Nordwesten in der Ortslage von Brensbach der Gersprenz zufließt. Der höchste Punkt der Gemarkung erreicht auf der Wasserscheide an der Hohen Straße 376 Meter. Wallbach gehört geologisch zum kristallinen Vorderen Odenwald.

Wallbach liegt in der Region Starkenburg und im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Walbach seit 1426 urkundlich bezeugt. Wallbach gehörte zum Zentgericht und zum Kirchspiel von Kirchbrombach als Teil der Herrschaft Breuberg. 1806 kam der Ort mit der Grafschaft Erbach an das Großherzogtum Hessen. Nach Auflösung der alten Amtsstruktur 1822 fiel der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Höchst, nach der Reichsjustizreform von 1877 ab 1879 in den des Amtsgerichts Höchst im Odenwald.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Wallbach am 1. August 1972 durch Landesgesetz zeitgleich mit den Gemeinden Nieder-Kainsbach, Höllerbach, und Wersau in die Gemeinde Brensbach eingegliedert.[3][4] Für Wallbach sowie für die übrigen im Zuge der Gebietsreform nach Brensbach eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: 148 evangelische (= 89,70 %), 15 katholische (= 9,09 %) Einwohner[1]
Wallbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
  
220
1834
  
244
1840
  
246
1846
  
262
1852
  
256
1858
  
228
1864
  
235
1871
  
214
1875
  
213
1885
  
203
1895
  
195
1905
  
194
1910
  
198
1925
  
205
1939
  
172
1946
  
233
1950
  
229
1956
  
181
1961
  
165
1967
  
185
1970
  
178
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
303
2015
  
301
2020
  
300
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; nach 1970 Gemeinde Brensbach[6][2]; Zensus 2011[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Schule und Rathaus in Wallbach wurde 1899 in ortsbestimmender Lage in dörflich-historisierendem Stil erbaut, mit Anleihen aus der städtischen Villenarchitektur. Dieser pittoreske Bau wurde von der nach Cleveland (USA) ausgewanderten Familie Gehring gestiftet und steht ebenso wie drei andere Anwesen des Dorfes unter Denkmalschutz.[8]

Natur und Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brensbachtal, Teil des Natura2000-Gebietes „Grünlandbereiche östlich von Brensbach“ (2021)

Zur Gemarkung zählt eine Teilfläche des Natura2000-Gebietes „Grünlandbereiche östlich von Brensbach“ (FFH-Gebiet 6219-301).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von dem Kernort Brensbach aus führt die Kreisstraße K 82 in östlicher Richtung nach Wallbach und endet hier. Von der K 82 zweigt unterwegs die K 88 in Richtung Böllstein und Kirchbrombach ab. Über den Kernort ist Wallbach an die Bundesstraße 38 angeschlossen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wallbach (Odenwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wallbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Brensbach, abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359.
  5. Hauptsatzung § 5. (PDF; 50 kB) Gemeinde Brensbach, abgerufen im Mai 2019.
  6. Ortsteil Wallbach. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Jahr 2016.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gehringstraße 22 (Ehemalige Schule und Rathaus) In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen