Warzen-Wolfsmilch

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Warzen-Wolfsmilch

Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa)

Systematik
Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Euphorbieae
Untertribus: Euphorbiinae
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Untergattung: Esula
Art: Warzen-Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia verrucosa
L.

Die Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) und der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blütenstand von oben
Fruchtstand

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Warzen-Wolfsmilch handelt es sich um eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Als Überdauerungsorgan wird ein senkrechtes und vielköpfiges Rhizom gebildet. Der Stängel wächst aufrecht und ist im unteren Teil oft rötlich oder purpurfarben überlaufen.

Die zahlreichen etwa 2 bis 4 Zentimeter langen und 0,7 bis 1,3 Zentimeter breiten Stängelblätter sind länglich-eiförmig und ganzrandig oder kleingesägt. Sie sind praktisch ungestielt. Entweder sind sie von Anfang an kahl oder verkahlen aber nach der Anthese.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit erstreckt sich vorwiegend über die Monate Mai und Juni. Die Strahlen des fünfstrahligen trugdoldigen Blütenstandes sind zuerst dreifach und danach gabelig verzweigt. Die kurz gestielten Hüllchenblätter sind breit elliptisch mit verschmälerten Grund und mehr oder weniger stumpfem oberen Ende. Die gelblichen bis gelb-bräunlichen Nektardrüsen sind oval. Das Cyathium ist 3 bis 4 Millimeter lang.[1] Die Kapselfrucht besitzt eine Länge von 3 bis 4 Millimetern und ist dicht mit halbkugeligen bis walzenförmigen Warzen besetzt.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 18.[2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Warzen-Wolfsmilch handelt es sich um einen Hemikryptophyten. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Samen werden durch Selbstausbreitung und durch Ameisen verteilt.

Habitus, Laubblätter und Blütenstände

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet von Euphorbia verrucosa erstreckt sich von Nordspanien bis Mittelfrankreich und vom südlichen Mitteleuropa bis zur Balkanhalbinsel.[3]

In Deutschland kommt die Warzen-Wolfsmilch sehr zerstreut im südwestlichen und südlichen Gebiet vor. In Baden-Württemberg ist sie vor allem im Jura zu finden. In Österreich und der Schweiz kann man die Warzen-Wolfsmilch zerstreut in collinen bis submontanen Höhenstufen antreffen. Sie steigt in Bayern bis 700 Meter, in Tirol bis 800 Meter Meereshöhe auf.[1]

Die Warzen-Wolfsmilch wächst auf Halbtrockenrasen. Sie gedeiht am besten auf mäßig trockenen und kalkreichen Böden. Sie ist ein Kalkzeiger.[2] Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbandes Mesobromion.[2]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w (frisch aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 157–159 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
  2. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 638.
  3. Euphorbia verrucosa. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 21. April 2020..
  4. Euphorbia verrucosa L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 19. März 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien