Lupe Fiasco

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Wasalu Muhammad Jaco)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lupe Fiasco (2012)

Lupe Fiasco (* 16. Februar 1982 in Chicago, Illinois; bürgerlich Wasalu Muhammad Jaco) ist ein US-amerikanischer Rapper.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lupe Fiasco ist das jüngste Kind der Familie Jaco. Er hat vier Brüder und fünf Schwestern. Sein Vater, ein Mitglied der Black Panther Party, war ein erfolgreicher afrikanischer Trommler und Karatelehrer, seine Mutter eine Gourmet-Köchin. Fiasco wuchs mit seiner muslimischen Familie in seiner Geburtsstadt Chicago auf, wo bereits Hip-Hop-Größen wie Common, Rhymefest, Kanye West und Twista groß wurden. In der 8. Klasse begann Lupe mit dem Rappen. Wirklich ernsthaft verfolgte er die Sache jedoch erst, als er 17 Jahre alt wurde. 2007 verstarb Fiascos Vater.

Anfänge bei Epic und Arista Records[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2000 erhielt der damals 18-Jährige mit seiner 4-köpfigen Crew Da Park bei Epic einen Plattenvertrag. Da der Erfolg der ersten Single mit Da Park jedoch ausblieb, löste sich die Gruppe wieder auf.

Danach nahm L. A. Reid von Arista Records Fiasco als Solokünstler unter Vertrag. Zu dieser Zeit hatte Lupe mehrere Gastauftritte. Unter anderem auf den Singles Kiss Me (2002) und Didn’t You Know (2003) von Tha’ Rayne und später K Fox’ This Life (2004). Im Oktober 2003 veröffentlichte er das Lied Coulda Been, mehrere Mixtapes folgten. Zudem erreichte er viel Popularität über das Internet. Der Durchbruch gelang ihm jedoch nicht.

Atlantic Records[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2004 lief der Plattenvertrag mit Arista Records aus. Lupe Fiasco wurde jedoch gleich von Atlantic Records erneut verpflichtet. Jay-Z arbeitete damals gerade an seinen Longplayern The Blueprint und The Black Album und suchte einen geeigneten Nachfolger. Aus diesem Grund bot er Fiasco einen Plattenvertrag bei Roc-A-Fella Records (heute Def Jam). Lupe schlug das Angebot aber aus, da er gerade ein eigenes Label, welches den Namen 1st & 15th Entertainment (F&F) trug, mit seinen Freunden gründete. Jay-Z bot seine Unterstützung an und half beim Solodebüt Lupe Fiasco’s Food & Liquor tatkräftig mit.

Mit Kanye West zusammen schrieb er das Lied Touch the Sky, welches im April 2006 auf den Markt kam. Danach wurde auch die Single Kick, Push veröffentlicht. East-Coast-Rapper Fabolous und West-Coast-Rapper The Game boten Fiasco Gastauftritte an.

2006 bot Brian „Busy“ Dachowski von Atlantic Records Lupe und seinem Kollegen Dusean Bishop G an, eine Radiosendung von FNF-Radio zu übernehmen. Der Sender richtet sich hauptsächlich an Studenten. In Lupes Sendung wurden vor allem Hip-Hop und Fiascos eigene Songs gespielt. Auch wurden diverse Diskussionen zu den Themen Politik, Musik, Sport und Unterhaltung gesendet.

Zur gleichen Zeit stellt das Label Atlantic Records die sowieso schon spärlichen Werbemaßnahmen für das Album Lupe Fiasco’s Food & Liquor ein, da das Album den Durchbruch in den Charts nicht zu schaffen schien. Trotzdem nominierte das Komitee der Grammy Awards das Album Lupe Fiasco’s Food & Liquor und die Single Kick, Push 2007 für „Best Rap Album“ bzw. „Best Rap Solo Performance“ und „Best Rap Song“.

Die Single Daydreamin’, die zusammen mit der R&B-Sängerin Jill Scott entstanden war, erschien erst Ende 2006 und war deshalb erst bei den Grammy Awards 2008 nominiert. Sie gewann in der Kategorie Beste Urban-/Alternative-Darbietung. Allerdings war das Lied international erfolgreicher als in den US-Charts.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn seiner Rapkarriere trat er noch unter dem Namen „Lu“ auf, was auf die letzte Silbe seines Vornamens zurückzuführen ist. Zu einem unbekannten Zeitpunkt bat er einen Freund der Lupe mit Vornamen hieß dessen Namen benutzen zu dürfen. So entstand der erste Teil seines Künstlernamens. Der zweite Teil, „Fiasco“ kommt von Nas’ Album The Firm. Der erste Track dort heißt Firm Fiasco. Fiasco gefiel „Lupe“ und so schrieb er probeweise den Namen „Lupe Fiasco“ auf Papier und entschied ihn zu behalten.

Das zweite Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. Dezember 2007 (USA) und am 7. März 2008 (Deutschland) erschien Fiascos zweites Studioalbum Lupe Fiasco’s the Cool. Es brachte ihm zwar nicht den ganz großen Erfolg, konnte aber an sein Debüt anknüpfen. Außerdem gelang ihm mit dem Song Superstar, mit Unterstützung des Folkrocksängers Matthew Santos, ein internationaler Hit, der in den USA und Großbritannien bis in die Top 10 kam.

Fiasco kündigte nach The Cool zunächst an, nur noch ein Album zu veröffentlichen. Als Grund für seinen Ausstieg gab er den geringen kommerziellen Erfolg seines Debütalbums an.[1] Sein letztes Album sollte den Titel LupE.N.D. tragen und drei CDs enthalten. Der Titel ist ein Zusammenspiel aus dem Namen Lupe und E.N.D., was einerseits für sein Karriereende stehen sollte, andererseits die Anfangsbuchstaben der einzelnen Namen der drei Teile des Albums darstellt: Die erste Scheibe sollte Everywhere heißen, die zweite Nowhere und die dritte Down Here.

Lupe Fiasco beim Bluesfest in Ottawa (2011)

Comeback[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2009 zog Fiasco sein Karriereende zurück und kündigte weitere Alben an.[2]

In den USA gelangen ihm danach zwei Top-Ten-Alben. Sein fünftes Studio-Album Tetsuo & Youth veröffentlichte er im Januar 2015. Unterstützt wurde er bei den Aufnahmen von unter anderem Guy Sebastian, dem Rapper Ab-Soul, der Violinen-Spielerin Rosy Timms und Soul-Sängerin Nikki Jean. Zur Single Deliver steuerte Ty Dolla Sign einige Additional Vocals bei.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2006 Food & Liquor UK31
Silber
Silber

(3 Wo.)UK
US8
Gold
Gold

(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. September 2006
2007 The Cool CH93
(1 Wo.)CH
UK7
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
US14
Platin
Platin

(28 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Dezember 2007
2011 Lasers UK25
(2 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(25 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. März 2011
2012 Food & Liquor II: The Great American Rap Album Pt. 1 UK60
(1 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. September 2012
2015 Tetsuo & Youth UK58
(1 Wo.)UK
US14
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. Januar 2015
2017 Drogas Light US28
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Februar 2017
2018 Drogas Wave US60
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. September 2018

Mixtapes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Anmerkungen
2006 Fahrenheit 1/15 Part I: The Truth Is Among Us Erstveröffentlichung: 2006
Fahrenheit 1/15 Part II: Revenge of the Nerds Erstveröffentlichung: 2006
Fahrenheit 1/15 Part III: A Rhyming Ape Erstveröffentlichung: 2006
2009 Enemy of the State: A Love Story Erstveröffentlichung: 26. November 2009
2011 Friend of the People: I Fight Evil Erstveröffentlichung: 24. November 2011
2015 Pharao Height 2/30 Erstveröffentlichung: 29. August 2015

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2006 Kick Push
Food & Liquor
UK27
(7 Wo.)UK
US78
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. April 2006
Daydreamin’
Food & Liquor
AT69
(2 Wo.)AT
CH82
(2 Wo.)CH
UK25
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. September 2006
feat. Jill Scott
2007 Superstar
The Cool
DE39
(8 Wo.)DE
AT55
(8 Wo.)AT
CH42
(12 Wo.)CH
UK4
Gold
Gold

(18 Wo.)UK
US10
Platin
Platin

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. September 2007
feat. Matthew Santos
2009 Shining Down
Lasers
US93
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Juli 2009
feat. Matthew Santos
2010 The Show Goes On
Lasers
UK49
(5 Wo.)UK
US9
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 2010
2011 Words I Never Said
Lasers
US89
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Februar 2011
feat. Skylar Grey
Beautiful Lasers (2 Ways)
Lasers
US70
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. März 2011
feat. MDMA
Out of My Head
Lasers
US40
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. Mai 2011
feat. Trey Songz
2012 Around My Way (Freedom Ain’t Free)
Food & Liquor II: The Great American Rap Album Pt. 1
US76
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2012
Lamborghini Angels
Food & Liquor II: The Great American Rap Album Pt. 1
US92
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 2012
Battle Scars
Food & Liquor II: The Great American Rap Album Pt. 1
UK
Silber
Silber
UK
US71
Platin
Platin

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. August 2012
mit Guy Sebastian
2013 Old School Love
US93
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 2013
feat. Ed Sheeran

Als Gastmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2006 Touch the Sky
Late Registration
DE97
(2 Wo.)DE
UK6
Platin
Platin

(15 Wo.)UK
US42
Platin
Platin

(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. März 2006
Kanye West feat. Lupe Fiasco

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2022: für die Single Touch the Sky
    • 2022: für die Single Battle Scars
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2011: für die Single The Show Goes On
  • Schweden Schweden
    • 2013: für die Single Battle Scars

Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2014: für die Single Old School Love
    • 2015: für die Single Touch the Sky

2× Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2011: für die Single The Show Goes On
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2012: für die Single Battle Scars

14× Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2023: für die Single Battle Scars

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! S 0! G  18× Platin18 1.260.000 aria.com.au
 Dänemark (IFPI) 0! S  2× Gold2 0! P 90.000 ifpi.dk
 Neuseeland (RMNZ) 0! S  Gold1  2× Platin2 37.500 nztop40.co.nz
 Schweden (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 20.000 sverigetopplistan.se
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S  3× Gold3  7× Platin7 8.500.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  3× Silber3  Gold1  Platin1 1.320.000 bpi.co.uk
Insgesamt  3× Silber3  8× Gold8  28× Platin28

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. billboard.com (Memento vom 10. Februar 2008 im Internet Archive) abgerufen am 23. Februar 2009.
  2. hiphop.de abgerufen am 23. Februar 2009.
  3. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lupe Fiasco – Album mit Bildern