Weißbrust-Höschenkolibri

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weißbrust-Höschenkolibri

Weißbrust-Höschenkolibri (Eriocnemis aline)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Höschenkolibris (Eriocnemis)
Art: Weißbrust-Höschenkolibri
Wissenschaftlicher Name
Eriocnemis aline
(Bourcier, 1843)

Der Weißbrust-Höschenkolibri (Eriocnemis aline, oft falsch Eriocnemis alinae), auch als Smaragdschneehöschen bezeichnet, ist eine Kolibriart aus der Gattung der Höschenkolibris. Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 493.000 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Kolumbien, Ecuador und Peru umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weißbrust-Höschenkolibri gemalt von John Gould und Henry Constantine Richter

Mit 7,6 Zentimetern ist der Weißbrust-Höschenkolibri die kleinste Wollhöschenart. Der gerade Schnabel ist 15 mm lang. Die Oberseite ist strahlendgrün. Der Bürzel ist hell smaragdgrün. Die Stirn, die Unterseite und die Unterschwanzdecken sind glitzernd smaragdgrün. Die Brustmitte zeigt einen großen weißen Fleck, geschmückt mit wenigen grünlichen Blättchen. Die weißen Federhöschen sind im Vergleich zur Körpergröße sehr groß. Der kurze, grün glänzende Schwanz ist leicht gegabelt.[1]

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weißbrust-Höschenkolibri bewohnt Nebelwälder und eichendominierte Bergkämme in Höhenlagen zwischen 2300 und 2800 m.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weißbrust-Höschenkolibri geht gewöhnlich einzeln im niedrigen Unterholz innerhalb des Waldes auf Nahrungssuche.[1]

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Weißbrust-Höschenkolibris

Bisher sind zwei Unterarten bekannt:[2]

  • Eriocnemis aline aline (Bourcier, 1843) – Die Nominatform kommt im Osten Kolumbiens und im Osten Ecuadors vor.
  • Eriocnemis aline dybowskii Taczanowski, 1882 – Diese Unterart ist im nördlichen und zentralen Peru verbreitet.

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jules Bourcier beschrieb den Weißbrust-Höschenkolibri unter dem Namen Ornismya Aline. Das Typusexemplar stammte aus Tunja in Kolumbien.[3] Bourcier publizierte die Beschreibung der Art sowohl in der Revue Zoologique par La Société Cuvierienne als auch in den Annales des sciences physiques et naturelles, d’agriculture et d’industrie, allerdings verwendete er in den Annales des sciences das Artepitheton alinæ, welches sich in zahlreichen Publikationen wiederfindet.[4] Trotz der Datierung beider Bände erschienen beide Artikel erst im Jahr 1843.[5] Später wurde die Art der Gattung Eriocnemis zugeordnet. Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern ἔριον érion für „Wolle“ und κνημίς knēmī́s für „Manschette, Beinschiene“ ab.[6] Die Art ist Bourciers Frau Benoîte-Aline, geborene Jusserand (1802–1889) gewidmet.[4] Der Name der Unterart dybowskii ehrt den Tierforscher Benediktus Dybowski (1833–1930), der vor allem in Ostsibirien unterwegs war.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A Guide to the Birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 0-691-09250-8 (books.google.de [abgerufen am 19. Januar 2012]).
  • Normand David, Alan Peter Peterson: Resolution of priority affecting three hummingbird names established by Bourcier (Aves: Trochilidae). In: Zoological Bibliography. Band 1, Nr. 1, 2010, S. 3–5 (avespress.com [abgerufen am 4. April 2014]). (Hier wird eine genauere Erläuterung zum Namen und dem Publikationsdatum nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur gegeben.)
  • Jules Bourcier: Description de trois nouvelles espèces d'Oiseaux-mouches. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 5, 1842, S. 373–374 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 4. April 2014] a).
  • Jules Bourcier: Description et figures des plusieurs espèces nouvelles d’oiseaux-mouches. In: Annales des sciences physiques et naturelles, d’agriculture et d'industrie. Band 5, 1842, S. 344–345 (reader.digitale-sammlungen.de – b).
  • Władysław Taczanowski: Liste des Oiseaux recueillis par M. Stolzmann au Pérou nord-oriental. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1882. Nr. 1, 1882, S. 2–49 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 6. April 2014]).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Steven Leon Hilty u. a., S. 289.
  2. IOC World Bird List Hummingbirds
  3. Jules Bourcier 1842(a), S. 373
  4. a b Jules Bourcier 1842(b), S. 344
  5. Normand David u. a., S. 3–5.
  6. James A. Jobling S. 148
  7. Władysław Taczanowski, S. 39.