Wellenlängenschieber

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Als Wellenlängenschieber bezeichnet man fluoreszierende Materialien, die höherfrequente Photonen absorbieren und niedrigfrequente Photonen emittieren.[1]

In einem Wellenlängenschieber wird in vielen Fällen ein hochenergetisches Photon absorbiert und mehrere niedrigenergetische Photonen emittiert. Die Emission der Photonen erfolgt in der Regel sofort mit Relaxationszeiten im Nanosekundenbereich. Häufig verwendete Wellenlängenschieber in organischen Szintillatoren sind POPOP und 1,4-Bis(2-methylstyryl)benzol (Bis-MSB).

Diese Materialien werden z. B. in Kalorimetern der Teilchenphysik für Experimente der Grundlagenforschung (bspw. an Experimenten am DESY[2]) benutzt, sie finden aber auch Anwendung in anderen materialtechnischen Bereichen, z. B. um die Effizienz von Photovoltaikzellen (Solarzellen) zu erhöhen.[3]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch spezielle Magnete in Elektronenspeicherringanlagen wie BESSY, die zur Herstellung kurzwelliger Synchrotronstrahlung benötigt werden, werden vereinfachend als Wellenlängenschieber bezeichnet.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Claus Grupen: Grundkurs Strahlenschutz. Springer, 2003, ISBN 3-540-00827-6, S. 60 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  2. A. Dannemann: Untersuchungen zur Strahlungsresistenz polymerer Materialien für den Einsatz in Experimenten der Hochenergiephysik, Dissertation, Fachbereich Physik der Universität Hamburg, 1996, Interner Bericht: DESY F35D-96-06 (PDF; 5,8 MB), abgerufen am 8. Juni 2013.
  3. Patent US4584428: Solar energy converter employing a fluorescent wavelength shifter. Veröffentlicht am 22. April 1986, Anmelder: Hughes Aircraft Co, Erfinder: George F. J. Garlick.
  4. W. S. Trzeciak: A "Wavelength Shifter" for the University of Wisconsin Electron Storage Ring. In: IEEE Transactions on Nuclear Science. Band 18, Nr. 3, 1971, S. 213–216, doi:10.1109/TNS.1971.4326010.