Wennefer (30. Dynastie)

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Wennefer (auch Onnophris; griechisch Onuphrios, Ονούφριος) war während der 30. Dynastie ein aus Behbeit el-Hagar stammender altägyptischer Priester und Arzt. Sein Sarkophag wurde in Sakkara entdeckt und befindet sich zurzeit im Metropolitan Museum of Art (Nr. 11.154.1) zu New York.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leiter der Beschwörer der Serket in Hieroglyphen
U6Aa1
D21
Q3
D40
S29D21
N29
X1L7

mer-cherep-Serqet
mr-ḫrp-Srqt
Leiter der Beschwörer der Selket

Er war der Sohn des Painmu und trug unter anderem die Bezeichnungen „Prophet des Falken Nechethorheb“ und „Leiter der Beschwörer der Serket“. Wennefer war daneben „Priester der Isis“. Hermann de Meulenaere vermutet ihn als Vater des Wesirs Harsiese. Gegen die Vaterschaft des Harsiese spricht jedoch die Beziehung zu Nechethorheb.

Ähnlich wie Udjahorresnet verfasste Wennefer eine Autobiografie. In ihr berichtet er, 359 v. Chr. mit Tachos am Feldzug gegen die Perser in Phönizien beteiligt gewesen zu sein.[1] Zunächst wurde er des Verrats verdächtigt. Später sei Wennefer jedoch hinsichtlich der falschen Beschuldigungen rehabilitiert worden. Da die Inschrift nur bruchstückhaft erhalten geblieben ist, können die Zusammenhänge von den Ägyptologen nicht sicher interpretiert werden. So bleibt beispielsweise unklar, ob Wennefer gemeinsam mit Tachos zu Artaxerxes II. oder erst später alleine zu Artaxerxes III. gelangte. Nach seinem Besuch kehrte Wennefer vom persischen Großkönig zurück nach Ägypten. Da die Gründe für Wennefers Reise zum persischen Königshof nicht sicher erschlossen werden konnten, ist diesbezüglich ebenfalls keine eindeutige Aussage möglich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Känel: Les mésaventures du conjurateur de Serket Onnophris et de son tombeau. In: Bulletin de la Société Française d’Égyptologie Paris (BSFE) 87. Paris 1980, S. 31–45.
  • Hermann de Meulenaere: Les monuments du culte des rois Nectanébo. In: Chronique d’Égypte (Bulletin périodique de la Fondation égyptologique reine Élisabeth) 35. Musées royaux d’art et d’histoire, Bruxelles 1960, S. 92–107.
  • John Ray: The Reflections of Osiris: Lives from ancient Egypt (The Magician Pharaoh Nectanebo II, reigned 359/358–343/342 BC). University Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-515871-7, S. 113–129.
  • Toby Wilkinson: Who is who im alten Ägypten: Herrscher, Höflinge, Handwerker (deutsche Fassung von Helmut Schareika). von Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3917-9, S. 308–310.
  • Werner Huß: Ägyptische Kollaborateure in persischer Zeit. In: Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik. Band 12, 1997, S. 131–143, hier S. 139.
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III: Memphis. Teil 2: Ṣaqqâra to Dahshûr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. Griffith Institute/ Ashmolean Museum, Oxford 1981, ISBN 0-900416-23-8, S. 503–504, Karte XLVI, E-2 (PDF-Datei; 33,5 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Ray: The Reflections of Osiris. S. 117.