Werner Dissel

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Werner Dissel (* 26. August 1912 in Köln; † 22. Januar 2003 in Wildpark-West bei Potsdam) war ein deutscher Widerstandskämpfer, Schauspieler und Regisseur. Er spielte in Filmen mit wie Sachsens Glanz und Preußens Gloria und Coming Out.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1930er-Jahren arbeitete Dissel als Bildjournalist und Graphiker. In dieser Zeit gehörte er zum Kreis, der sich um die von Franz Jung und Harro Schulze-Boysen herausgegebene Zeitschrift Der Gegner gebildet hatte. Er arbeitete ab 1935 zusammen mit Walter Küchenmeister an der Widerstandszeitung Wille zum Reich mit. Werner Dissel wurde von 1937 bis 1939 von der Gestapo inhaftiert, da er sich einer antifaschistischen Bewegung angeschlossen hatte. Der Verhaftungswelle gegen die Berliner Widerstandsgruppe Rote Kapelle entging er dann 1942 nur dank der Standhaftigkeit seiner Freunde.

Nach dem Armeedienst in einer Meteorologen-Einheit und dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat er der KPD bei und fand in Wiesbaden als Bühnenbildner und Kabarettist wieder zurück auf die Bühne. 1950 siedelte er in die DDR über, wo er als Schauspieler und Regisseur tätig war. In der Zeit von 1960 bis 1989 trat er im Berliner Ensemble auf. Im Oktober 1986 erhielt Dissel den Kunstpreis der DDR im Kollektiv.[1] In dem am 9. November 1989 uraufgeführten Film Coming Out spielte er den Walter.

Nach der Wiedervereinigung trat Dissel in Fernsehserien wie Für alle Fälle Stefanie (2001) und Polizeiruf 110 auf. Von seinem verstorbenen Kollegen Wolfrid Lier übernahm er 1993 die Hauptrolle des Wilhelm in der Serie Immenhof. Insgesamt wirkte Dissel von 1956 bis 2002 in mehr als 170 Film-und-Fernsehproduktionen mit.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Darsteller:

Regie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1962: Die Insel der Aphrodite
  • 1963: Man spielt nicht mit der Liebe
  • 1963: Viel Lärm um Nichts

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harro Schulze-Boysen: Gegner von heute – Kampfgenossen von morgen. (Erstauflage 1932), Nachwort Karl-Heinz Pröhuber. Fölbach Verlag, Koblenz 1983, ISBN 3-923532-00-8.
  • Gert Rosiejka: Die Rote Kapelle. „Landesverrat“ als antifaschistischer Widerstand. – mit einer Einführung von Heinrich Scheel. ergebnisse, Hamburg 1986, ISBN 3-925622-16-0.
  • Alexander Bahar: Sozialrevolutionärer Nationalismus zwischen Konservativer Revolution und Sozialismus – Harro Schulze-Boysen und der GEGNER-Kreis. Fölbach Verlag, Koblenz 1992, ISBN 978-3-923532-18-6.
  • Hans Coppi: Harro Schulze-Boysen – Wege in den Widerstand. Fölbach Verlag, Koblenz 1995, 2. Auflage, ISBN 3-923532-28-8.
  • Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-304-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erika Tschernig, Monika Kollega, Gudrun Müller. Unsere Kultur: DDR-Zeittafel, 1945-1987. Dietz Verlag (1989). ISBN 978-3-320-01132-1. S. 402.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]