Werner Faymann

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Werner Faymann (Wien 2008)
Werner Faymann bei einer Wahlkampfrede (Krems 2008)

Werner Faymann (* 4. Mai 1960 in Wien) ist ein österreichischer Politiker und seit 11. Jänner 2007 Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie in der Regierung von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Seit dem 8. August 2008 ist er Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Am 9. Oktober 2008 wurde Faymann von Bundespräsident Heinz Fischer mit der Bildung einer neuen Bundesregierung beauftragt.

Leben

Während seiner Schulzeit an einem Bundesrealgymnasium in Wien XV trat Faymann der Sozialistischen Jugend, der Jugendorganisation der SPÖ, bei. Nach seiner Matura und absolviertem Militärdienst wurde er 1981 Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Wien. In dieser Funktion war er 1983 an der Organisation einer Demonstration gegen den Besuch von Papst Johannes Paul II. in Österreich beteiligt.

Von 1985 bis 1988 studierte er vier Semester Rechtswissenschaften, ohne aber das Studium abzuschließen. Er arbeitete als Konsulent der Zentralsparkasse. Faymann war von 1985 bis 1994 Mitglied des Wiener Landtages und Gemeinderates.

Von 1988 bis 1994 war er Geschäftsführer und Landesvorsitzender der Wiener Mietervereinigung. 1994 wurde Faymann amtsführender Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung, Präsident des Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds (WBSF) und Vizepräsident des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF). Ab 1996 war er amtsführender Stadtrat von Wien für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung. Seit Jänner 2007 bekleidet er das Amt des Infrastrukturministers. Am 16. Juni 2008 wurde er zum geschäftsführenden Vorsitzenden der SPÖ bestellt. Nach der Aufkündigung der SPÖ-ÖVP-Koalition durch Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) am 7. Juli 2008 wurde Faymann von der SPÖ zum Spitzenkandidaten für die Neuwahl des Nationalrates designiert. Am Bundesparteitag vom 8. August 2008 in Linz wurde er mit 98,36 % zum Bundesparteivorsitzenden der SPÖ gewählt.

Bei der Nationalratswahl 2008 konnte Faymann den ersten Platz für die SPÖ verteidigen, musste aber große Verluste gegenüber der Wahl 2006 hinnehmen. Am 23. November 2008 erklärten die Parteichefs von SPÖ und ÖVP, dass sie sich auf eine Neuauflage der grossen Koalition mit Werner Faymann als Bundeskanzler geeinigt haben.[1]

Privates

Faymann wohnt in einem Reihenhaus in Wien-Liesing. Er ist seit 2001 mit der Wiener Landtagsabgeordneten Martina Ludwig-Faymann verheiratet und hat zwei Töchter, eine davon aus erster Ehe.

Beziehungen zu Medienunternehmern

Mit Hans Dichand, dem Herausgeber der Tageszeitung Kronen Zeitung, verbindet Faymann eine langjährige Freundschaft. Der in Medienberichten aufgetauchten Behauptung, er würde Dichand „Onkel Hans“ nennen[2], widersprach Faymann und bezeichnete dies als „Unsinn“. Er gab an, Dichand zu kennen, seit er 25 gewesen sei, und zu ihm ein gutes Verhältnis zu haben.[3] Während Faymanns Zeit als Wiener Wohnbaustadtrat unternahm er gemeinsam mit Dichand Städtereisen und schrieb für die Kronen Zeitung eine Kolumne unter dem Titel Der direkte Draht zum Stadtrat.[4][5]. In der Kronen Zeitung wurde auch jener an Dichand adressierte Brief Faymanns und Gusenbauers veröffentlicht, in dem sie die Änderung der Parteilinie in Europafragen sowie Volksabstimmungen über zukünftige EU-Verträge ankündigten.[6]

Einzelnachweise

  1. NZZ: SPÖ und ÖVP einigen sich auf grosse Koalition in Österreich - Werner Faymann wird neuer Bundeskanzler, 23. November 2008
  2. Erna Lackner/Frankfurter Allgemeine Zeitung: Mediokratie in Österreich: Der Onkel Hans, der kann's, 1. Juli 2008
  3. Michael Völker/Der Standard: „Ich sage nicht Onkel Hans zu ihm“, 12. Juli 2008
  4. Saskia Jungnikl/Datum (Nr. 06/2008, S. 16f): Der Minister ohne Eigenschaften (Auszug des Artikels)
  5. Die Welt: Freundlich, aber glatt: Werner Faymann, neuer SPÖ-Kandidat, 9. Juli 2008
  6. Kronen Zeitung: SPÖ-Brief im Wortlaut: Volksabstimmung für neuen EU-Vertrag, Juli 2008

Weblinks

Commons: Werner Faymann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Werner Faymann auf den Webseiten des österreichischen Parlaments