Westsächsische Hochschule Zwickau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2010 um 23:10 Uhr durch Hydro (Diskussion | Beiträge) (form, kat verfeinert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Westsächsische Hochschule Zwickau
Gründung 1897
Trägerschaft staatlich
Ort Zwickau
Bundesland Sachsen
Land Deutschland
Leitung Rektor Karl-Friedrich Fischer, Kanzler Joachim Körner
Studierende 5200 (WS 2009/2010)
Website www.fh-zwickau.de

Die Westsächsische Hochschule Zwickau (kurz: WHZ) ist eine Hochschule in Südwestsachsen mit Standorten in Zwickau, Reichenbach im Vogtland, Schneeberg und Markneukirchen. Ihr internationaler Name ist „West Saxon University of Applied Sciences“. Nach dem Sächsischen Hochschulgesetz ist sie eine Fachhochschule [1].

Geschichte

Zwickau war über Jahrhunderte bekannt für humanistische und technische Bildung in Sachsen. Daher reichen die Wurzeln der Hochschule bis 1290 zurück zu einer Lateinschule und im wesentlichen ins 15. Jahrhundert in die Zeit des Naturforschers und Humanisten Georgius Agricola. Agricola war von 1519 bis 1522 als Lehrer und Rektor an der Griechisch- und Lateinschule Zwickau tätig.

Im Sog der Ausweitung des sächsischen Steinkohlenbergbaues im 19. Jahrhundert hatte sich in Zwickau ein bedeutender Maschinenbau für die ortsansässige Industrie entwickelt und einen hohen Stand an Wissen und Können der technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen in der Region zusammengezogen. Für die stürmische industrielle Entwicklung reichte eine Weitergabe von Fachwissen in den Betrieben und Meisterstuben nicht mehr aus. Die aufstrebende Industrie der Region drängte auf Bildungseinrichtungen, die den wachsenden Bedarf an Ingenieuren und Technikern befriedigen konnten. Im Jahre 1828 wurde eine Sonntagsschule für Gewerbetreibende eröffnet, 1862 begann die Bergschule in Zwickau mit der technischen Ausbildung für den Steinkohlenbergbau, und 1897 wurde die Ingenieurschule Zwickau mit dem Anspruch „allen Zweigen der Industrie bestens vorgebildete, selbständig arbeitende Betriebsingenieure, Konstrukteure und technische Kräfte zur Verfügung zu stellen“ gegründet. Ab dem Jahre 1949 wurde aus der Ingenieurschule die Bergingenieurschule Zwickau. Dieser Name hielt nicht lange – 1965 wurde kurzfristig umfirmiert in Ingenieurschule Zwickau für Maschinenbau und Elektrotechnik Zwickau, um dann 1969 nur noch Ingenieurhochschule Zwickau zu heißen. Die Namensgebung der Hochschule war aber damit noch nicht beendet, denn über einen kurzen Zwischenstopp als Technische Hochschule Zwickau folgte im Jahre 1992 die Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau. Auch dieser Hochschulname hatte nur kurzen Bestand und wurde 1996 wieder geändert, um im Jahr 1997 100 Jahre Ingenieurausbildung in Zwickau als „Westsächsische Hochschule Zwickau “ zu feiern. Ein Jahr später feierte man auch 120 Jahre Angewandte Kunst Schneeberg und 150 Jahre Textiltechnik-Studium in Reichenbach als zugehörige Hochschulstandorte.

Solaranlage am Dr.-Friedrichs-Ring in Zwickau

Die zur Westsächsischen Hochschule Zwickau gehörende Fakultät Angewandte Kunst in Schneeberg bildet Gestalter für Kunsthandwerk und Design in den Studiengängen Holzgestaltung, Modedesign, Textildesign, Textilkunst und Musikinstrumentenbau aus. Im Hochschulteil Reichenbach erfolgt die Ausbildung im Studiengang Textil- und Ledertechnik des Institutes für Textil- und Ledertechnik (ITL). Mit den Studienrichtungen „Technische Textilien“ und „Textilbasiertes automobiles Interieur“ stellt er sich den Ansprüchen moderner Textilindustrie. Ebenfalls in Reichenbach ist die Fakultät Architektur mit dem gleichnamigen Studiengang angesiedelt.

Die Ausbildungspalette der Westsächsischen Hochschule Zwickau wurde in den letzten Jahren auch durch die Studiengänge Languages and Business Administration sowie Pflegemanagement erweitert. Damit wurde die neben Technik und Wirtschaft dritte Profillinie sozial-geisteswissenschaftlicher Prägung verstärkt, die bereits mit der angewandten Kunst angelegt wurde.

Die Westsächsische Hochschule Zwickau pflegt vielfältige Beziehungen zu ausländischen Hochschulen im Rahmen verschiedener europäischer Programme sowie in bilateraler Zusammenarbeit. Diese Kontakte gestalten sich praktisch durch den Austausch von Lehrkräften und Studenten im Rahmen von Lehr-, Studien- und Forschungsprojekten. So bietet die Hochschule ihren Studenten und Absolventen Möglichkeiten, Studienabschnitte im Ausland zu absolvieren, auch verbunden mit internationalen Studienabschlüssen wie z. B. Bachelor, Master, Doppeldiplom oder Euro-Zertifikat.

Fakultäten und Zentrale Einrichtungen

Fakultäten

  • Automobil- und Maschinenbau
  • Kraftfahrzeugtechnik
  • Elektrotechnik
  • Physikalische Technik / Informatik
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Angewandte Kunst
  • Architektur
  • Gesundheits- und Pflegewissenschaften
  • Sprachen

Zentrale Einrichtungen

  • Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung (ZKI)
  • Hochschulbibliothek
  • Hochschularchiv
  • Hochschulsport
  • Zentrum für neue Studienformen

Weitere Einrichtungen

  • Forschungs- und Transferzentrum e.V. (FTZ e.V.)
  • Institut für Produktionstechnik
  • Institut für Kraftfahrzeugtechnik
  • Institut für Oberflächentechnologien und Mikrosysteme
  • Institut für Management und Information
  • Institut für Betriebswirtschaft
  • Hochschulverein Mentor e.V.
  • Verein zur Förderung der FH-Ausbildung im Vogtland
  • Verein zur Förderung MBK
  • Hochschulchor
  • SAXEED

Fernstudium (Aufbaustudium)

  • Aufbaustudiengang Umwelttechnik und Recycling
  • Aufbaustudiengang Wirtschaftsingenieurwesen
  • Aufbaustudiengang Wirtschaftsinformatik

Studentische Organisationen

  • Studentenmagazin reisszwigge e.V.
  • Studentenrat
  • Studentenclub 013 e.V.
  • Studentenclub Tivoli e.V.
  • Studentenclub Collage e.V.
  • Studenten Initiative Siemens Sachsen e.V. (SISS)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sächsisches Hochschulgesetz, §1, 4. Fachhochschulen

Koordinaten: 50° 42′ 57,6″ N, 12° 29′ 40,1″ O