Westside (Bern)

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Shopping- und Erlebniscenter Westside
Shopping- und Erlebniscenter Westside
Basisdaten
Standort: Bern
Riedbachstrasse 100, 3027 Bern Brünnen
Eröffnung: 8. Oktober 2008
Gesamtfläche: 160'000[3]
Verkaufsfläche: 23'500 m²
Geschäfte: 72, davon 57 Ladengeschäfte (März 2020)[2]
Besucher: 5,5 Mio. (2017)[3]
Umsatz: 214 Mio. (2015)[1]
Eigentümer: Genossenschaft Migros Aare[3]
Website: www.westside.ch
Verkehrsanbindung
Bahnhof: Bern Brünnen Westside
Haltestelle: Bern Brünnen Westside Bahnhof
S-Bahn: S5 S51 S52
Strassenbahn: 8
Omnibus: 570 22
Nahverkehr: Nachtbus Moonliner M88 und M98 (Wochenende)
Autostrassen: Autobahn A1 A1
Sonstige: Hauptstrasse 1 H1
Hauptstrasse 10 H10
Parkplätze: 1275 (gebührenpflichtig)
Fahrradparkplätze: gedeckte Fahrradparkplätze an jedem Eingang
Technische Daten
Bauzeit: 2005–2008
Architekt: Daniel Libeskind
Baustil: Dekonstruktivismus
Baustoff: 11'000 Tonnen Stahl, 18'000 m² Glas, Fassade Robinienholz[3]
Konstruktion: ARGE TU WESTside[4]
Baukosten: 500 Mio. CHF
Lage des Einkaufszentrums
Koordinaten: 46° 56′ 42″ N, 7° 22′ 26,4″ OKoordinaten: 46° 56′ 42″ N, 7° 22′ 26,4″ O; CH1903: 595079 / 199326
Westside (Stadt Bern)
Westside (Stadt Bern)
Blick von Westen auf Westside: links das Bad mit den roten Aussenrutschbahnen, in der Mitte der Einkaufsbereich, dann das Hotel als Hochhaus und rechts der Kinokomplex (2008)
Ansicht der Fassade (2008)
Das Innere des Westside (2008)
Seniorenresidenz Senevita Westside

Das Westside ist ein Freizeit- und Einkaufszentrum im Stadtquartier Bern-Brünnen,[5] das zum Berner Stadtteil VI Bümpliz-Oberbottigen im Westen der schweizerischen Bundesstadt Bern gehört. Es wurde am 8. Oktober 2008 eröffnet. Das Objekt umfasst neben der Shopping-Mall ein Multiplex-Kino, Restaurants, ein Hotel mit Konferenzzentrum, eine Seniorenresidenz, ein Erlebnisbad mit Spa- und Fitnesscenter, eine Tankstelle und einen grossen Aussenkinderspielplatz. Das Projekt entstand unter der Leitung des Architekten Daniel Libeskind.[6]

Im ersten Betriebsjahr wurden im Westside 4,2 Mio. Besucher gezählt. Der erzielte Gesamtumsatz betrug 180 Mio. Franken.[7]

Bau und Erschliessung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1972 wurde ein erstes Projekt geplant, das Opfer der Ölkrise wurde. 1978 wurde ein zweites Projekt (6000 Wohnungen, 4000 Arbeitsplätze) vom Berner Stimmvolk abgelehnt. Nach weiteren Projekten erfolgte im Jahr 2000 dann die Annahme des heutigen Grossprojektes. Die Baubewilligung wurde 2003 erteilt, einige Einsprachen wurden bis zum Bundesgericht weitergezogen, das die Beschwerde 2005 ablehnte.[8] Der erste Spatenstich des Gesamtprojektes konnte so im Herbst 2005 erfolgen, die Grundsteinlegung für das Einkaufszentrum am 28. April 2006.[9][10]

Der Bau wurde von der ARGE TU WESTside als Totalunternehmer umgesetzt, die aus der Strabag AG (Wien) und der Rhomberg Bau AG (Bregenz) bestand. Bauherrin war die Neue Brünnen AG als hundertprozentige Tochter der Genossenschaft Migros Aare. Die Kosten des Projekts betrugen rund 500 Mio. Schweizer Franken.

Das Westside wurde auf den neugebauten Autobahntunnel der A1 gebaut. Auch dank der mitgebauten Autobahnabfahrt Bern-Brünnen ist es gut mit dem Auto zu erreichen. Für die Erschliessung per öffentliches Verkehrsmittel wurde ein neuer S-Bahnhof Bern Brünnen Westside erstellt. Im Rahmen des Projektes «Tram Bern West» wurde Ende 2010 der Busanschluss vom Zentrum durch eine Anbindung per Tram (Linie 8) ersetzt.[11] Vom Bahnhofvorplatz verkehren des Weiteren der Postbus 570 nach Mühleberg und der Bus 22 nach Kleinwabern.

Zahlen und Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl und Art der Ladengeschäfte und Restaurants haben sich seit der Eröffnung mehrfach verändert, bei der Eröffnung waren alle Flächen vermietet.[12][13][14]

  • 63 Geschäfte (Stand Februar 2024), darunter eine Bank, eine Postfiliale und eine Apotheke, als Besonderheit auch gekühlte Schliessfächer[2]
  • Erlebnisgastronomie, 16 Restaurants, Bars, Cafés (Stand: Februar 2024)[2]
  • Erlebnisbad Bernaqua, Fitness und Spa, Sauna, Therme und Solbad: 10'000 m²
  • Kinderland: 300 m² indoor[15] und ein grosszügiger Erlebnis-Aussenspielplatz
  • Multiplex-Kino der Gruppe Pathé mit 11 Sälen (grösster für 495 Personen) und 2'348 Sitzplätzen. Neben 3D ist ein Saal für 4DX eingerichtet, wo zusätzlich zu 3D auch Wind, Regen, Gewitter, Schnee, Rauch, Gerüche oder Lichteffekte simuliert werden können.[16]
  • Hotel Holiday Inn Westside mit 144 Doppelzimmern und Kongresszentrum
  • 1'275 Parkplätze
  • Tankstelle mit Shop (Migrolino)
  • Angebundene Seniorenresidenz Senevita Westside für betreutes Wohnen und Pflege (94 Wohnungen, 21 Pflege-Einzelzimmer)[17] sowie ein Arztzentrum Medbase Bern Westside (Allgemein- und Sportmedizin, Leistungsdiagnostik, Physiotherapie und medizinische Massage, Zusammenarbeit mit dem Fitnesszentrum)[18]
  • erbaut nach Minergie-Standard

Erlebnisbad Bernaqua[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Erlebnisbad Bernaqua gehört mit einer Wasserfläche von 2000 Quadratmetern und 18 Innen- und Aussenbecken zu den grössten Bädern in der Schweiz. Es verfügt über die längsten gedeckten Rutschbahnen im Land. Zudem verfügt Bernaqua über ein römisch-irisches Bad, einen grossen Saunabereich, Spa/Beauty und ein Fitnesscenter.

Am 12. April 2011 kam es zu einem Unfall im Erlebnisbad, als sich Teile der Deckenverkleidung lösten. Ein 110 Quadratmeter grosses Stück fiel zu Boden. Dabei gab es drei Verletzte, davon ein Schwerverletzter.[19] Ein Gutachten der EMPA hat aufgezeigt, dass als Ursache hierfür Montage- oder Planungsfehler angenommen werden müssen.[20] Als Folge hiervon blieb das Bad über ein Jahr lang geschlossen. Der Gesamtschaden inklusive Betriebsausfall für die Neue Brünnen AG wurde auf ca. 50 Mio. Franken beziffert[20] und führte zu einem Besucherrückgang von 1000 bis 2000 Besuchern täglich.[21]

Seit dem 23. Mai 2012 ist das Erlebnisbad wieder für die Badegäste geöffnet. Es wurde mit einer komplett neuen Deckenkonstruktion ausgestattet, welche aus leichteren Elementen besteht und an stabileren Trägern befestigt ist.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum zehnten Geburtstag 2018 konnte die Genossenschaft Migros Aare als Eigentümerin und Betreiberin des Einkaufszentrums eine positive Bilanz ziehen. Rund 5,5 Millionen Besucher würden jährlich die Angebote nutzen. Das Westside ist Arbeitgeber für 800 Menschen.[3]

Auch im Westside zeigt sich, dass die klassischen Warenhäuser nicht mehr ausreichend nachgefragt sind. Ende 2020 schliesst das Warenhaus Globus seine ursprünglich über drei Etagen reichende Filiale. Es war das grösste Geschäft in diesem Einkaufszentrum. Die erste und zweite Etage wurden bereits im Frühjahr 2020 aufgegeben.[22] In der ersten Etage hat im November 2020 der Sporthändler Decathlon eine Filiale geöffnet. Die Fläche im Erdgeschoss wurde aufgeteilt und im Juli sowie August 2021 wurden die komplett vermieteten Flächen eröffnet. Im Jahr 2022 hat Rose Bikes einen Shop eröffnet.

Vom 25. November 2019 an war auch das mexikanische Restaurant «Desperado» und die zugehörige Sportbar infolge Konkurses der gesamten Restaurantkette geschlossen, wodurch sich das gastronomische Angebot eingeschränkt hatte.[23] Zwei Nachfolgeeinrichtungen gleicher Art sind seit Sommer 2020 wieder in Betrieb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Westside (Bern) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Shopping-Center machen weniger Umsatz. Nur in Bern und Zug läufts rund. In: Blick. 11. September 2018
  2. a b c Shops & Gastro. Website des Westside, abgerufen am 10. März 2020
  3. a b c d e Westside ist zehn Jahre alt. Genossenschaft Migros Aare, 4. Oktober 2018 (Medienmitteilung)
  4. Westside. Für Einkauf und Freizeit (Memento vom 28. April 2008 im Internet Archive). Website der ARGE TU WESTside
  5. Stadtquartier Bern-Brünnen auf bruennen.ch
  6. Westside Shopping and Leisure Centre. Studio Libeskind (englisch)
  7. Westside zog 4,2 Millionen Besucher an. In: Solothurner Zeitung. 8. Oktober 2009
  8. Grünes Licht für Westside-Zentrum in Bern. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. Juni 2005
  9. Fakten & Daten. Website des Westside
  10. Brünnen – das neue Stadtquartier im Westen Berns. Fakten zu sämtlichen Teilprojekten. Gesamtkoordination Brünnen, Oktober 2007 (PDF; 2,3 MB)
  11. Mehr Passagiere auf den Linien von Tram Bern West. In: Der Bund. 20. August 2012
  12. Shopping (Memento vom 28. Oktober 2008 im Internet Archive). Website des Westside (die bei der Eröffnung vorhandenen Geschäfte)
  13. Gastronomie (Memento vom 3. November 2008 im Internet Archive). Website des Westside (die bei der Eröffnung vorhandenen Restaurants)
  14. Fakten & Daten Westside Shopping- und Erlebniscenter in Zahlen auf westside.ch
  15. Kinderland. Website des Westside
  16. Pathé Westside. Das erste Multiplex-Kino im Raum Bern. Website von Pathé
  17. Senevita Westside – Betreutes Wohnen und Pflege. Website der Senevita
  18. Medbase Bern Westside. Website der Medbase
  19. Mirjam Messerli, Wolf Röcken: Deckenabsturz war eine Frage der Zeit. In: Berner Zeitung. 22. September 2011, abgerufen am 13. März 2012.
  20. a b Wolf Röcken: Schaden beträgt rund 50 Millionen. In: Berner Zeitung. 9. Dezember 2011, abgerufen am 13. März 2012.
  21. Wolf Röcken: Zwangspause im Bernaqua sorgt für Millionen-Verluste. In: Berner Zeitung. 22. September 2011, abgerufen am 13. März 2012.
  22. Mirja Gabathuler: Es war einmal das Warenhaus. In: Radio SRF 2 Kultur online, 3. Oktober 2019
  23. Restaurantkette Desperado ist konkurs. In: Berner Zeitung. 26. November 2019