Wienerwaldsee

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Wienerwaldsee
Lage Niederösterreich
Zuflüsse Wienfluss, Wolfsgrabenbach
Abfluss Wienfluss
Größere Städte in der Nähe Wien
Wienerwaldsee (Niederösterreich)
Wienerwaldsee (Niederösterreich)
Koordinaten 48° 10′ 50″ N, 16° 7′ 13″ OKoordinaten: 48° 10′ 50″ N, 16° 7′ 13″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1895–1897
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 289 m ü. A.
Wasseroberfläche 0,32 km²dep1
Stauseelänge 1,4 kmdep1
Stauseebreite 0,8 kmdep1
Besonderheiten

verkehrsgünstig gelegen; durchgehender Radweg rundum

Der Wienerwaldsee ist ein flacher Stausee, 20 km westlich von Wien.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er liegt an der Westautobahn in einer Mulde an der Talgabelung zwischen den Gemeindegebieten Purkersdorf, Tullnerbach und Pressbaum. Als Zufluss dient der Wienfluss und auch der Wolfsgrabenbach, der hier in die Wien mündet. So hieß der Stausee vorerst auch Wolfsgraben-Reservoir.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Pläne bestanden bereits 1781 vom Architekten Wilhelm Bayer. Der See wurde bei seiner Errichtung 1895–1897 nur als Nutzwasser-, bis vor kurzer Zeit als Trinkwasser-Reservoir für die Wientalwasserleitung des Wientalwasserwerks verwendet. Der Inhalt des Beckens, das durch einen 240 Meter langen und 13 Meter hohen Damm entsteht, betrug damals 1.430.000 Kubikmeter. Erbaut wurde er aber auch als Hochwasserrückhaltebecken für die oft hochwasserführende Wien. Diesen Zweck erfüllt der See nach wie vor. Das Gelände um den See herum ist ein Wasserschutzgebiet.

Denkmal von Wilhelm Kress[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am nördlichen Ufer, beim Parkplatz der Bundesstraße nahe dem Wehr, steht das Denkmal von Wilhelm Kress. Er verunglückte hier am 3. Oktober 1901 während einer Probefahrt auf dem Wasser mit seinem Wasserflugzeug, das bei einer Wendung kurz vor der Staumauer von einer Windböe erfasst wurde, mit den Flügeln ins Wasser tauchte und versank. Kress wurde bei diesem Vorfall nicht verletzt.[1]

Wasserschutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wienerwaldsee, der nicht mehr als Wasserreservoir verwendet wird, ist weiterhin ein Wasserschutzgebiet und wird weiterhin von der MA31 der Gemeinde Wien (Wasserwerk) gepflegt. Schwimmen im Sommer ist ebenso verboten wie das Eislaufen im Winter.

Dementsprechend sind sowohl der See als auch die Ufer von seltenen Tieren bewohnt. An Fischen sind vor allem Hechte, Zander, Karpfen und Schleie zu finden. Weiters findet auch die stark bedrohte Würfelnatter hier einen Lebensraum. Als Vögel sind der Graureiher, der Haubentaucher, das Bläss- und Teichhuhn, sowie der Flussregenpfeifer zu erwähnen. Auch der Biber, der sich schon einige Male hier ansiedelte, dessen Lebensraum jedoch gestört wurde, ist mittlerweile dauerhafter Bewohner und auch schon den Wienfluss aufwärts zu finden.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panoramabild des Wienerwaldsees; gesehen vom Nord-Ost Ufer


Panoramabild des Wienerwaldsees; gesehen vom Beerwart

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein verunglückter Flugversuch des Ingenieurs Kreß.. In: Wiener Bilder, 9. Oktober 1901, S. 4, links (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrb

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Volk: Standsicherheitsbeurteilung des Staudammes "Wienerwaldsee", Hochschulschrift, Universität für Bodenkultur, Wien, Diplom-Arbeit (2000)
  • Zisser, Georg: Versuche zur Direktfiltration des Wassers aus dem Wienerwaldsee - Großtechnische Versuche über die Anwendung von Flockungshilfsmitteln in der Flockungseinrichtung des Wientalwasserwerks, Hochschulschrift, Universität für Bodenkultur, Wien, Diplom-Arbeit (1975)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wienerwaldsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien