Wiesenknopf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wiesenknopf

Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Wiesenknopf
Wissenschaftlicher Name
Sanguisorba
L.

Die Pflanzengattung Wiesenknopf (Sanguisorba) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Areale liegen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sanguisorba-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen oder im Mittelmeergebiet auch als kleine Sträucher, die Wuchshöhen von 50 bis 200 cm erreichen. Als Speicher- und Überdauerungsorgan dient ein verholztes, vielästiges Rhizom. Die jeweiligen Arten können schwach behaart oder kahl sein. Oft wird am Grund eine Blattrosette gebildet, am Stängel sind die Blätter wechselständig angeordnet. Die unpaarig gefiederten Laubblätter besitzen sieben bis 25 Fiederblättchen. Die Fiederblättchen weisen einen gesägten Blattrand auf. Die Nebenblätter sind mit dem Blattstiel verwachsen.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endständig auf verlängerten Blütenstandsschäften stehen kopfige bis ährige Blütenstände mit Trag- und Deckblättern und vielen Blüten. Die kleinen, stark reduzierten Blüten sind meist zwittrig oder selten eingeschlechtig. Wenn die Blüten eingeschlechtig sind, dann sind die Arten einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Es ist ein Blütenbecher (Hypanthium) und ein Diskus vorhanden. Die meist vier, selten bis zu sieben kronblattartigen Kelchblätter sind rot, rosa, violett oder weiß, selten grünlich. Kronblätter fehlen. Es sind meist vier Staubblätter vorhanden, selten mehr. Die Staubfäden sind meist frei, selten untereinander teilweise verwachsen. Die Blüten enthalten meist nur ein Fruchtblatt, selten sind es zwei freie.

Die trockene Achäne ist vom verhärteten, dornigen oder geflügelten Blütenbecher umgeben.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sanguisorba-Arten sind Nahrungspflanzen für die Raupen von einigen Schmetterlingen (Lepidoptera) beispielsweise Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) und Dreipunkt-Glanzeule (Amphipyra tragopoginis) (beide Arten wurden am Großen Wiesenknopf beobachtet).[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname Sanguisorba wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 116 erstveröffentlicht. Synonyme für Sanguisorba L. sind Poteridium Spach und Poterium L. Die Gattung Sanguisorba gehört zur Untertribus Sanguisorbinae der Tribus Sanguisorbeae in der Unterfamilie Rosoideae innerhalb der Familie der Rosaceae.[2]

Der botanische Gattungsname Sanguisorba nimmt Bezug auf die blutstillende Verwendung (vor allem von Sanguisorba officinalis): lat. sanguis für Blut und sorbere für aufsaugen.

Sanguisorba hakusanensis
Japanischer Wiesenknopf (Sanguisorba obtusa)
Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)

Arten (Auswahl) und ihre Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt etwa (15 bis) 30 Arten in der Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba)[2]:

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Arten werden durch den Menschen in geringem Umfang genutzt. Wenige Arten sind Zierpflanzen in Parks und Gärten der Gemäßigten Gebiete. Die Blätter werden seltener roh oder öfter gegart gegessen. Die medizinischen Wirkungen wurden bei einigen Arten untersucht.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Li Chaoluan, Hiroshi Ikeda & Hideaki Ohba: Sanguisorba in der Flora of China, Volume 9, S. 384: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  2. a b c d e f g h i j Sanguisorba im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. April 2017.
  3. Sanguisorba azovtsevii bei eFloras.
  4. a b A. Kurtto (2009): Rosaceae (pro parte majore). – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Sanguisorba In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  5. Sanguisorba canadensis, Sanguisorba menziesii, Sanguisorba minor. Sanguisorba obtusa, Sanguisorba officinalis, Sanguisorba stipulata und Sanguisorba tenuifolia bei Plants For A Future. (engl.)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wiesenknopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien