Wil Frenken

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Wil Frenken (* 1935 in Kleve) ist ein deutscher Aktionskünstler.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wil Frenken wurde 1935 in Kleve geboren und machte dort im Betrieb seines Vaters eine Lehre als Tapezierer. Er studierte Architektur und Malerei in Krefeld an der Hochschule Niederrhein und in Wien an der Akademie für Bildende Kunst. Er zog 1960 ins österreichische Burgenland. 1980 ließ er sich in Stuttgart nieder, um dort zu leben und zu arbeiten. Von 1985 bis 1991 war er Mitherausgeber der avantgardistischen Zeitschrift Der Chlebnizist.[2] Drei Jahre hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Duisburg-Essen im Fachbereich Kunst. Er gründete die Buchhandlung Buch Julius und wechselte seinen Wohnsitz erst nach Todtmoos, dann nach Niedersachsen und schließlich 2005 zurück an den Niederrhein, wo er mit seiner Frau, Ingrid Frenken-Wolff, in Hamminkeln arbeitet und lebt.

Wil Frenken war mit Fria Elfen-Frenken verheiratet.[3] Das Künstlerpaar hatte zusammen die Werkstatt Breitenbrunn initiiert und geführt, wo bis in die 1980er für diese Zeit Avantgardistisches wie Fluxus, Konkrete Kunst, Visuelle Poesie, Experimentalfilme, neue Musik oder Computerkunst produziert, präsentiert und diskutiert wurde.[4]

Bekannt wurde Frenken vor allem mit seiner Aktionskunst, den ART-erweiterungen und den Umgebungsdrucken. Werke von Frenken wurden auf der documenta 6 in Kassel gezeigt.

Besonderes Aufsehen erregte sein Abdruck eines VWs 1:1, der nicht nur an verschiedenen Orten in Deutschland, sondern auch auf der ART 1980 in New York gezeigt wurde. Von seinen zahlreichen Aktionen ist Verbrannte Bücher-Verbannte Bücher die bekannteste. Texte von Schriftstellern, die von den Nazis verfolgt waren, wurden von seiner zweiten Frau Susanne Frenken, gelesen, von Wil Frenken eingeschwärzt und mit den dazugehörigen Büchern in eine immer größer werdende Rolle eingebracht. Diese Aktion fand mit großem Erfolg in verschiedenen europäischen Ländern statt.[5]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wil Frenken: Umgebungsdrucke. Landesgalerie im Schloss Esterhazy, Eisenstadt, 2.2. bis 6.3. 1977. Hrsg. vom Amt der Burgenländischen Landesregierung.
  • Wil Frenken: Love is Color – Color is Black. AIVerlag, Stuttgart 1981.
  • Wil Frenken: Jenseits der Alphabete. Hrsg. von Eva Maria Hanebutt-Benz Mainz: Gutenberg-Museum 1992.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg F. Schwarzbauer: Wil Frenken. Notizen zu seinen Holzschnittreihen. Separatum aus der Zeitschrift: Alte und moderne Kunst. Österreichischer Bundesverlag, Jahrgang XI, Heft 86, Wien Mai/Juni 1966, S. 42–45 (hauspublikationen.mak.at).
  • Ute Lange-Brachmann: Wil Frenken - homo ludens - Zum 70. Geburtstag des Künstlers. Verlag der Stadt Uelzen, 2005.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katalog zur documenta 6: Band 3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher; Kassel, Seite 312, 1977 ISBN 3-920453-00-X
  2. ZVAB-Text: [1] abgerufen am 29. Oktober 2015
  3. NRZ, Petra Herzog: Wieder am Niederrhein, abgerufen am 1. November 2014.
  4. Werkstatt Breitenbrunn 1967 bis 1980 Werkstatt Breitenbrunn 1967 bis 1980 Eine Schnittstelle der internationalen Avantgarde im Burgenland, abgerufen am 1. November 2014.
  5. Dem Künstler Wil Frenken zum 70. Geburtstag abgerufen am 1. Oktober 2014