Wilbert Olinde

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Basketballspieler
Basketballspieler
Wilbert Olinde
Spielerinformationen
Voller Name Wilbert Louis Olinde jr.
Spitzname Black Pearl
Geburtstag 23. Juli 1955 (68 Jahre)
Geburtsort New Orleans, Louisiana, Vereinigte Staaten
Größe 202 cm
Position Small Forward / Power Forward
College UCLA
Vereine als Aktiver
1973–1977 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten UCLA Bruins
1977–1987 Deutschland SSC/ASC Göttingen

Wilbert Louis Olinde (* 23. Juli 1955 in New Orleans, Louisiana) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler US-amerikanischer Herkunft.[1] Nach Tätigkeiten im Management von Finanzdienstleistungen arbeitet der studierte Diplom-Kaufmann Olinde inzwischen als Unternehmensberater und Mentaltrainer.[2][3]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olinde (auch die Schwarze Perle oder Black Pearl genannt) spielte als Schüler in den Vereinigten Staaten an der Crawford High School, 1971 wechselte er an die im kalifornischen La Mesa gelegene Helix High School.[4] Anschließend, 1973 bis 1977, war er Student an der University of California (UCLA) und gehörte der Basketballhochschulmannschaft an. Unter Trainer John Wooden errang er 1975 die NCAA Division I Basketball Championship, kam im Endspiel aber nicht zum Einsatz. Insgesamt bestritt er 70 Spiele für UCLA, in denen er im Schnitt 2,3 Punkte erzielte.[5]

Im Anschluss an sein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität von Kalifornien wurde er 1977 vom ehemaligen UCLA-Spieler Terry Schofield nach Deutschland in die Basketball-Bundesliga zum SSC Göttingen (später ASC 1846 Göttingen) geholt, wo er als Kapitän der Mannschaft unter Trainer Schofield insgesamt dreimal Deutscher Meister (1980, 1983, 1984) und zweimal Deutscher Pokalsieger (1984, 1985) wurde.[1] Im Buch 50 Jahre Basketball-Bundesliga wird Olinde als „Galionsfigur der Göttinger Erfolge“ und Publikumsliebling bezeichnet.[6] Gleichzeitig nahm er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Göttingen auf, welches er mit dem akademischen Grad Diplom-Kaufmann abschloss.

Olinde, der ursprünglich beabsichtigte, „nur für ein Jahr in Deutschland bleiben zu wollen“, erwarb 1983 die deutsche Staatsbürgerschaft und kam anschließend zu mehreren inoffiziellen Einsätzen in der Nationalmannschaft der Herren.[1]

Eine Krebserkrankung zwang ihn 1987 zur Aufgabe seiner Karriere. Er arbeitete in Göttingen für eine Versicherung, 1995 zog er nach Hamburg und wurde dort in der Geschäftsführung einer Bank tätig. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere war Olinde in der ersten Hälfte der Saison 1996/97 Trainer der Herrenmannschaft der Halstenbeker TS (2. Regionalliga),[7] stieg aber im Januar 1997 aus beruflichen Gründen aus.[7] Später war er als Jugendtrainer beim SC Alstertal-Langenhorn[8] (2008 erreichte die von ihm betreute weibliche U18 des Hamburger Vereins die Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft),[9] als Co-Trainer der Regionalliga-Mannschaft des BC Hamburg sowie Leiter der Basketballabteilung des Hamburger SV tätig[10] und arbeitete als Assistenztrainer der U18-Nationalmannschaft der Frauen sowie als Talentsichter für den Deutschen Basketball-Bund.[11] Olinde wurde zweimal deutscher Basketballmeister in der Wettkampfklasse Ü40.[12] Des Weiteren betreute er als Trainer mehrmals eine Prominentenauswahl im Rahmen der Hamburger Wohltätigkeitsveranstaltung Basket Bowl.[13][14]

2003 machte sich Olinde als Trainer für Motivation, Sozialkompetenz und Persönlichkeitsentwicklung sowie als Vortragsredner selbständig.[15] Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Sein Sohn Louis Olinde ist Basketballer und deutscher Nationalspieler.[16] 2017 erschien das von Christoph Ribbat verfasste Buch „Deutschland für eine Saison - Die wahre Geschichte des Wilbert Olinde Jr.“.[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Elisabeth Kozlowski: Was macht eigentlich...Wilbert Olinde? In: DBB-Journal, Ausgabe 04, August 2008, Seite 39. Deutscher Basketball Bund, abgerufen am 14. Januar 2017.
  2. M3 team AG: Archivierte Kopie (Memento vom 12. Oktober 2009 im Internet Archive) Profil Wilbert Olinde, abgerufen am 13. Dezember 2009
  3. Black Pearl Inspiration: http://www.black-pearl-inspiration.com/inspiration_coaching.htm Inspiration Coaching Angebot, abgerufen am 13. Dezember 2009
  4. 1971-72: Drollinger Leads Foothillers to Championship. In: San Diego Prep Sports History. 4. Februar 2019, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  5. Wilbert Olinde College Stats. In: sports-reference.com. Abgerufen am 4. August 2020 (englisch).
  6. Horst Schneider: Der letzte Amateurmeister. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 70, 71.
  7. a b Das Tor zum Profi-Basketball. In: Pinneberger Zeitung. 12. September 1996.
  8. Flügelspielerin mit viel Erfahrung wechselt zum OTB. In: Nordwest-Zeitung. Abgerufen am 30. April 2021.
  9. Zwischenrunde DM – wU18: Leider kein Happy End für SCALA – 2 Siege reichten nicht zum Weiterkommen. In: SC Alstertal-Langenhorn. 18. Mai 2008, abgerufen am 5. März 2022.
  10. Basketball. In: Hamburger Abendblatt. 9. Februar 2004, abgerufen am 30. April 2021.
  11. DBB und Landesverbände nominieren 40 Spielerinnen und 40 Spieler. In: Deutscher Basketball-Bund. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  12. Wilbert L. Olinde über "Simpel, aber nicht einfach". In: Universität Göttingen auf Youtube.com. Abgerufen am 4. August 2020.
  13. City Nord Basket Bowl mit Blue Devil Jeromy Jones. In: Hamburg Blue Devils. 25. März 2012, abgerufen am 30. April 2021.
  14. City Nord Basket Bowl 2011 Bericht & Fotos vom Basketball-Event am 15.05.201. In: sda-events.de. 19. Mai 2011, abgerufen am 30. April 2021.
  15. Berufserfahrung. In: Black Pearl Inspiration. Abgerufen am 4. August 2020.
  16. Dreiklang für ein großes Talent. In: 2. Basketball-Bundesliga. 17. August 2015, abgerufen am 2. Februar 2024.
  17. Wie ein US-Basketballer den Norden erlebte. In: Norddeutscher Rundfunk. Abgerufen am 19. Dezember 2017.