Wilhelm Gabriel Wegener

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Gabriel Wegener (* 10. März 1767 in Hohenlübbichow; † 16. November 1837 in Züllichau) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Jugendfreund Alexander von Humboldts. Er war der Urgroßonkel des Polarforschers Alfred Wegener.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegener wurde als Sohn des Pfarrers Balthasar Friedrich Wegener (1731–1800) und dessen Ehefrau Georgine Marie Catharine Fröhlich (1728–1793) geboren. Sein Weg als Pfarrer stand schon früh fest. Ab Oktober 1782 besuchte er das Evangelische Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin und studierte ab 1785 Theologie in Frankfurt (Oder). 1789 wurde er mit 22 Jahren ordiniert.

Dort lernte er die Brüder von Humboldt kennen. Mit Alexander von Humboldt entspann sich eine so enge Beziehung, dass beide Männer 1788 feierlich einen „heiligen Freundschaftsbund“ schlossen.[1] Zwei Jahre später kühlte die Beziehung ab. 1790/91 studierte Humboldt an Büschs Handelsakademie in Hamburg und wohnte bei dem Engländer John Gille. Aber auch Wegeners konservative Wendung zum Christentum – ist den Briefen zu entnehmen – blieb dem eher liberalen Humboldt fremd.[1] Humboldts lebhafter Briefwechsel[2] mit Wegener zeigt die Intensität der Beziehung auf, seitens Humboldts zunächst sehr schwärmerisch.

Wegener wurde 1789 Feldprediger beim Regiment Gens d’armes in Berlin. 1790 traf er im Feldlager mit Goethe zusammen, der „seinen Großherzog“ begleiten musste und der dort aus dem noch unveröffentlichten Tasso vorlas.[3] 1795 wurde er Superintendent und Oberpfarrer in Züllichau.

Schriften in Auswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Predigten beim dritten Säcular-Feste der evang. Kirche zu Züllichau 1827, Zülichau, 1827
  • Rede an das Regiment Gensd’armes zur Erinnerung an das hundertjährige Bestehen desselben : gehalten den 17. Mai 1792, Langhoff, Berlin 1792

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jugendbriefe Alexander von Humboldts an Wilhelm Gabriel Wegener. Hrsg. von Albert Leitzmann, Göschen, Leipzig 1896
  • Peter Hermann: Leben und Werk des brandenburgische Superintendenten Wilhelm Gabriel Wegener (1767–1837) im Spiegel seiner Autobiographie, Böhlau, Köln [u. a.] 2008 (Sonderdruck aus: Unbekannte Quellen, Aufsätze zu Entwicklung, Vorstufen, Grenzen und Fortwirken der Frühneuzeit in und um Europa)
  • Peter Hermann: Aufzeichnungen meines Ur-Urgroßvaters Wilhelm Gabriel Wegener (1767–1837) über seine Studienzeit 1785–1788 in Frankfurt a. d. Oder, in: Jahresbericht / Forschungsstelle für Vergleichende Universitätsgeschichte <Frankfurt (Oder)>, Scrîpvaz-Verl., Frankfurt (Oder) 1998–2011, ISSN 1437-1715, ZDB-ID 1496304-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. MännerschwarmSkript-Verlag, Taschenbuchausgabe, Suhrkamp, Frankfurt 2001, ISBN 3-518-39766-4, S. 725f.
  2. https://archive.org/stream/bub_gb_xrYdnKpJK4kC/bub_gb_xrYdnKpJK4kC_djvu.txt/Vor allen aber hatte sich Alexander von Humboldt dem jungen Theologen Wegener angeschlossen, der 1837 in Züllichau als Superintendent gestorben ist“ S. 62
  3. https://www.literaturport.de/literaturlandschaft/autoren-berlinbrandenburg/autor/wilhelm-gabriel-wegener/