Willi Mathiszik

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Willi Mathiszik


Willi Mathiszik beim
DLV-WM-Testwettkampf 2011 in Mannheim

Nation Deutschland
Geburtstag 17. Juni 1984 (39 Jahre)
Geburtsort RostockDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Größe 187 cm
Gewicht 80 kg
Beruf Profisportler
Karriere
Disziplin 110 Meter Hürden
Bestleistung 13,48 s
Verein SC Empor Rostock bis 1998

1. LAV Rostock bis 2004 LAZ Leipzig bis 2009

TV Wattenscheid 01 bis 2013

Trainer Dagmar Thoms (Schüler)

Peter Schörling (Jugend)

Cheick-Idriss Gonschinska

Status zurückgetreten
Karriereende 2013
Medaillenspiegel
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 3 × Goldmedaille 6 × Silbermedaille 5 × Bronzemedaille
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Silber Erfurt 2005 110 m H
letzte Änderung: 21. Oktober 2018

Willi Mathiszik (* 17. Juni 1984 in Rostock) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet und jetziger Sportfunktionär. Seine Spezialdisziplin war der 110-Meter-Hürdenlauf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathiszik kam durch eine Talentsichtung zur Leichtathletik und besuchte das Sportgymnasium in Rostock. Er wurde 2003 Deutscher Jugendmeister über 60 Meter Hürden und qualifizierte sich im selben Jahr für die U20-Europameisterschaften in Tampere. 2005 wurde er in seiner Geburtsstadt Deutscher Juniorenmeister. Im selben Jahr errang er seinen bis dahin größten Erfolg mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den U23-Europameisterschaften.

Mathisziks erster Einsatz im Trikot der deutschen Nationalmannschaft war 2008 bei den Hallenweltmeisterschaften 2008 in Valencia, wo er das Halbfinale erreichte. Ein Jahr später folgte der 9. Platz bei den Halleneuropameisterschaften 2009 in Turin.

In seiner Karriere startete Willi Mathiszik für den SC Empor Rostock, später 1. LAV Rostock, das LAZ Leipzig. Seine Trainer waren Dagmar Thoms und Peter Schörling in Rostock und Cheick-Idriss Gonschinska in Leipzig. Ab 2010 startete er für den TV Wattenscheid 01.[1] In seiner ersten Saison für den Verein aus Bochum verletzte er sich und konnte trotz erfüllter Qualifikationsnorm nicht an den Europameisterschaften teilnehmen. Nach überstandener Heilung konnte Mathiszik im Jahr 2011 wieder starten und wurde vom Deutschen-Leichtathletik-Verband für die Weltmeisterschaften nominiert. Im südkoreanischen Daegu qualifizierte er sich nach einem Lauf gegen den ehemaligen Olympiasieger und Weltmeister, Liu Xiang, für das Halbfinale, in dem er Achter wurde.

Nach wiederholt schweren Verletzungen im Rückenbereich, wodurch er die Olympischen Spiele 2012 in London verpasste, und einem schweren Trainingsunfall[2] beendete Mathiszik Ende 2013 seine Karriere.

Er schloss ein Diplom-Studium zum Trainer beim DLV und an der Trainerakademie des DOSB in Köln 2018 ab[3] und war aktiv als Techniktrainer für die Hürdenläufer Alexander John und Erik Balnuweit. Seit Februar 2016 ist er beim Berliner Leichtathletik-Verband als Landestrainer für den Bereich Sprint/Hürde verantwortlich.[4] Seit Mai 2017 ist er auch für die Koordination des Bundesstückpunkts in Berlin für den DLV zuständig[5].

Als Trainer konnte er einige Erfolge im Hürdenlauf verbuchen. Zu seinen Athleten zählen die Deutsche U23-Meisterin Vanessa Hammerschmidt[6], die U18-Europameisterin Gisele Wender.[7] und der Deutsche U16-Meister und U18-Deutsche Rekordhalter Gavin Claypool.[8]

Aktuell ist er Leistungssportdirektor in Thüringen und Niedersachsen, wo er in Burgdorf bei Hannover lebt.[9]

Erfolge als Athlet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001 Deutscher U18-Hallenrekord 60 m Hürden
  • 2001 Deutscher U18-Hallenrekord 200 m
  • 2003 Deutscher Jugendmeister Halle 60 m Hürden
  • 2005 Deutscher Juniorenmeister 110 m Hürden
  • 2005 Vizejunioreneuropameister 110 m Hürden
  • 2007 Deutscher Vizemeister 60 m Hürden
  • 2008 Halbfinale Weltmeisterschaften 60 m Hürden
  • 2009 Halbfinale Europameisterschaften 60 m Hürden
  • 2010 Deutscher Meister 4 × 200 m
  • 2011 Halbfinale Weltmeisterschaften 110 m Hürden

Erfolge als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017 Deutsche Meisterin U18 (Gisele Wender/400 m Hürden)
  • 2017 3. Platz U18-Weltmeisterschaften (Gisele Wender/400 m Hürden)
  • 2018 Deutsche Juniorenmeisterin (Vanessa Hammerschmidt/100 m Hürden)
  • 2018 Deutsche Meisterin U18 (Gisele Wender/400 m Hürden)
  • 2018 Europameisterin U18 (Gisele Wender/400 m Hürden)
  • 2019 Deutsche Meister U16 (Gavin Claypool/80 m Hürden)
  • 2021 Deutscher U18-Hallenrekord (Gavin Claypool/60 m Hürden)

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willi Mathiszik stellte an einem Tag deutsche Rekorde in zwei verschiedenen Disziplinen auf. Dies gelang ihm am 21. Dezember 2001 bei einem Wettkampf in Neubrandenburg, wo er über 60 Meter Hürden in 7,83 s und über die 200 Meter in 21,59 s Rekorde für die U18-Altersklasse lief.

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 110 Meter Hürden: 13,48 s, 30. Juli 2011 in Fribourg
  • 60 Meter Hürden (Halle): 7,65 s, 17. Februar 2008 in Leipzig

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Willi Mathiszik sprintet jetzt für den "FC Bayern" (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) in: Ruhrnachrichten vom 25. Februar 2010
  2. Hürdenläufer Willi Mathiszik bangt um Karriere auf: Stern.de vom 29. April 2013
  3. Mathiszik und Pollmächer schließen Diplomtrainer-Studium erfolgreich ab auf: Leichtathletik.de vom 18. Oktober 2018
  4. Neuer Sprinttrainer beim BLV auf: Leichtathletik-Berlin.de vom 8. April 2016
  5. Mathiszik Koordinator BSP Berlin auf: Leichtathletik.de vom 22. April 2021
  6. Vanessa Hammerschmidt trainiert jetzt in Berlin bei Willi Mathiszik in: Leichtathletik.de vom 6. Dezember 2017
  7. Gisele Wender läuft europäische Jahresbestzeit in: Leichtathletik.de vom 7. Juli 2018
  8. Gavin Claypool mit 10,44 Sekunden Schnellster im Hürdenwald in: Leichtathletik.de vom 7. Juli 2019
  9. Willi Mathiszik: „In dieses Steigerwaldstadion muss ein Meeting rein“ in: thueringer-allgemeine.de vom 20. Mai 2022