William Lubtchansky

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William Lubtchansky (* 26. Oktober 1937 in Paris; † 4. Mai 2010 ebenda) war ein französischer Kameramann, ein Spezialist für einfühlsame Frauenporträts und unspektakuläre Außenseiterstoffe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lubtchansky hatte seine fotografischen Studien 1959 an der École Louis-Lumière abgeschlossen und in der Folgezeit als Assistent der Kameraleute Willy Kurant (Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola, Die Geschöpfe) und Andréas Winding (Seine Gefangene) gearbeitet.

Seit 1968 war er als Chefkameramann aktiv, vor allem Regisseure des Autorenfilms – allen voran: Jacques Rivette – verpflichteten den für seine nüchterne Bildstrenge gerühmten Kameramann, der sich als ambitionierter Fotograf mit einem feinen Gespür für künstlerisch austarierte Raumanordnungen erweisen sollte. Sowohl bei quälend statisch anmutenden, handlungsarmen Filmen (z. B. Die schöne Querulantin), deren Spannung einzig durch einen Blick, ein Wort oder eine flüchtige Bewegung der Protagonisten genährt wird, als auch bei großangelegten Historiendramen (z. B. Johanna, die Jungfrau), in denen eine verinnerlichte, kontemplative Form die Erzählstruktur bestimmt, statt in eine von äußeren Schauwerten festgelegten Handlungspräsentation zu verfallen, bewies Lubtchanskys ein Gefühl dafür, die den Protagonisten innewohnenden Zwänge, Spannungen und Emotionen in Bilder zu fassen und sie damit dem Betrachter sichtbar zu machen.

William Lubtchansky arbeitete, neben Rivette, auch mit weiteren wichtigen Regisseuren des französischen Kunstfilms zusammen, darunter Jean-Luc Godard, François Truffaut und Claude Berri. In den 1970er Jahren machte er sich überdies einen Namen mit seinen Pionierarbeiten im Videofilm.

1993 war er Mitglied der Jury beim Film Festival von Cannes.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seine Kameraführung in Phillipe Garrells Film Les amants réguliers erhielt Lubtchansky 2005 bei den Filmfestspielen von Venedig den Osella für den besten technischen Beitrag.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 124.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]