Wolfgang Kenntemich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolfgang Kenntemich (* 28. Oktober 1946 in Köln) ist ein deutscher Journalist und war von 1991 bis 2011 Chefredakteur Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR).

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Abitur schrieb Kenntemich zeitweilig als Chefredakteur der Schülerzeitung Splitter am Staatlichen Gymnasium St. Nepomuk (heute Gymnasium Nepomucenum Coesfeld).[1] Nach dem Abitur 1966 arbeitete Kenntemich freiberuflich bei der Allgemeinen Zeitung, ebenfalls in Coesfeld. Danach wurde er Offizier auf Zeit bei der Bundeswehr, u. a. als Presse- und Jugendoffizier. Von 1970 bis 1973 war er bei den Westfälischen Nachrichten in Münster als politischer Redakteur tätig. 1973 wechselte er zur Nachrichtenagentur ddp, deren Chefredakteur er 1979 wurde. Für den Axel-Springer-Verlag war er ab 1983 in Bonn als Büroleiter u. a. für Bild und Bild am Sonntag tätig. Bevor er 1991 zum Fernsehen wechselte, arbeitete er bei Gruner + Jahr als Chefkorrespondent. Nach einer kurzen Zeit beim Bayerischen Rundfunk ging er im November 1991 zum wiedergegründeten MDR und war dort bis zu seinem Ruhestand 2011 als Chefredakteur Fernsehen tätig.[2]

Wolfgang Kenntemich ist Honorarprofessor der Universität Leipzig, an deren Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft er seit 2004 unterrichtet.[3] Anfang 2013 gründete er das EIQ Europäisches Institut für Qualitätsjournalismus in Leipzig als gemeinnützigen Verein. 2019 berichtete die Bild, Kenntemich sei als Lobbyist für RT Deutsch tätig und unterstütze den bisherigen Internetsender bei dessen Bemühungen, eine Sendelizenz zu erhalten.[4] Laut der Süddeutschen Zeitung vom 12. Januar 2018 dementierte Kenntemich, dass er einen Posten bei Russia Today habe.[5]

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998 erhielt Wolfgang Kenntemich zusammen mit Sigmund Gottlieb den Hans-Klein-Medienpreis der Fernseh Akademie Mitteldeutschland.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schülerzeitschrift Splitter, Ausgabe 1/1965, Impressum. Heruntergeladen am 26. Juni 2019
  2. MDR-Chefredakteur geht in Rente. (Memento vom 27. Oktober 2011 im Internet Archive) Financial Times Deutschland vom 25. Oktober 2011, abgerufen am 29. April 2013.
  3. Wolfgang Kenntemich beim Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig, abgerufen am 29. April 2013.
  4. Ex-MDR-Chef macht Werbung für russischen Propaganda-Sender. Abgerufen am 1. Februar 2019.
  5. Personalie mit Fragezeichen. In: Süddeutsche Zeitung (Hrsg.): sueddeutsche.de. 10. Januar 2019, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 14. August 2020]).
  6. Fernseh Akademie Mitteldeutschland: Archiv. Die Pressestelle der Technischen Universität Chemnitz teilte Anfang 2001 mit: „Sie hätten die 50.000 Mark auch in die eigene Tasche stecken können. Doch stattdessen gaben Sigmund Gottlieb und Wolfgang Kenntemich das Geld lieber für einen guten Zweck her: Sie stifteten das ‚Gottlieb-Kenntemich-Stipendium für Studenten aus Ost- und Ostmitteleuropa’, das ab sofort jedes Jahr an jeweils eine Studentin oder einen Studenten der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing an den Unis Chemnitz und Passau verliehen wird.“ (Wenn zwei Chefredakteure fünfzigtausend Mark „verschenken“ ..., TU Chemnitz, Pressemitteilung, 21. Januar 2000)