Wolfgang Struck (Handballspieler)

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Wolfgang Struck
Wolfgang Struck (1964)
Spielerinformationen
Spitzname „Oskar“
Geburtstag 4. März 1939
Staatsbürgerschaft Deutscher deutsch
Spielposition Torwart
Vereinsinformationen
Verein Karriere beendet
Vereine in der Jugend
von – bis Verein
00000000 Deutschland TuS Schwarz-Weiß Elmschenhagen
0000 Deutschland THW Kiel
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
0000–1966 Deutschland THW Kiel
1966–1970 SchwedenSchweden Redbergslids IK
1970–1980 Deutschland TV Oppum
Nationalmannschaft
  Spiele (Tore)
Deutschland Deutschland 6 (0)
Stand: 8. Juli 2014

Wolfgang „Oskar“ Struck (* 4. März 1939) ist ein ehemaliger deutscher Handballspieler, Unternehmer und Handball-Mäzen.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Struck wuchs im Kieler Stadtteil Elmschenhagen auf. Zum Handball kam er, als er seinem bei Schwarz-Weiß Elmschenhagen spielenden Bruder Bernd dessen Butterbrot brachte und dann als Torwart einsprang, weil auf dieser Position ein Spieler fehlte.[1] Noch in der Jugend wechselten beide zum THW Kiel, mit dem sie 1962 und 1963 die deutsche Meisterschaft gewannen.[2] Struck gehörte zum Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1964 in der Tschechoslowakei. Nach sechs Einsätzen war seine Karriere im Nationalteam beendet, als er nach einem Länderspiel erst am nächsten Morgen wieder im Mannschaftsquartier erschien.[2]

Neben dem Handball hatte Struck, der seit 1962 mit einer Schwedin verheiratet war, nach einer Lehre zum Bankkaufmann an der Kieler Christian-Albrechts-Universität Jura studiert.[1] 1966 verließ er Kiel, schloss sich dem schwedischen Verein Redbergslids IK an und arbeitete in einer Göteborger Bank als Devisenhändler.[1][2] 1970 kehrte er nach Deutschland zurück und stand bis zu seinem Karriereende 1980 beim TV Oppum zwischen den Pfosten.[2] Beruflich war er als selbständiger Devisenhändler tätig, war Chef mehrerer Firmen und betrieb das Café König auf der Düsseldorfer Königsallee.[2] 1979 wurde seine Ehe, aus der zwei Söhne hervorgingen, geschieden.[1]

Ab Anfang der 1980er-Jahre war Struck sowohl Mäzen als auch Manager der TuRU Düsseldorf.[1][3] 1983 verpflichtete er Horst Bredemeier als Trainer, der bereits den TBV Lemgo in die Handball-Bundesliga geführt hatte.[4] In der Folge stieg die TuRU 1984 in die erste Liga auf, erreichte 1987 das Finale des DHB-Pokals, wo das Team nur aufgrund der Auswärtstorregel dem TV Großwallstadt unterlag, wurde 1988 Vizemeister und gewann 1989 den IHF-Pokal.

Struck hatte sich zu der Zeit schon an der Börse verspekuliert.[4] 1987 versuchte er, durch ein Kompensationsgeschäft, bei dem er israelische Kampfflugzeuge gegen Bananen nach Honduras liefern wollte, wieder zu Geld zu kommen.[5] Als dies scheiterte, reiste er 1988 über New York, wo er seine zweite Frau, eine Philippina, heiratete, nach Manila auf den Philippinen. Dort betätigte er sich in der Fischzucht von Hummern.[6] 1996 wurde er von seiner zweiten Frau geschieden.[6]

Ende der 2000er Jahre kehrte Struck nach Deutschland zurück und lebt seither wieder in Düsseldorf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wolfgang Struck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Friederike Reußner: Auf dem Parkett kennt er sich aus. In: Kieler Nachrichten. 28. Oktober 2011, abgerufen am 19. August 2016.
  2. a b c d e Erik Eggers (Hrsg.): Schwarz und Weiß. Die Geschichte des Rekordmeisters THW Kiel. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-619-5, S. 124.
  3. (dpa): Die Handball-Bundesliga geht jetzt in ihre neunte einteilige Saison und steht: An der Schwelle zu „neuen Ufern“. In: Reutlinger General-Anzeiger vom 12. September 1985, S. 23 (online als PDF, 7,22 MB (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive)).
  4. a b Jubiläum / HSG feiert 20 Jahre Bundesliga-Handball. Der Gewinn des IHF-Cup 1989. In: hsg-duesseldorf.de. 9. Juli 2003, abgerufen am 8. Juli 2014.
  5. Erik Eggers (Hrsg.): Schwarz und Weiß. Die Geschichte des Rekordmeisters THW Kiel. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-619-5, S. 125.
  6. a b Erik Eggers (Hrsg.): Schwarz und Weiß. Die Geschichte des Rekordmeisters THW Kiel. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-619-5, S. 126.