Youth Defense League

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Youth Defense League
Allgemeine Informationen
Herkunft New York (Vereinigte Staaten)
Genre(s) Hardcore Punk, Oi!, Rock Against Communism
Gründung 1986
Auflösung 1990
Gründungsmitglieder
Gesang
Rob Monaco (1986–1988)
Gitarre
Nick Solares
Bass
Dean Haj
Schlagzeug
Rishi Puntes
Letzte Besetzung
Gesang, Gitarre
Nick Solares
Bass
Dean Haj
Schlagzeug
Rishi Puntes

Youth Defense League (abgekürzt YDL) war eine kurzlebige US-amerikanische Hardcore-Punk-Band. Obwohl ihr Image und ihre Texte Inspirationen aus dem britischen Rock Against Communism zogen und die Band nach außen eine White-Power-Einstellung offenbarte, galt sie als Bestandteil der New Yorker Hardcore-Szene.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band gründete sich im Dezember 1986.[1] 1986 und 1988 veröffentlichte sie je ein Demotape. Angefangen als normale New Yorker Skinheadband im Stile ähnlicher Bands wie Iron Cross oder den frühen Agnostic Front kamen mit Gitarrist Solares Einflüsse aus dem britischen RAC, z. B. von Skrewdriver und Brutal Attack, hinzu. 1988 ersetzte Solares den bisherigen Sänger Rob Monaco, so dass Youth Defense League als Trio weiterbestand.[2]

In Interviews gab sich die Band unterschiedlich. So bezeichnete sie sich mal als unpolitisch und mal als weit rechts stehend und pro-amerikanisch, in einem Radiointerview des Senders WNYU auch als White-Pride-Band. 1987 gab die Band dem britischen „Blood and Honour“-Magazin ein Interview, in dem sie sich als nationalistisch und der US-amerikanischen White-Supremacy-Organisation National Association for the Advancement of White People nahestehend bezeichnet.[3] Gitarrist Haj stammte allerdings aus dem Nahen Osten, und Gitarrist Solares und Schlagzeuger Puntes waren Halbspanier.[2] Wie viele Bands der New Yorker Szene (so auch Warzone) waren sie also trotz ihrer nach außen zur Schau getragenen Attitüde eine „Multi-Racial-Band.“[4] Trotz alledem nahm Ray Cappo (Youth of Today) das Lied Blue Pride mit auf den genrebegründenden Sampler New York Hardcore – The Way It Is. In der von der Band gestalteten Seite im Beiheft wurde das RAC-Logo abgedruckt, zudem grüßte die Band Ian Stuart von Skrewdriver.[5]

Nach der Veröffentlichung der Single American Pride auf Oi! Core Records löste sich die Band 1990 auf.[1] Nach der Auflösung erschienen mehrere Kompilationen von YDL-Liedern, zum Teil auch auf US-amerikanischen Rechtsrock-Labels wie Vulture Rock. Eine Live-CD dieses Labels wurde im Punkklub CBGB aufgenommen. Ein Teil der alten Aufnahmen wurde auch von Hardcore-Punk-Legende Don Fury produziert.[6]

Sänger Solares arbeitet heute als Restaurantkritiker für das US-Magazin Eater.com. Im Mai 2016 wurde er nach Bekanntwerden seiner politischen Vergangenheit von seinem Arbeitgeber temporär beurlaubt.[7]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1986: Skins for Skins (Demo)
  • 1988: Skinheads 88 (Demo)
  • 1990: American Pride (7", Oi! Core Records)

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Skinhead 88/The Boys (Vulture Rock, 7’’)
  • 1999: Youth Defense League (New Glory Records, Bootleg-CD)
  • 1999: American History – Live at CBGB’s (1987–1988) (Vulture Rock, CD/LP)
  • 2000: Old Glory (Vulture Rock, 7’’)
  • 2005: Voice of Brooklyn (Vulture Rock, LP + 7’’)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Robert Forbes, Eddie Stampton: The White Nationalist Skinhead Movement: UK & USA, 1979–1993. Feral House, Port Townsend 2015, ISBN 978-1-62731-025-3, S. 576.
  2. a b NoEcho.net: Part 2, 1985–1990: The Hispanic Impact on the Early New York Hardcore Scene. Abgerufen am 24. September 2018.
  3. Youth Defense League. In: Blood & Honour Magazine. Nr. 3, 1987 (tumblr.com).
  4. „Mike’s Angle“ Blog abgerufen am 5. Mai 2008
  5. Matthias Mader: New York City Hardcore. The Way It Was… Iron Pages Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-931624-10-2, S. 148f.
  6. Youth Defense League bei Discogs
  7. Eater.com Editor Placed On Leave After Apologizing for Racist Punk Past. In: Gawker.com. Abgerufen am 15. Mai 2016.