Yttriumoxid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Yttriumoxid
_ Y3+ 0 _ O2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Ia3 (Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206

Gitterparameter

a = 926,84 pm

Allgemeines
Name Yttriumoxid
Andere Namen
  • Yttrium(III)-oxid
  • Yttriumsesquioxid
Verhältnisformel Y2O3
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1314-36-9
EG-Nummer 215-233-5
ECHA-InfoCard 100.013.849
PubChem 159374
Wikidata Q414685
Eigenschaften
Molare Masse 225,81 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,01 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

2410 °C[1]

Siedepunkt

4300 °C[1]

Löslichkeit
Brechungsindex

1,930[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Yttriumoxid ist eine chemische Verbindung, genauer das Oxid von Yttrium. Es ist thermodynamisch sehr stabil und beständig gegenüber vielen reaktiven Metallschmelzen wie Titan oder Uran.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yttriumoxid kommt natürlich als Bestandteil in verschiedenen Yttriummineralen (Samarskit, Yttrobetafit) vor.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yttriumoxid wird technisch durch Verglühen von z. B. Yttriumoxalat an der Luft gewonnen.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yttriumoxid hat einen Brechungsindex von 1,930[3] und eine kubische Kristallstruktur im C-Oxid-Typ der Lanthanoide (Raumgruppe Ia3 (Raumgruppen-Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206, Gitterparameter a = 10,12 Å).[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yttriumoxid wird verwendet:

  • als Verbindung für hochtemperaturfeste Anwendungen (z. B. als Beschichtungsmaterial für Graphit in der Kerntechnik[5])
  • als Sinterhilfsmittel für keramische Materialien
  • zur Stabilisierung von Zirconium(IV)-oxid eingesetzt (z. B. für Lambda-Sonden[6] oder in der Dentaltechnik[7])
  • Verdünnungsmittel von Uranoxid für Brennstäbe (bildet mit Uranoxid eine feste Lösung)
  • zur Gewinnung von Yttrium und anderen Yttriumverbindungen
  • für optische Beschichtungen[8]
  • als Ausgangsstoff für Hochtemperatursupraleiter (YBCO)
  • als Ausgangsstoff für (rote) Luminophore für Röhrenbildschirme
  • zusammen mit Thoriumdioxid zur Herstellung von IR- und UV-Licht durchlässigem Glas
  • YInMn-Blau ist ein Mischoxid aus Yttrium-, Indium- und Manganoxiden, das ein sehr reines und brillantes Blau zeigt

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Yttrium(III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Yttrium Oxide (AmericanElements)
  3. a b David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-248.
  4. M. Marezio: Refinement of the crystal structure of In2O3 at two wavelengths, in: Acta Cryst, 1966, 20, S. 723–728; doi:10.1107/S0365110X66001749.
  5. Ausfuhrliste 110. ÄVO (Memento vom 8. Dezember 2012 im Internet Archive) (PDF; 156 kB)
  6. vias.org: Lambda-Sonde
  7. AGC Galvanotechnik (Memento vom 8. Juni 2009 im Internet Archive)
  8. Beschichtungswerkstoffe für die optische Industrie. In: gfe.com. Gesellschaft für Elektrometallurgie, abgerufen am 3. Januar 2018.