Zabór

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Zabór
Wappen von Zabór
Zabór (Polen)
Zabór (Polen)
Zabór
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Zielonogórski
Gmina: Zabór
Geographische Lage: 51° 57′ N, 15° 43′ OKoordinaten: 51° 57′ 0″ N, 15° 43′ 0″ O
Einwohner: 950
Postleitzahl: 66-003
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Posen



Zabór (deutsch Saabor, früher Sabor, 1936–1945 Fürsteneich) ist ein Dorf im Powiat Zielonogórski der Woiwodschaft Lebus in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 4150 Einwohnern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt in Niederschlesien an der Oder, etwa 17 Kilometer östlich der Stadt Zielona Góra (Grünberg in Schlesien). Südlich der Ortschaft liegt der Kaiserberg, ein Hügel, der 87 Meter über der Oder und 146 über dem Meeresspiegel liegt. Bei dem Ort befindet sich ein See.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Saabor
Schloss Saabor, Sammlung Alexander Duncker

Der offene Marktflecken mit Dorf gehörte früher zu einer Standesherrschaft. Von 1677 bis 1683 ließ hier Johann Heinrich Graf Dünewald das Schloss Saabor errichten, das sich auch noch nach 1700 im Besitz der Grafen Dünewald befand.[1] Anschließend war der General Reichsgraf Friedrich August von Cosel Besitzer der Herrschaft, der hier am 15. Oktober 1770 verstarb.[2] Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert residierten in Schloss Saabor die Fürsten zu Schoenaich-Carolath.[3] Im Jahr 1816 gab es in Sabor eine katholische Kirche, eine evangelische Kirche, ein Schloss, ein Pfarrhaus, ein Vorwerk und 48 Häuser. Die Einwohner, die sich von Ackerbau und Viehzucht ernährten, hielten viermal jährlich einen Jahrmarkt ab. Am 26. Juli 1811 erlitt Saabor einen Großbrand.[4]

Das Gemeindegebiet zählte bis 1945 zum Landkreis Grünberg.

Im Schloss Saabor lebte seit ihrer Heirat mit Johann Georg von Schoenaich-Carolath (1873–1920) Hermine Reuß ältere Linie, bis sie als Witwe 1922 dem abgesetzten Kaiser Wilhelm II. in sein Doorner Exil nachfolgte und heiratete.[5] Nach Wilhelms Tod kehrte sie 1941 nach Saabor zu ihrer Tochter aus erster Ehe, Henriette Prinzessin von Schoenaich-Carolath (1918–1972), zurück, die mit Prinz Karl Franz Joseph von Preußen (1916–1975) verheiratet war. Henriette brachte 1943 die Zwillinge Franz Wilhelm Prinz von Preußen und Friedrich Christian und 1944 den jüngeren Sohn Franz-Friedrich Prinz von Preußen zur Welt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte im Frühjahr 1945 die Rote Armee Saabor und stellte es im März/April 1945 unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen. Diese benannte den Ort in Zabór um, vertrieb in der Folgezeit seine Bewohner und besiedelte ihn mit Polen.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die mit dem Ort verbunden sind[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Zabór gehören acht Dörfer mit Schulzenämtern und weitere kleine Ortschaften.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preussischen Monarchie. Band 1, Berlin, 1856, S. 185.
  2. Lausitzer Magazin. Dritter Jahrgang (1770), Görlitz 1771, S. 311.
  3. Genealogisches Reichs- und Staats-Handbuch auf das Jahr 1805, Band 1, Frankfurt am Main 1805, S. 439
  4. a b Fischer (1818), S. 380.
  5. Saabor / Zabór. hausschlesien.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. März 2013; abgerufen am 11. Oktober 2017 (deutsch, polnisch).
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Grünberg (poln. Zielona Góra). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zabór – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien