Zukunftskonferenz

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Bürgerbeteiligung (→ Übersichten)
Zukunftskonferenz
Ziel / Funktion Einflussnahme auf Öffentlichkeit und Gesellschaft, Beratung von Entscheidern
typische Themen Antizipieren künftiger Entwicklungen, Ableiten von Empfehlungen in Bezug auf diverse Themen
Kontext organisations- bzw. betriebsinterne Fragen, auch Fragen auf lokaler Ebene
typische Auftraggeber Behörden, Kommunen, Vereine, Unternehmen etc.
Dauer 2–3 Tage
Teilnehmer (Anzahl und Auswahl) 64 (36, 49, 81) Personen; gezielte Auswahl
geographische Verbreitung v. a. USA, Großbritannien, auch Deutschland

Quelle: Nanz/Fritsche, 2012, S. 86–87[1]

Eine Zukunftskonferenz ist ein Instrument der Bürgerbeteiligung.

Sie besteht aus einer größeren, heterogenen Gruppe (ca. 64 Teilnehmer), die aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Diese sollen innerhalb von drei Tagen einen Konsens über die lokalen Eckpfeiler einer wünschenswerten Zukunft erarbeiten. Das Verfahren stammt aus den USA und wurde von Marvin R. Weisbord und Sandra Janoff erstmals beschrieben. Die Basis des Verfahrens ist die Methode der Großgruppenmoderation.

Verfahrensmerkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Anfang steht eine Analyse der Geschichte der Stadt oder Region, je nachdem, auf welchen Bereich sich die Zukunftskonferenz beziehen soll. Im Anschluss daran werden die aktuellen Trends und Entwicklungen herausgearbeitet, um anhand dieser eine "ideale" Zukunft zu entwickeln. Dabei ist wichtig, dass ein Konsens herausgearbeitet wird. Auf der Grundlage dieser idealen Zukunft wird dann ein Entwicklungsplan aufgestellt, der die Ziele und Maßnahmen zum Erreichen dieses Idealzustandes enthält.

Grundprinzipien der Zukunftskonferenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • das ganze System in einen Raum holen
  • global denken, lokal handeln
  • Fokus auf die Zukunft statt auf Probleme
  • in selbststeuernden Gruppen arbeiten[2]

Ablauf einer Zukunftskonferenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Zukunftskonferenz enthält folgende sechs Schritte:

  1. Rückblick in die Vergangenheit
  2. Analyse externer Trends – positiver wie negativer
  3. Bewertung der gegenwärtigen Situation
  4. Entwicklung gewünschter Visionen
  5. Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten
  6. Planung von konkreten Maßnahmen.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias zur Bonsen und Isis Herzog: Grossgruppenkonferenzen: Foren für den schnellen Wandel. In: Jürgen Graf (Hrsg.): Seminare 2000: Das Jahrbuch der Management-Weiterbildung. Gerhard May Verlag, Bonn 1999, S. 81–94
  • Kurt Hüneke: Zukunftskonferenz als Methode im Rahmen der Erstellung einer Lokalen Agenda 21. In: H. Apel/D. Dernbach/Th. Ködelpeter/P. Weinbrenner (Hrsg.): Wege zur Zukunftsfähigkeit – ein Methodenhandbuch. Stiftung Mitarbeit, Bonn 1998, S. 83–93
  • Ulrich Grober: Der leise Atem der Zukunft – Vom Aufstieg nachhaltiger Werte in Zeiten der Krise, oekom Verlag, 2016
  • Hannes Hinnen/Paul Krummenacher: "Grossgruppeninterventionen" Konflikte klären – Veränderungen anstoßen – Betroffene einbeziehen. Schäffer-Poeschel Stuttgart 2012.
  • Marvin Weisbord und Sandra Janoff: Future Search – Die Zukunftskonferenz (deutsch), Klett-Cotta, 2008. ISBN 978-3-608-94316-0

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patrizia Nanz, Miriam Fritsche: Handbuch Bürgerbeteiligung: Verfahren und Akteure, Chancen und Grenzen, bpb (Bd. 1200), 2012 (PDF 1,37 MB) → zur Bestellung der gedruckten Ausgabe auf bpb.de
  2. Marvin R. Weisbord: Was ist eine Zukunftskonferenz Online-Version.
  3. Wegweiser Bürgergesellschaft: Zukunftskonferenz @1@2Vorlage:Toter Link/www.buergergesellschaft.deOnline-Version (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2020. Suche in Webarchiven)