Ambrì

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Ambrì
Wappen von Ambrì
Wappen von Ambrì
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Leventinaw
Kreis: Kreis Quinto
Gemeinde: Quinto TIi2w1
Postleitzahl: 6775
frühere BFS-Nr.: 5079
Koordinaten: 696434 / 151744Koordinaten: 46° 30′ 36″ N, 8° 41′ 43″ O; CH1903: 696434 / 151744
Höhe: 1011 m ü. M.
Fläche: 75,2 km²
Einwohnerdichte: 13 Einw. pro km²
Website: Quinto
Ambrì
Ambrì

Ambrì

Karte
Karte von Ambrì
Karte von Ambrì
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Ambrì ist ein Dorf im Bezirk Leventina des Kantons Tessin in der Schweiz. Es gehört zur politischen Gemeinde Quinto.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname leitet sich vermutlich aus ombra «Schatten» ab, was angesichts der Dorflage am Fuss des rechten Hanges der Leventina durchaus angebracht ist. Im Winter bleibt Ambrì mehrere Monate ohne Sonne.

Im Ort befinden sich der Flugplatz Ambrì und die Primarschule der Gemeinde Quinto sowie die Sekundarschule (Scuola Media) für die Gemeinden der oberen Leventina, Airolo, Bedretto, Quinto, Prato (Leventina) und Dalpe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisches Luftbild von Werner Friedli (Fotograf) (1964)

Die zwei Weiler wurden 1227 zum ersten Mal genannt. Unter der Herrschaft der Domherren von Mailand bildete Ambrì zusammen mit Bedretto, Airolo, Quinto und Prato (Leventina) einen Steuerbezirk, die rodaria de intus montem. Zusammen mit Prato, Quinto und Airolo zahlte es den Zehnten an die Propsteikirche von Biasca. Am 28. Oktober 1682 wurde eine Schulkaplanei gegründet. Heute besitzt Ambrì eine gemischte Sekundarschule.[1]

Mit der Urbarmachung der Ambrì-Ebene (um 1910) wurde beschlossen, die Ebene landwirtschaftlich zu nutzen und die beiden Dörfer kompakt gegen den Berg zu halten. Mit der Eröffnung der Gotthardbahn dehnten sich die beiden Dörfer aus, folgten der Bahnlinie und berührten sich schliesslich. Eine weitere Entwicklung fand während des Zweiten Weltkriegs statt, als die Schweizer Armee in der Mitte des Plans den Flughafen Ambrì mit seinen anderen Infrastrukturen baute, der später von der Gemeinde Quinto übernommen wurde.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1227 1900 1902[2]
Einwohner 15 Haushaltungen 349 300

1227 wies die Bevölkerung 15 Haushaltungen auf; 1900 zählte Ambrì-Sopra 46 Haushaltungen und 256 Einwohner, Ambrì-Sotto 22 Haushaltungen und 93 Einwohner.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wohnhaus Juri, Architekt: Raffaele Cavadini 1991–1992[4]
  • Im Ortsteil Ambrì Sotto: Oratorium San Nicola di Bari, erwähnt im 17. Jahrhundert, bewahrt die Statue des Nicola (Anfang 16. Jahrhundert)q22[4]
  • Holzwohnhaus mit eklektizistischer Ausschmückung[4]
  • Im Ortsteil Ambrì Sopra: Kapelle Santi Maccabei[4]
  • Villa mit Liberty Ausschmückung (1931).[4]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ambrì ist vor allem dank seinem Eishockey-Club HC Ambrì-Piotta bekannt, der in der National League A spielt und auf nationaler Ebene bekannt ist. Die Heimspiele des Clubs werden in der Gottardo Arena ausgetragen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alina Borioli (* 23. November 1887 in Ambrì sopra; † 14. Juli 1965 ebenda), Lehrerin, Dichterin, Lokalhistorikerin[5]
  • Enrico Celio (1889–1980), Schweizer Politiker (CVP)[6]
  • El Lissitzky (* 22. November 1890 in Potschinok, Russland; † 30. Dezember 1941 in Moskau), Maler, Architekt, Grafikdesigner, Typograph, Fotograf, Grafiker, Typograf und Designer. Er war Vermittler des sowjetischen Konstruktivismus in Westeuropa. 1924/1925 Aufenthalt in der Schweiz
  • René Juri (* 22. Juni 1922 in Ambrì; † 24. November 2003 in Le Mont-sur-Lausanne), Politiker, Agraringenieur, Freidenker[7]
  • Franco Celio (* 21. April 1953 in Quinto), Sekundarlehrer, Politiker (FDP.Die Liberalen), Tessiner Grossrat[8]
  • Carla Juri (* 1985 in Locarno) (Burgerort Ambrì), Schauspielerin[9]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ambrì auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 3. Mai 2017).
  2. Ambrì auf elexikon.ch
  3. Celestino Trezzini: Ambrì. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Altheus – Arduser, Attinger, Neuenburg 1921, S. 332 (Digitalisat)
  4. a b c d e Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Bellinzona 2007, S. 139–140.
  5. Renato Martinoni: Alina Borioli. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. März 2017.
  6. Fabrizio Panzera: Enrico Celio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. April 2005.
  7. Marco Marcacci: Juri, René. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. August 2007.
  8. Franco Celio (Foto) auf ti.ch/poteri/gc/parlamento
  9. Carla Juri (italienisch) auf ti.ch/can/oltreconfiniti (abgerufen am 1. Oktober 2016).
  10. Fritz Mumenthaler: Gotthard – Ambri – Lodrino: Interessantes und Erstaunliches zwischen Gotthard und Lodrino: Dokumentation. in portal.dnb.de (abgerufen am: 11. Mai 2016.)
  11. Geschichte Flugtage Ambri