Buntpapier

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Als Buntpapier wird Papier bezeichnet, das mittels unterschiedlicher Techniken manuell oder maschinell bearbeitet wurde. Der englische Fachbegriff lautet decorated paper. Der Begriff wird darüber hinaus umgangssprachlich für industriell hergestelltes einfarbiges Bastelpapier verwendet. Buntpapier dient zum Umhüllen, Bekleben und Auskleiden von Gegenständen und Verpackungen oder als künstlerischer Bedarf. Nicht als Buntpapier gelten Tonpapier und Tonkarton, die aus direkt in der Masse gefärbtem Stoff hergestellt werden. Albert Haemmerle, dem Doyen der deutschsprachigen Buntpapiergeschichtsforschung, verdankt sich eine 1970 publizierte begriffliche Abgrenzung:

„Buntpapier als terminus technicus ist ein Sammelbegriff für alle Sorten von Papier, deren Oberfläche gefärbt, farbig getränkt, mit Farbstoffen bedeckt, bedruckt oder geprägt ist, angefangen bei den einfarbigen gestrichenen, matten oder hochglänzenden Papieren bis zu den mit Metallfolien bedeckten Papieren, einschließlich der mannigfaltigen Imitationspapiere – der Holzimitationen oder Fladerpapiere, der Stoffimitationen wie Velour papiere, Moirépapiere, Kambrikpapiere, der Lederimitationen wie Saffianpapiere, Maroquinpapiere, Chagrinpapiere und dergleichen mehr. Dagegen zählen in der Papiermasse durch Farbzusatz gefärbte Papiere im handelsüblichen Sinne nicht zu den Buntpapieren, soweit sie nicht durch zusätzliche Weiterverarbeitung zu Buntpapieren werden. Diese durchgefärbten Papiere heißen farbige Papiere.“

Albert Haemmerle: Die Buntpapiere, 1970[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Japanisches Suminagashi-Papier aus der Heian-Zeit (794–1185) ist das älteste überlieferte Beispiel für Buntpapierherstellung. Auf verziertem Papier wurden Gedichte niedergeschrieben. Auch in Persien wurde Marmorpapier für kalligrafische Arbeiten verwendet. Das älteste bekannte deutsche Buntpapier (ein einfarbig gestrichenes Papier) wird auf ca. 1430 datiert. Marmoriertes Papier lernte Europa um 1600 über die Türkei kennen, wo man es „Ebru“ nannte. In Europa hieß dieses Buntpapier nach seiner Einführung noch häufig „türkisch Marmor“ oder „türkisch Papier“.

Techniken und Sorten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Dekorieren von Papier können eine Reihe von Techniken eingesetzt und auch miteinander kombiniert werden.[2] Die Sortenbezeichnungen spiegeln zum Teil diese Techniken wider (z. B. „Modeldruckpapier“, „Walzendruckpapier“, „Schablonenspritzpapier“), zum Teil benennen sie die Erscheinungsform der Oberflächen bzw. des Dekors (z. B. „Holzmaserpapier“, „Moirépapier“, „Kalbslederpapier“) oder beziehen sich auf Rohstoffe und Pigmente („Metallpapier“, „Glimmerpapier“, „Wollvelourspapier“). Immer wieder wird versucht, das Erscheinungsbild historischer Techniken durch andere, oft preisgünstigere Verfahren zu imitieren.

Einfarbiges Papier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Farbe kann sowohl manuell als auch maschinell aufgebracht sein, Werkzeugspuren sind nicht sichtbar. In der industriellen Buntpapierfabrikation erhält die Gestaltung der Papieroberfläche einen hervorgehobenen Stellenwert. Einfarbiges Glanz- und Glacépapier sind Buntpapiersorten, deren Oberfläche durch Kalandrieren, Bürsten oder Bearbeiten mit dem Achatstein geglättet werden. Diese Oberflächen werden häufig mit Prägeplatten und Prägewalzen weiter zu reliefiertem Papier veredelt.

Einfarbig gestrichenes Papier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Farbe wird vollflächig mit dem Pinsel aufgetragen. Die Spuren der Pinselborsten sind erkennbar.

Kleisterpapier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Kleisterpapier werden Kleisterfarben aus Stärkekleister und aus in Wasser löslichen Farbmitteln hergestellt und erlauben gezielte Abstufungen der Farbintensität. Zum Auftragen der Farbe werden vor allem Bürsten, Pinsel und Schwämme verwendet. Geädertes Kleisterpapier entsteht beispielsweise durch das sogenannte Abzugverfahren, aber auch mit verschiedenen Tupftechniken. Mit Stempeln, Rollen, Walzen, Holzstäben, Kämmen oder auch Fingern können in die noch feuchte Farbe Muster eingedrückt werden (Kleisterpapier mit Verdrängungsdekor, manchmal auch „Papier nach Herrnhuter Art“ oder Herrnhuter Kleisterpapier genannt).

Rieselpapier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Rieselpapier wird aufgesprenkelte oder aufgetropfte gefärbte oder ungefärbte Flüssigkeit über die Papieroberfläche fließen gelassen. Dabei werden auf der Oberfläche deutlich sichtbare Rieselspuren hinterlassen. Der Effekt kann mechanisch, durch Zusatz von Chemikalien zur Rieselflüssigkeit oder durch eine Kombination aus beidem erzielt werden.

Marmoriertes Papier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei marmoriertem Papier oder Marmorpapier (historische Benennungen: „Tunkpapier“, „türkisch Papier“) wird die Farbe zunächst auf die Oberfläche von Wasser oder einem beispielsweise aus Carragheenmoos oder Traganth hergestellten Schleimgrund durch Spritzen oder Tropfen aufgebracht und mittels die Oberflächenspannung beeinflussender Treibmittel sowie unter Zuhilfenahme mechanischer Mittel (Stäbchen, Kämme etc.) in der gewünschten Form verteilt. Der so entstandene Farbenteppich wird anschließend mit einem Papierbogen komplett abgehoben, wodurch das Muster seitenverkehrt auf den Bogen übertragen wird. Beim japanischen Suminagashi-Papier wird Tusche auf Wasser verteilt, wobei Kieferharzöl als Treibmittel eingesetzt wird. Bei europäischem Marmorpapier wird häufig Ochsengalle als Treibmittel eingesetzt. Bei Marmorpapier unterscheidet man eine Vielzahl von Mustern, die nur zum Teil nach den Formen („Steinmarmor'“, „Adermarmor“, „Schneckenmarmor“, „Bukettmarmor“, „Wellenmarmor“, „Tigeraugenmarmor“) benannt werden; andere Sortenbezeichnungen sind „Antikmarmor“, „Wandamarmor“ etc. Der Begriff „Marmor“ wird dabei nicht nur auf Sorten angewandt, die im Marmorierverfahren hergestellt wurden. Das ist historisch belegt und hat sich auch international durchgesetzt.[3]

Bedrucktes Papier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Techniken des Druckens können grundsätzlich auch zum Veredeln von Papier verwendet werden.

Hochdruck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erhabene Druckformen kommen beim Hochdruckverfahren, so unter anderem bei Stempeldruckpapier, bei Modeldruckpapier und bei Walzendruckpapier mit erhabener Druckform zur Anwendung. Der Künstler Otto Hupp verwendete das typografische Material (Ornamente) der Schriftgießerei E. J. Genzsch in München zur Gestaltung von Vorsatzpapieren.[4]

„Zumeist aus einfachen, geometrisierenden kleinteiligen Motiven entwickelt, spiegeln viele der schlichten Muster der Modeldruckpapiere aus dem 18. Und beginnenden 19. Jahrhundert die formale Strenge des Klassizismus und des Biedermeiers. Großflächigere Muster mit Ranken-, Blumen- und Vogelmotiven gehören zum Formenrepertoire der Kattunpapiere.

Papiere beider Arten lassen nur ausnahmsweise genaue Datierungen zu, da dieselben Model über lange Zeitspannen hinweg unverändert benutzt wurden. Das war nicht zuletzt deshalb möglich, weil auf die höIzernen Druckstöcke aufmontierte Metallstege und -stempel größere Haltbarkeit und außerdem präzise Druckbilder mit sich brachten. Gedruckt wurden Kattunpapiere, ähnlich wie Japan-Holzschnitte, von Hand ohne Hilfe einer Presse. Der Papierbogen wurde auf den eingefärbten Druckstock gelegt und rückseitig mit einem Holzklöppel bearbeitet, so daß sich die Farbe auf das Papier übertrug.“

Stefan Soltek: Wie man farb macht auf papir[5]

Mittels Schablonen gefärbtes Papier wird historisch auch als „patroniertes Papier“ bezeichnet. Sogenanntes „Kattunpapier“ ist eine gestalterische Sonderform des Modeldruckpapiers, bei dem ähnliche Modeln wie beim Bedrucken leichter Baumwollstoffe verwendet wurden.

„Dominotier-Papier“ ähnelt diesem gestalterisch und weist die Besonderheit auf, dass es mit handgemalten oder handkolorierten Elementen ergänzt wurde.[6][7] Als „Rizzi-Papier“ wird Modeldruckpapier bezeichnet, das etwa ab 1904 von Giuseppe Rizzi in Varese nach älteren italienischen Vorbildern hergestellt wurde.

Als „Japanisches Figurenpapier“[8] wurden dünne japanische Seidenpapiere (Tengujo) bezeichnet, die als Schutz- und Trennpapier Verwendung fanden und z. B. in den 21 zwischen 1895 und 1900 publizierten Heften der Zeitschrift PAN vor den originalgrafischen Blättern eingebunden waren. Die nur 11,5 Gramm pro Quadratmeter flächenbezogene Masse aufweisenden Papiere zeigten die charakteristische Struktur des aus Bambusstäbchen gebildeten flexiblen Schöpfsiebs und waren mit Ornamenten in weißer Farbe bedruckt.[9]

Tiefdruck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Tiefdruckverfahren wurde Buntpapier als Kupferstich oder als Walzendruckpapier mit gravierten Walzen produziert.

Flachdruck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lithografie erlangte unter den Flachdruckverfahren mit lithografiertem Papier die größte Bedeutung für die Buntpapierfabrikation des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

„Die Lithographie, der Steindruck, gewann 1885 für die Buntpapier-Herstellung an Bedeutung, als die lithographische Schnelldruckpresse aufkam. Der mit einer Zeichnung versehene Stein mußte nun nicht mehr vor jedem Druckvorgang per Hand angefeuchtet und gefärbt werden. Die lithographische Schnelldruckpresse, die automatisch feuchtet und einfärbt, arbeitet schneller und erreicht wesentlich höhere Auflagen.“

Gabriele Grünebaum: Buntpapier. Geschichte – Hwerstellung – Verwendung, 1982[10]

Durchdruck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Siebdruckverfahren, bei dem Seidengaze als Schablonenträger verwendet wurde, kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA auf. Es erlaubt einen dicken Farbauftrag, zudem können helle Farben auf dunklem Untergrund gedruckt werden. Es wird sowohl im Handsiebdruck als auch im industriellen Maßstab vornehmlich in Asien eingesetzt.[11]

Muster, die früher häufig mittels Schablonen auf das Papier übertragen wurden, werden heute oft im Siebdruckverfahren hergestellt. Dies gilt z. B. für die japanischen Chiyogami-Papiere, die häufig für Origami Verwendung finden.

Reliefiertes Papier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Relief im Papier wird durch Prägung erzeugt, es erfolgt mittels einer Matrize eine Verformung des Papiers. Eine Patrize wird vor allem bei moderneren Prägeverfahren angewendet. Weiterhin kann eine Beschichtung mit Edelmetall oder (häufiger) einem Schlagmetall erfolgen. Zu dieser Gruppe gehört das Brokatpapier. Dieses konnte auf einfarbigem oder mehrfarbigem Papier geprägt werden. Mehrfarbige Papiere wurden mit Schablonen (hist. „Patronen“) gestaltet.

Weitere typische Beispiele sind Moirémuster oder spezielle Lederimitationen, bei denen die Prägematrizen durch Abgüsse von originalen Ledermustern gewonnen werden.

Sprenkelpapier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprenkelpapier ist der Oberbegriff für Papier, das ganz mit meist gleichmäßig verteilten Sprenkeln ähnlicher Größe bedeckt ist. Kleine (meist schwarze, selten braune) Farbspritzer auf beige gestrichenem Grund sind charakteristisch für „Kiebitzpapier“, da ihr Aussehen an die Eier des Vogels erinnert. Die Kombination hell- und dunkelgrauer Farbtöne ergibt „Granitpapier“. Deckt man einen Teil des Grunds beim Aufsprühen oder Aufspritzen der Farbe mit entsprechend konturierten Schablonen ab, so lässt sich „Schablonenspritzpapier“ mit charakteristischen Farbverläufen herstellen.

Batikpapier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Batikpapier wird die Musterung auf indirektem Weg (Reservetechnik) erzeugt. Durch Wachsauftrag werden die Stellen abgedeckt, an denen keine Farbe aufgenommen werden soll. Nach Eintauchen in ein Farbbad und anschließendem Trocknen wird das Wachs durch Hitze entfernt. Wie beim Batiken von Textilien lassen sich Muster auch durch Abbinden („Plangi“) erzielen. Auch einige Varianten der japanischen Textilfärbetechnik Shibori lassen sich auf geeignetem Papier durchführen.

Hersteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buntpapiermacher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele der handwerklichen Buntpapiermacher in der Frühen Neuzeit sind namentlich nicht bekannt. Allerdings haben viele Verleger von Brokatpapier ihre Erzeugnisse mit Herkunftsangabe und Bestellnummer versehen.[12] Unter den Brokatpapierverlegern sind vor allem Firmen in Augsburg (Johann Georg Eder, Johann Christoph Ledergerber, Johann Christian Leopold, Abraham Mieser, Johann Carl Munck, Johann Michael Munck, Georg Christoph Stoy), Nürnberg (Georg Reimund, Georg Daniel Reimund, Johann Michael Reimund, Paul Reimund, Georg Nikolaus Renner) und Fürth (Johann Köchel) hervorzuheben. Auch bei Modeldruckpapier, so z. B. französischem und italienischem Dominotier-Papier, ist oft Herkunftsangabe und Bestellnummer eingedruckt. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhunderts sind eine Vielzahl künstlerisch oder auch traditionell-handwerklich in Serienfertigung arbeitender Buntpapiermacher bekannt. Auch im 21. Jahrhundert werden Buntpapiere in Handarbeit gefertigt, zum Beispiel von Gisela Reschke und Nedim Sönmez,[13] einerseits mit künstlerischem Anspruch, andrerseits werden handgefertigte Buntpapiere weiterverarbeitet, unter anderem beim Buchbinden.

Buntpapierfabriken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Ansätze zur Buntpapierfabrikation in industriellem Maßstab unternahm 1805 Gottfried Heinrich Wilisch (1771–1837) in Schneeberg. In Aschaffenburg entstand aus der 1810 konzessionierten Werkstatt des aus Neuwied stammenden Buchbinders Johann Daniel Knode 1811 die Buntpapierfabrik des Handelsmanns und Bankiers Alois Dessauer (1763–1850). Eine rasch wachsende Belegschaft – 50 (1815), 140 (1826), 200 (1832) – arbeitete anfänglich noch ausschließlich in Handarbeit.[14] Der Verkauf erfolgte nicht nur innerhalb von Europa, sondern auch nach Süd- und Nordamerika und nach Australien. Seit 1843 konnten nicht nur Bogen verarbeitet werden, sondern auch Papier in Rollenform. Walzendruckpapier wurde sowohl im Hochdruck als auch im Tiefdruck als billige Massenware produziert. Seit 1856 dienten Bürstenstreichmaschinen zur Herstellung einfarbig gestrichenen Glacé- und Chromopapiers.

„Die Entdeckung des Anilins 1843 und die rasante Entwicklung der Teerfarbstoffe in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts haben auch die gesamte Farbstoffchemie der Buntpapierer umgestaltet. Der Betrieb der Farbküchen und die Bereitung der ungezählten Rezepte für die Marmorierer, die Streicher von Glanz-Glacé-, weiß- und farbigem Chromopapier, von Maroquin und Cambricpapieren waren - und sind - das eigentliche Geheimnis der Buntpapierindustrie. Auch die Bereitung des Leimes zum Binden der Farben und Farbpigmente auf der Papieroberfläche war so wichtig, daß viele Betriebe, wie z. B. Aschaffenburg, ihre eigene Leimfabrikation betrieben.“

Guido Dessauer: Das Buntpapier im 19. Jahrhundert, 1994[15]

Anwendungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Anwendungsgebieten von Buntpapier gehören

Am Buch wird Buntpapier als Vorsatzpapier bzw. Einbandspiegel

und als Einbandbezugspapier verwendet.

Marmoriertechniken können zudem zur Verzierung des Buchschnitts eingesetzt werden.

  • das Gestalten von Aktendeckeln, Rechnungen, Baugesuchen
  • das Überziehen und Ausschmücken von Mappen
  • Musikinstrumenten (z. B. Spinett)
  • Bei Puppenstuben kommen Buntpapiere zum Einsatz, die bestimmte Materialien und Oberflächenstrukturen im entsprechend verkleinerten Maßstab imitieren:
    • Mauerwerk
    • Dachziegel
    • Wandkacheln
    • Fliesenfußboden
    • Parkettboden
    • Tapeten
  • In der Neuzeit ist Buntpapier auch wesentliches Element zur Gestaltung von Kunstobjekten
    • als Teil von Collagen
    • von Architekturalen Objekten

Wechsel des Geschmacks, Bedeutungsverlust[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Buntpapiere finden Verwendung als Dekorationspapiere, als bessere oder Geschenk-Einschlagpapiere, als Überzugpapiere für Kartonagen und Etuis, als Kofferfutter, für Bucheinbände und für viele andere Zwecke. Infolge Wechsel des Geschmacks, der Verpackungsmethoden und neuer Herstellungsverfahren haben viele früher beliebte Buntpapiersorten an Bedeutung verloren oder sind ganz aus dem Verkehr gekommen.“

Handbuch der Papier- und Pappenfabrikation (Papierlexikon), 1971[17]

Es wurden Verfahren entwickelt und durch Patente gesichert, Papier unmittelbar auf der Papiermaschine während der Blattbildung zu färben.[18] Über den Papierfabrikanten Felix Günther, der seit 1902 Alleininhaber Papierfabrik Otto Günther in Greiz war, wird berichtet: „Er setzte jetzt den Schwerpunkt auf die Herstellung marmorierter, gewölkter und gemusterter Phantasie- und Effektpapiere. In Zusammenarbeit mit den „Farbwerken Höchst“ entwickelte er zahlreiche Varianten, die unter selbst erfundenen Namen auf den Markt gebracht wurden“.[19] Der Buntpapierindustrie wurden so viele Aufträge aus den Händen genommen:

„Man veredelte die Papiere und Kartons durch Pressen, Prägen und Streichen, durch Färben, Tauchen und Imprägnieren, durch Bedrucken und durch Bearbeiten mit dem Friktionskalander. So wurde, wie aus Firmenunterlagen hervorgeht, ein Sortiment von 3.420 Sorten erreicht. Mehr als 100 verschiedene Musterbücher wurden innerhalb weniger Jahrzehnte von der Papierfabrik zusammengestellt, individuell gestaltet und in den hauseigenen Werkstätten hergestellt.“

Frieder Schmidt: Mehr als 3.000 Papiersorten aus einer Fabrik, 2005[20]

Das Veredeln von holzfreiem oder holzhaltigem Chromorohpapier zu gestrichenem Chromopapier[21] gehörte in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigen Aufgaben der Buntpapierfabriken. Dies änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Guido Dessauer schilderte in seinen Gedanken eines alten Buntpapiermachers, wie man in einem Zweigwerk der Buntpapierfabrik A.G. Aschaffenburg, der Papierfabrik Wildbad in Bad Wildbad, eine Papiermaschine der Maschinenfabrik zum Bruderhaus mit entsprechenden Streicheinheiten versah.

„Ich selbst wurde als der Totengräber des Chromopapiers bezeichnet. Aber wenn etwas möglich wird und man es nicht selbst macht, so macht es früher oder später irgend ein anderer. [...] Mit dem Start der in einem Durchgang in die Trockenpartie der Papiermaschine erzeugten Etikettenpapiere begann der echte Konkurrenzkampf zwischen den Papierherstellern und den Bunt- und Chromopapierfabriken. Dieser Kampf ist eindeutig von den Papierfabriken gewonnen worden.“

Guido Dessauer: Gedanken eines alten Buntpapiermachers, 1999[22]

Die Papierfabrik F. E. Weidenmüller (Dreiwerden) produzierte zweiseitig gestrichenes Kunstdruckpapier, dessen Seiten jeweils unterschiedliche Farbtöne aufwiesen. Es wurden die Farbkombination (z. B. blau/gelb, hellblau/mittelblau, gelb/weiß, hellgrün/chamois, lachs/perlgrau, orange/gelb, rosa/gelb und rosa/altgold) angeboten. Noch war die Druckindustrie nicht in der Lage, Druckerzeugnisse völlig gleichförmig in einem Farbton zu drucken. Zweifarbige Kunstdruckpapiere konnten so als Blickfang eingesetzt werden. Diese Zwischenlösung erübrigte sich, als die Drucktechnik so weit fortgeschritten war, dass man Flächen völlig gleichförmig ohne alle Streifen mit einer Schmuckfarbe bedrucken konnte.

Revival[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts erlebten verschiedene Buntpapiertechniken ein Revival. Neben die letzten professionellen Erzeuger, die wie Lothar Reher oder die Werkstatt Hesse in Leipzig noch ganze Buchauflagen mit einzelgefertigten Originalpapieren ausstatteten, entdeckten jetzt viele Menschen das Marmorieren oder die Batiktechnik als Hobby. Dabei beschränkte man sich nicht nur auf die Gestaltung von Papier, sondern wendete die Techniken auch auf Textilien und andere Materialien wie Holz und Leder an. Verschiedene Verlage wie Maier, Frech oder der Christophorus-Verlag nahmen sich der Thematik an und veröffentlichten entsprechende Arbeitsanleitungen.[23][24][25]

Parallel dazu entwickelte sich eine starke Auseinandersetzung mit den alten Buntpapiertechniken, der durch den Bedarf an Materialien für die Konservierung und Restaurierung in Bibliotheken, Archiven, Museen und im Denkmalschutz, aber auch im Antiquariats- und Antiquitätenhandel entstand.[26]

War Buntpapier bisher ein Arbeitsmaterial des Buchbinders, der seine Nutzen für Einbanddecken, Sammelmappen, Schachteln etc. nach Bedarf aus den Buntpapierbogen herausschneiden konnte, entstand jetzt immer mehr das Verständnis, dass künstlerisch gestaltete Buntpapiere eigenständige Werke sind, die entsprechend vermarktet und gesammelt werden. Wesentliche Impulse kamen dabei von amerikanischen Künstlern wie Christopher Weiman oder Ebru-Experten wie Nedim Sönmez und Hikmet Barutçugil.[27] „Vom schmückenden Papier zum Bild“[28] lautet eine treffende Formulierung im Hinblick auf den jetzt erreichten Status.

Buntpapiersammler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen und Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmale und Sachzeugnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mai bis Juli 1907 Kgl. Museen Berlin, Kunstgewerbemuseum Berlin: Sonderausstellung Buntpapiere.[39]
  • März 1909 Landesgewerbemuseum Stuttgart: Sammlung Franz Bartsch, Wien.
  • 10. bis 31. Oktober 1909 Technologisches Gewerbemuseum Prag: Ausstellung von Bucheinbänden und Buntpapieren.
  • 1. Mai bis 31. August 1918 Rijksprentenkabinet Amsterdam Gouddruk-, blokdruk-, marmer-, stijfselpapieren.[40]
  • 2. bis 30. Oktober 1927 Gewerbemuseum Basel: Buntpapiere aus alter und neuer Zeit.
  • 13. August bis 26. September 1965 Buntpapier Kunstbibliothek Berlin in Zusammenarbeit mit der Neuen Sammlung in München und dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.[41]
  • 9. September 1979 bis 25. November 1979 Museum für Kunsthandwerk Frankfurt am Main: Alte Buntpapiere.
  • 1979 bis 1980 Staatsbibliothek Bamberg Bunte Welt der Papiere
  • März bis Anfang November 1982 Basler Papiermühle Basel: 5. Sonderausstellung Buntpapiere.
  • Mai bis August 1982 Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg: Angela Ringer. Buntpapier.
  • 26. Mai bis 28. Oktober 1984 Stift Göttweig Graphische Sammlung und 17. Jänner bis 8. April 1985 Österreichisches Museum für angewandte Kunst Wien: Europäische Buntpapiere. Barock bis Jugendstil.
  • 30. August bis 7. September 1986 Gelterkinden: Schmuckpapiere von Marianne Moll-Schaffner.
  • 1991 Deutsches Buch- und Schriftmuseum Leipzig: Sonderausstellung Buntpapier – Geschichte und Herstellungstechnik.
  • 14. November 1991 bis 16. Februar 1992, Mailand, Palazzo Dugnani Le carte decorate della Raccolta Bertarelli.
  • 5. November 1994 bis 12. Februar 1995 Rijksmuseum Amsterdam Rijksprentenkabinet: Marmer, sits en brocaat. Sierpapier in het Rijksmuseum.
  • 30. März bis 29. Mai 1996 Museum für Sächsische Volkskunst Dresden: Buntpapier. Gisela Reschke – Buntpapiererin, historische Buntpapiere.
  • 1997 Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Wolkenkleister, Marmor und Brokat : historische Buntpapiere.
  • 5. Oktober bis 16. November 1997 Heimatmuseums Herrnhut: Sonderausstellung Herrnhuter Papier und Andere Buntpapiere.
  • 5. Februar bis 18. April 1998 Deutsches Buch- und Schriftmuseum Leipzig: Franz Bartsch: Papiersammler aus Wien. Rekonstruktion seiner Ausstellung Stuttgart 1909.
  • 16. Juli bis 31. Oktober 1999 Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg Eisleben Martin Luthers Sterbehaus: Daß es eine Lust ist anzusehen. Historische Buntpapiere aus den Bibliotheken der Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt.
  • 16. Juni bis 27. August 2000 Gleimhaus Halberstadt: Sonderausstellung Buntpapier - Vom historischen Buchschmuck zu Künstlerischen Formen.
  • 15. März bis 21. April 2001 Deutsche Buch- und Schriftmuseum 100 Jahre Buntpapiersammlung Seegers 1901–2001.
  • 7. Juli bis 23. September 2007 Gutenberg-Museum Mainz: Ausstellung Gisela Reschke - Buntpapier, Tradition und Gegenwart.
  • 26. Februar 2008 bis 1. August 2008 Manchester Metropolitan University: To brighten things up. An exhibition from the Schmoller Collection of Decorated Papers.
  • 23. Oktober 2008 bis 26. April 2009 Franckesche Stiftungen Halle: „Bemahlte Papiere“ – Historische Buntpapiereinbände aus der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen.
  • 11. November 2010 bis 30. Januar 2011 Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky: Ausstellung Buntpapier - pART des Buches, Interpretationen von Gisela Reschke.
  • 21. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012 Mainfränkisches Museum Würzburg: Gefärbt, gekämmt, getunkt, gedruckt. Die wunderbare Welt des Buntpapiers.
  • 21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 Grafischen Kabinett im Höhmannhaus: Mehr als Muster. Bunt- und Vorsatzpapiere aus der Grafischen Sammlung.
  • 18. Januar bis 8. April 2023 Grolier Club, New York, USA: Pattern and Flow.
  • 16. Oktober 2023 bis 27. Januar 2024 Staatsbibliothek Bamberg farbenfroh und glanzvoll. Buntpapiere aus den Beständen der Staatsbibliothek Bamberg
  • 16. Dezember 2023 bis 28. Januar 2024 Libreria Sansoviniana der Biblioteca Nazionale Marciana, Venedig: Matrice Colore Ornato Carte per legare e coprir libri
  • 11. Januar bis 1. März 2024, Universität Wien, Universitätsbibliothek: Historische Buntpapiere an der UB Wien

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Grießmayr: farbenfroh und glanzvoll. Buntpapiere aus den Beständen der Staatsbibliothek Bamberg. Mit einem Beitrag von Julia Rinck. Hrsg. von der Staatsbibliothek Bamberg. (Bamberger Buch-Geschichten, Nr. 3). Staatsbibliothek Bamberg, Bamberg 2023.
  • Mindell Dubansky: Pattern and flow. A golden age of American decorated paper, 1960s to 2000s. With an introduction by Sidney E. Berger. Yale University Press. New Haven 2023, ISBN 978-0-300-26619-1.
  • Julia Rinck und Susanne Krause: Handbuch Buntpapier. Unter Mitarbeit von Frieder Schmidt, Matthias Hageböck, Manuel Kehrli, Arne Krause, Henk Porck, und Frank Sellinat. Hauswedell, Stuttgart 2021. ISBN 978-3-7762-2100-8, eBook Hauswedell, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-7762-2303-3.
  • Ilse Mühlbacher: Historische Buntpapiere aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek. Brokatpapiere, in: Codices Manuscripti & Impressi, H. 130/131, Juni 2021, S. 1–71.
  • Carla Tocchetti: La carta di Varese. Fascino e splendore. Macchione Editore, Varese 2020, ISBN 978-88-6570-636-7.
  • Richard J. Wolfe: Marbled paper: its history, techniques, and patterns; with special references to the relationship of marbling to bookbinding in Europe and the Western world. Foreword by Sidney Berger. Oak Knoll Press, New Castle, Delaware 2018. ISBN 978-1-58456-360-0. ("This edition is a facsimile with corrections of the first edition published in 1990 by the University of Pennsylvania Press")
  • Valérie Hubert: Les papiers dominotés. Une collection particulière. Préface de Philippe de Fabry. Valérie Hubert, Paris 2016. ISBN 979-10-699-0008-0.
  • Susanne Krause und Julia Rinck: Buntpapier – ein Bestimmungsbuch; Decorated Paper – A Guide Book; Sierpapier – Een gids. Unter Mitarbeit von Henk Porck, Frieder Schmidt und Ida Schrijver. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Hauswedell, Stuttgart 2016. ISBN 978-3-7762-0516-9 (1. Auflage Buntpapierverlag, Hamburg 2009).
  • P. J. M. Marks: An anthology of decorated papers. A sourcebook for designers. Thames & Hudson Ltd., Farnborough 2015. ISBN 978-0-500-51812-0; Compact ed. 2018. ISBN 978-0-500-29392-8.
  • Hikmet Barutçugil: Träume auf Wasser. Die türkische Ebrukunst, eine lebendige Tradition. Buntpapierverlag, Hamburg 2012. ISBN 978-3-938423-03-5
  • André Jammes: Papiers dominotés : trait d'union entre l'imagerie populaire et les papiers peints (France, 1750–1820), Paris 2010. ISBN 978-2-86742-176-1, Rezension: Wulf Dietrich von Lucius, in: Aus dem Antiquariat NF 9 (2011) Nr. 5, S. 242.
  • Ilona Hesse, Susanne Krause: Über handgemachtes Buntpapier. Eine Zusammenfassung, Hamburg 2007, ISBN 978-3-938423-15-8.
  • Marianne Moll: Alte und neue Buntpapiere, Hamburg 2010, ISBN 978-3-938423-02-8.
  • Susanne Krause (Hrsg.): Internationales Buntpapier, Hamburg 2007, ISBN 978-3-938423-20-2.
  • Susanne Krause: Mehr Kleisterpapier, Hamburg 2006, ISBN 3-938423-07-2.
  • Traudel Hartel: Buntpapiere selber machen. Urania, Stuttgart 2004, ISBN 3-332-01547-8
  • Gianna Paola Tomasina: «All'uso di Francia» dalla moda all'industria. Carte decorate, papier peint e tessile stampato nel sec. XVIII. La bottega Bertinazzi (Bologna 1760–1896). Pàtron, Bologna 2001. ISBN 88-555-2595-6.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Deumling: Göttinger Marmor. Die Buntpapiererzeugung der Firma Johann Carl Wiederholdt von den Anfängen um 1775 bis 1866/67. Bremer, Friedland 1999.
  • Ingraban Dietmar Simon: Alte Buntpapiere aus dem 18. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Privatsammlung Konrad, Berlin, Dreieich-Museum, Dreieichenhain/ Eigenverlag 1999, Download Online-Ausgabe Deutsche Nationalbibliothek 2018
  • Ingeborg M. Hartmann: Buntpapiere. 22 Techniken für das kreative Gestalten von Papier. Haupt, Bern 1997.
  • Gisela Reschke: Wolkenkleister, Marmor und Brokat. Historische Buntpapiere. Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1997
  • Marie-Ange Doizy: De la dominoterie à la marbrure : histoire des techniques traditionelles de la décoration du papier. Art & Métiers du Livre Ed., Paris 1996, ISBN 2-911071-01-8.
  • Karli Frigge: Alchemy & marbling. Transl. from the Dutch by Els Rademacher. Karli Frigge, Joppe 1996. ISBN 90-803030-1-1.
  • Jan Frederik Heijbroek; T.C. Greven: Sierpapier. Marmer-, brocaat- en sitspapier in Nederland. Uitgeverij De Buitenkant, Amsterdam 1994. ISBN 90-70386-66-6.
  • Patty und Mimi Schleicher: Marbled Designs, Lark Books 1993, ISBN 0-937274-69-0.
  • Nedim Sönmez: Ebru. Marmorpapiere. Maier, Ravensburg 1992, ISBN 3-473-48104-1.
  • Alberto Milano; Elena Villani: Le carte decorate della Raccolta Bertarelli. Arnoldo Mondadori Arte, Milano 1991. ISBN 88-242-0136-9.
  • Einen Miura: Die Kunst des Marmorierens. Eine Anleitung zur Herstellung marmorierter Papiere. Haupt, Bern, Stuttgart 1991.
  • Piccarda Quilici: Carte decorate nella legatoria del '700 dalla raccolte della Biblioteca Casanatense. Instituto Poligrafico e Zecca dello Stato, Roma 1989
  • Anne Chambers: Marmoriertes Papier. Ein praktischer Leitfaden. Haupt, Bern, Stuttgart 1988. ISBN 3-258-03961-5.
  • Marie-Ange Doizy; Stéphane Ipert: Le papier marbré. Son histoire et sa fabrication. Éd. Technorama, [Paris] 1985.
  • Gabriele Grünebaum: Buntpapier. Geschichte, Herstellung, Verwendung. DuMont, Köln 1982, ISBN 3-7701-1406-X.
  • Ernst Wolfgang Mick: Altes Buntpapier. (= Die bibliophilen Taschenbücher. 140) Harenberg Kommunikation, Dortmund 1979, ISBN 3-88379-140-7.
  • Albert Haemmerle: Buntpapier. Herkommen, Geschichte, Techniken, Beziehungen zur Kunst. Unter Mitarbeit von Olga Hirsch. Callwey, München 1961; Veränd. u. erw. Nachdruck. Callwey, München 1977. ISBN 3-7667-0388-9.
  • Emil Kretz: Dreihundert Jahre Marmorpapier. Ein Überblick zur Geschichte und Herstellung eines Buntpapiers mit Originalbeispielen. Allg. Gewerbeschule, Basel 1960.
  • Olga Hirsch: Holzschnitt-Umschläge und Buntpapiere. Bibliophilen-Gesellschaft, Köln 1959.
  • Paul Kersten: Die Geschichte des Buntpapieres. Sonderdruck aus dem Wochenblatt für Papierfabrikation. 69. Jahrgang 1938.
  • August Weichelt: Buntpapier-Fabrikation. 3., bearb. Auflage. Verlag der Papier-Zeitung, Carl Hofmann, Berlin 1927.
  • Paul Kersten: Die Marmorierkunst. Anleitung zum Marmorieren nach Josef Halfer u. Josef Hauptmann. Nebst einem Nachtrag: Das Marmorieren mit Kleisterfarben. Wilh. Knapp, Halle a. S. 1922. Online-Ausg.: Dt. Nationalbibliothek Leipzig; Frankfurt, M. 2013 portal.dnb.de.
  • Paul Adam: Das Marmorieren des Buchbinders auf Schleimgrund und im Kleisterverfahren. Mit 112 Abb. Farbentaf. u. 24 Original-Marmoriermustern. Wilh. Knapp, Halle a. S. 1906.

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Halfer: Die Fortschritte der Marmorierkunst. 2., verb. u. verm. Auflage. Wilhelm Leo, Stuttgart 1891; (archive.org).
  • Josef Phileas Boeck: Die Marmorirkunst. Ein Lehr- und Handbuch für Buchbindereien, Buntpapierfabriken und verwandte Geschäfte. Unveränd. Nachdr. d. 2. Aufl. [1896]. Schäfer, Hannover 1987, ISBN 3-88746-186-X.
  • Wilhelm Franz Exner: Die Tapeten- und Buntpapier-Industrie für Fabrikanten und Gewerbtreibende, sowie für technische Institute. Voigt, Weimar 1869 (Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke, 25). Digitalisat Textband digital.onb.ac.at, Digitalisat Atlas digital.onb.ac.at
  • Christian Friedrich Gottlieb Thon: Der Fabricant bunter Papiere, oder: vollständige Anweisung, alle bekannten Arten farbiger und bunter Papiere … fabrikmäßig zu verfertigen, vereinigt mit der Kunst, die fabricirten Papiertapeten geschmackvoll aufzuziehen, zu vergolden und zu lackiren. 3. verbesserte Aufl. Bernhard Friedrich Voigt, Ilmenau 1844. (Die Kunst Bücher zu binden für Buchbinder und Freunde dieser Kunst, welche Bücher aller Art selbst binden … / von Christian Friedrich Gottlieb Thon, 2. Theil).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Albert Haemmerle: Die Buntpapiere. In: Heinrich Olligs (Hrsg.): Tapeten. Ihre Geschichte bis zur Gegenwart. Band I: Tapeten-Geschichte. Klinkhard & Biermann, Braunschweig 1970, S. 145–195, hier S. 147.
  2. Peter F. Tschudin: Grundzüge der Papiergeschichte, 2., erg. Aufl. Hiersemann, Stuttgart 2012, S. 223–232
  3. Richard J. Wolfe: Marbled paper: its history, techniques, and patterns; with special references to the relationship of marbling to bookbinding in Europe and the Western world. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1990
  4. digi.ub.uni-heidelberg.de abgerufen am 31. August 2023
  5. Stefan Soltek: Wie man farb macht auf papir. Buntpapiere – eine alte und vielfältige Gattung der Papierkunst. In: Die Waage 28 (1989), Nr. 4, S. 167–172, hier S. 170.
  6. André Jammes: Papiers dominotés, 2010.
  7. Gefärbt, gekämmt, getunkt, gedruckt: die wunderbare Welt des Buntpapiers; Katalog zur Sonderausstellung im Mainfränkischen Museum Würzburg 22. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012, Frauke van der Wall (Hrsg.). Würzburg, 2011. ISBN 978-3-932461-29-3, S. 42
  8. Otto Winckler: Der Papierkenner. Ein Handbuch und Rathgeber für Papier-Käufer und Verkäufer, technische Lehranstalten etc. Grieben, Leipzig 1887. Papier-Probe No. 15.
  9. Frieder Schmidt: Buntpapier. In: Die Buchkultur im 19. Jahrhundert. Band 2/1: Monika Estermann und Frieder Schmidt: Zeitalter – Materialität – Gestaltung. Veröffentlichung der Maximilian-Gesellschaft für das Jahr 2016. Hamburg 2016, S. 427–484, hier S. 466–467 und Abb. 24–27.
  10. Gabriele Grünebaum: Geschichte – Hwerstellung – Verwendung. (dumont taschenbücher. 120) DuMont, Köln 1982, S. 58–59.
  11. Julia Rinck: Siebdruckpapier. In: In: Susanne Krause und Julia Rinck: Handbuch Buntpapier. Hauswedell, Stuttgart 2021, S. 248–253.
  12. Brokatpapierverleger. In: Adelheid Schönborn; Michael Rothe (Hrsg.): Die phantastische Welt der Brokatpapiere. Die Sammlung Adelheid Schönborn. Haupt Verlag, Bern 2020, S. 175–177.
  13. Julia Rinck: Zeitgenössische Buntpapierhersteller. In: buntpapier.org. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  14. Albert Stadelmann: Die Buntpapierindustrie in Aschaffenburg, Würzburg, Univ., Diss., 1922, S. 23, bzw. d-nb.info
  15. Guido Dessauer: Das Buntpapier im 19. Jahrhundert. In: Herzog-August-Bibliothek (Hrsg.): Gebunden in der Dampfbuchbinderei. Buchbinden im Wandel des 19. Jahrhunderts. (Ausstellung und Katatalog: Dag-Ernst Petersen). (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens, Bd. 20), Harrassowitz 1994, S. 115–118, hier S. 116.
  16. Manuel Kehrli: Buntpapier am Möbel. Dargestellt am Beispiel von Möbeln aus der Westschweiz. In: Susanne Krause und Julia Rinck: Handbuch Buntpapier. Hauswedell, Stuttgart 2021, S. 330–336.
  17. Art. „Buntpapiere“. In: Handbuch der Papier- und Pappenfabrikation (Papierlexikon), 2. Aufl., Band 1, A–K, Sändig, Niederwalluf 1971, S. 193.
  18. Emil Heuser: Das Färben des Papiers auf der Papiermaschine. Mit 59 Abbildungen 18 eingeklebten Mustern. (Schriften des Vereins der Zellstoff- und Papierchemiker, 7). Verlag der Papier-Zeitung, Berlin 1913.
  19. Frank Heinzig: Die Geschichte der Greizer Papiermacherfamilie Günther. Buchverlag König, Greiz 2022, S. 56. ISBN 978-3-939856-57-3.
  20. Frieder Schmidt: Mehr als 3.000 Papiersorten aus einer Fabrik. 140 Jahre prägte die Familie Günther die Papierfabrik in Greiz. In: industrie-kultur. Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte (2005) 1, S. 6–7, hier S. 7.
  21. Fritz Hoyer: Papiersorten-Lexikon. Ein Nachschlagewerk für die tägliche Praxis. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1929, S. 56–57.
  22. Guido Dessauer: Gedanken eines alten Buntpapiermachers. In: Deutscher Arbeitskreis für Papiergeschichte DAP (Hrsg.): Vorträge und Berichte der zehnten Tagung vom 16. bis 20. September 1999 in Berlin, S. 55–59, hier S. 59.
  23. Margret von Allwörden, Frauke Drees und Horst Müller: Marmorieren. Eine Einführung in die Technik, mit „schwimmenden Farben“ allerlei Gegenstände mit attraktiven Mustern zu versehen. Maier, Ravensburg 1976, ISBN 3-473-45561-X.
  24. Eberhard Gaisser: Marmorieren. Eine orientalische Färbetechnik für Papier und andere Materialien. Frech, Stuttgart 1981.
  25. Verena Lutz: Marmorieren auf Stoffen und Papieren. 2. Auflage. Christophorus-Verlag, Freiburg im Breisgau 1985, ISBN 3-419-52514-1.
  26. Susanne Krause: Exkurs: Restaurierung, Konservierung. In: Julia Rinck und Susanne Krause: Handbuch Buntpapier. Hauswedell, Stuttgart 2021, S. 316–317.
  27. Hikmet Barutçugil: Träume auf Wasser. Die türkische Ebrukunst, eine lebendige Tradition = The dream of water. Übersetzung aus der englischen Ausgabe von Susanne Krause. Buntpapierverlag, Hamburg 2012.
  28. Margret Wanetschek: Vom schmückenden Papier zum Bild. In: Gisela Reschke, Horst Wanetschek (Hrsg.): Das Werkstattbuch einer Buntpapiererin. (Das Werkstattbuch, 17). Verlag Das Werkstattbuch, Murnau 2007, S. 67.
  29. Deutsches Museum, Findbuch des Archivs des Deutschen Museums, München, PhS 02 Buntpapiersammlung Hübel, Stand: 9. August 2023, Online pdf [1]
  30. Buntpapierrecherche Staatsbibliothek Bamberg – ProvenienzWiki. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  31. Norbert Niechoj: Die Buntpapiere der Kippenberg-Sammlung im Düsseldorfer Goethe-Museum. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nr. 6 (1992), S. 48–54.
  32. Ernst Wolfgang Mick: Altes Buntpapier. Harenberg Kommunikation, Dortmund 1979, S. 18.
  33. Frieder Schmidt: Buntpapier in den Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums. In: Dialog mit Bibliotheken. H. 1, 2012, S. 50–55 bzw. Online-Fassung.
  34. Olga Hirsch Collection of Decorated Papers Online-Fassung; Mirjam M. Foot: The Olga Hirsch Collection of Decorated Papers. In: British Library Journal. Vol. 7, 1981, N. 1, p. 12–38 bzw.Online-Fassung.
  35. Victoria and Albert Museum (London): Decorative endpapers. 1 ed. (The Victoria and Albert colour books, 1), Webb & Bower, Exeter 1985.
  36. Matthias Röschner: Von Achatmarmor bis Zebraleder. Buntpapiersammlung Hübel im Deutschen Museum. In: Kultur & Technik 38 (2014), Nr. 3, S. 30–31.
  37. Buntpapier. In: Christoph Thun-Hohenstein; Kathrin Pokorny-Nagel (Hrsg.): Ephemera. Die Gebrauchsgrafik der MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung. (MAK – Österreichisches Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst: MAK studies, 24). Verlag für Moderne Kunst, Wien, S. 25–103.
  38. Ilse Mühlbacher: Historische Buntpapiere aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek. Brokatpapiere. In: Codices Manuscripti & Impressi, H. 130/131, Juni 2021, S. 1–71.
  39. Peter Jessen: Führer durch die Sonderausstellung Buntpapiere. Mai–Juni–Juli 1907. Königliche Museen Berlin. Kunstgewerbe-Museum. Berlin 1907.
  40. Gouddruk-, blokdruk-, marmer-, stijfselpapieren. Tentoonstelling in 's Rijks Prentenkabinet te Amsterdam, 1 Mei tot 31 Augustus 1918. Digitalisat bibliotheek.nl
  41. Buntpapier in der Kunstbibliothek Berlin. In: Die Weltkunst 35 (1965), Nr. 18, S. 753.