Braderup

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Wappen Deutschlandkarte
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Braderup
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Braderup hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 50′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 54° 50′ N, 8° 54′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Südtondern
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 13,35 km2
Einwohner: 675 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25923
Vorwahl: 04663
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 017
Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 12
25899 Niebüll
Website: www.braderup.eu
Bürgermeister: Ole Voges
Lage der Gemeinde Braderup im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Braderup (dänisch Brarup; südjütländisch auch Brarp) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Geografie[edit | edit source]

Geografische Lage[edit | edit source]

Das Gemeindegebiet von Braderup erstreckt sich im Landschaftsbereich der zur schleswig-holsteinischen Geest gehörenden Haupteinheit Lecker Geest ungefähr acht Kilometer südlich der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland.[2] Durch das Gemeindegebiet verläuft der Dreiharder Gotteskoogstrom. Ihm fließt von rechter Hand, aus der Dorf­lage kommend, der Bach Kleiner Strom zu.[3]

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Neben dem Dorf gleichen Namens befindet sich ebenfalls das Streusiedlung­sgebiet Braderupfeld im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Braderup sind:[5]

Humptrup Süderlügum
Uphusum
Holm
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lexgaard
Bosbüll Klixbüll Tinningstedt

Geschichte[edit | edit source]

Der Ortsname Braderup ist erstmals im Jahr 1330 dokumentiert (Dipl. Flensb.). Der Name bedeutet etwa Dorf am Abhang, am Rande zu altdän. *bra für einen Abhang und -up für Dorf, Siedlung[6][7].

Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte der Ort zum Herzogtum Schleswig, das ein Lehen des Königreichs Dänemark darstellte. Administrativ gehörte das Kirchdorf zur Karrharde im Tønder Amt.

Politik[edit | edit source]

Gemeindevertretung[edit | edit source]

Wahlbeteiligung: 65,8 Prozent
 %
50
40
30
20
10
0
41,3 %
35,8 %
15,9 %
7,0 %
AWGBa
ABWb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Aktive Wählergemeinschaft Braderup
b Aktuelle Braderuper Wählergemeinschaft

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 9 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die AWGB 4 Sitze, die ABW 3 Sitze und der SSW und die Grünen jeweils einen Sitz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Braderuper Kirche

In der Liste der Kulturdenkmale in Braderup stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Prägend für das Ortsbild ist die um 1240 erbaute frühgotische Backsteinkirche. Der Chor erhielt vermutlich im 15. Jahrhundert ein neues Gewölbe. Der Bau erinnert in seiner Form eher an dänische als an deutsche Kirchen. Er hat klare Formen, die Mauern leuchten strahlend weiß. Die Dächer vom Kirchenschiff und das Querdach des viereckigen Turms sind mit roten Ziegeln gedeckt. Das älteste Ausstattungsstück der Kirche ist ein Taufbecken aus Gotländer Kalkstein. Den Altar und den Schalldeckel der älteren Kanzel schuf im 17. Jahrhundert ein Künstler aus Tondern, der auch für die Gemeinden der Umgebung arbeitete, im barocken Stil. Die Ausmalung aus dem 16. Jahrhundert, eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, die Lothar Malskat und Diedrich Fey in den 1950er Jahren renovierten, ist nur noch schlecht zu erkennen.[9]

Im Juni 2007 wurde ein Dorfverschönerungsverein gegründet, der zum Ziel hat, das Erscheinungsbild des Dorfes zu verbessern. Außerdem wurde mit der Erstellung einer Dorfchronik begonnen.

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Errichtete und im Aufbau befindliche Windenergieanlagen des Bürgerwindparks Braderup

Der Ort war früher überwiegend von der Landwirtschaft geprägt; noch heute werden 89 % der Gemeindefläche land- und forstwirtschaftlich genutzt. Jedoch entstanden immer mehr Gewerbebetriebe aus Handwerk und Bauwirtschaft. So wurde aus dem kleinen Sägewerk von 1920 ein Baustoffhandel. Außerdem wurde der Ort zur Wohngemeinde für viele Pendler, die in Niebüll, Leck, Westerland und Süderlügum arbeiten.

In der Feldmark südlich des Dorfes befindet sich entlang der Bundesstraße 5 der Windpark Braderup mit mehreren Windkraftanlagen. Dieser wurde im Jahr 2006 nochmals wesentlich vergrößert und 2014 um einen Hybridspeicher mit einer Leistung von 2,33 MW bei einer Gesamtkapazität von 3 MWh erweitert. Der Hybridspeicher wird von der Energiespeicher Nord GmbH & Co. KG betrieben. An der Realisierung war ebenfalls das Unternehmen Robert Bosch beteiligt.[10]

Im Gemeindegebiet befinden sich zudem zwei Biogasanlagen.[11]

Verkehr[edit | edit source]

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 5. Der Streckenabschnitt nördlich von Niebüll war Bestandteil der ehemaligen Ferienroute Grüne Küstenstraße. Sie führt in Nord-Süd-Richtung direkt durch den Hauptsiedlungskern.

Der ursprünglich als Trasse der Marschbahn errichtete Teilabschnitt, die heutige Bahnstrecke Niebüll–Tondern verläuft jenseits der nordwestlichen Gemeindegrenze durch die Nachbargemeinde Humptrup. Der nächstgelegene Haltepunkt ist die Station Uphusum, ein Bedarfshalt. Die Bahnstrecke wird heute durch die zur Luxemburger staatlichen Bahngesellschaft CFL gehörenden Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll als Eisenbahninfrastrukturunternehmen betrieben. Die Verkehrsleistung des RB 66 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein wird aktuell durch das Eisenbahnverkehrsunternehmen Arriva erbracht.

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Braderup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Duerrehilfe_Liste_Gemeinde.pdf. (PDF) S. 20, abgerufen am 16. Mai 2021.
  3. Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 16. Mai 2021.
  4. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 34, abgerufen am 16. Mai 2021.
  5. Relation: Braderup (1420395) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  6. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 174
  7. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, 4. Bd., Kopenhagen 1984. S. 41
  8. wahlen-sh.de
  9. Braderuper Kirche, abgerufen am 21. Dezember 2015
  10. bosch-presse.de: (Memento des Originals vom 21. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bosch-presse.de Megawatt-Projekt nahe der Nordsee: Stromspeicher Braderup in Betrieb – Hybridbatterie für flexibles Windstrom-Management
  11. Gemeindesteckbrief auf der Website des Amtes Südtondern. Abgerufen am 14. Mai 2019.