Burgschwalbach

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Wappen Deutschlandkarte
Burgschwalbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Burgschwalbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 17′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 50° 17′ N, 8° 5′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Aar-Einrich
Höhe: 170 m ü. NHN
Fläche: 9,2 km2
Einwohner: 1064 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km2
Postleitzahl: 65558
Vorwahl: 06430
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 020
Adresse der Verbandsverwaltung: Burgstraße 1
56368 Katzenelnbogen
Website: www.burgschwalbach.de
Ortsbürgermeister: Ehrenfried Bastian (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Burgschwalbach im Rhein-Lahn-Kreis
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Karte

Burgschwalbach ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz, sie gehört der Verbandsgemeinde Aar-Einrich an. Oberhalb des Orts Burgschwalbach liegt die gleichnamige spätmittelalterliche Burg Schwalbach.

Geographie[edit | edit source]

Burgschwalbach liegt im Taunus (westlicher Hintertaunus) am Palmbach, elf Kilometer südlich von Limburg an der Lahn.

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Von den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Aar-Einrich grenzen Schiesheim im Westen, Hahnstätten im Norden und Kaltenholzhausen im Nordosten an Burgschwalbach. Östlich und südlich des Ortes verläuft die Landesgrenze zu Hessen. Eine direkte Straßenanbindung besteht nach Panrod, das zu Aarbergen gehört.

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Zu Burgschwalbach gehört ein Teil des Orts Zollhaus. Dieser 250 Einwohner zählende Ort stellt ein verwaltungstechnisches Kuriosum dar, da er zu insgesamt vier Ortsgemeinden gehört: Neben Teilen, die der Ortsgemeinde Burgschwalbach angehören, gehören Teile von Zollhaus zu den Ortsgemeinden Hahnstätten, Mudershausen und Schiesheim.[2]

Geschichte[edit | edit source]

Burg Schwalbach

Am 9. Juni 790 wurde Burgschwalbach in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen als Squalbach erstmals urkundlich erwähnt.

Der Ort erhielt am 30. Januar 1368 von Kaiser Karl IV. Stadtrechte verliehen. Damit verbunden war auch das Recht zum Bau von Stadtbefestigungen. Nach quellenlosen Angaben wurde von 1368 bis 1371 unter Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen die Burg Schwalbach erbaut. Diese kurze Bauzeit gilt jedoch aufgrund der technischen Voraussetzungen zur damaligen Zeit als sehr unwahrscheinlich. Dendrochronologische Untersuchungen haben inzwischen einen Baubeginn für etwa 1354/55 nachgewiesen. Für 1473 ist eine Schmiede am Ort nachgewiesen, von der die Grafen von Katzenelnbogen Abgaben erhielten.

1536 wurde Burgschwalbach unter Graf Philipp III. von Nassau-Weilburg reformiert.

1803 bildete man aus den Ämtern Katzenelnbogen und Burgschwalbach mit dem Gericht Kettenbach und dem Dorf Schiesheim das neue Amt Katzenelnbogen. Ab 1816 gehörte Burgschwalbach im neu gebildeten Herzogtum Nassau zum Amt Diez. 1866 kam der Ort zu Preußen und ist seit 1946 Teil des Landes Rheinland-Pfalz.

Seit 1656 kann die Gewinnung von Eisenerz in der Michelbacher Hütte nachgewiesen werden. In Zollhaus waren bis zum Zweiten Weltkrieg zahlreiche Unternehmen rund um den Eisenerz- und Kalksteinabbau angesiedelt.

Von der um 1380 errichteten Stadtmauer ist heute bis auf den Mühlenturm nichts mehr vorhanden. Als letztes größerer Abschnitt der Befestigung wurde 1824 der Torturm wegen Einsturzgefahr abgerissen.

Nicht mehr vorhanden ist auch das 1713 erbaute und Ende des 19. Jahrhunderts abgerissene Schulhaus. Anfang der 1970er Jahre wurde auch die Dorfmühle eingeebnet. An ihrer Stelle befindet sich heute der Dorfplatz.

Die Einwohnerschaft entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert wie folgt: 1843: 779 Einwohner, 1927: 969 Einwohner, 1964: 921 Einwohner.

Politik[edit | edit source]

Gemeinderat[edit | edit source]

Der Gemeinderat in Burgschwalbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019 11 5 - 16 Sitze
2014 10 3 3 16 Sitze
2009 9 4 3 16 Sitze
2004 9 3 4 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft Burgschwalbach e. V.

Bürgermeister[edit | edit source]

Ortsbürgermeister von Burgschwalbach ist Ehrenfried Bastian (SPD). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,03 % wiedergewählt.[4]

Wappen[edit | edit source]

Wappen von Burgschwalbach
Wappen von Burgschwalbach
Blasonierung: „In Gold eine rote Burgmauer mit Tor, über der drei rote Türme emporragen; der mächtige Mittelturm hat einen Zinnenrand und drei 2 : 1 gestellte Fenster; die schlankeren Seitentürme haben blaue Kegeldächer mit blauem Knauf und je ein Fenster.“[5]
Wappenbegründung: Das Wappen geht auf das Stadtsiegel Burgschwalbachs aus dem 16. Jahrhundert zurück. Als Mitte des 20. Jahrhunderts das Wappen geändert wurde, wurden die Farben des Wappens von den Farben der Grafen von Katzenelnbogen abgeleitet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Evangelische Kirche[edit | edit source]

Unterhalb der Burg befindet sich die evangelische Kirche. Das Kirchenschiff stammt von der um 1100 an dieser Stelle erbauten romanischen Wehrkirche. An die Ostseite dieses rechteckigen Hallenbaus aus Bruchsteinen wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein gotischer Chor angebaut. Der Glockenturm im Westen der Anlage entstand im 16. Jahrhundert. Markanter Bestandteil der Ausstattung ist eine frühbarocke Kanzel.

Jüdischer Friedhof[edit | edit source]

In Burgschwalbach befindet sich ein jüdischer Friedhof, der vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt wurde. In Burgschwalbach selbst gab es keine jüdische Gemeinde, der Friedhof wurde von mehreren jüdischen Gemeinden der umliegenden Orte genutzt. Er hat eine Fläche von 25,96 ar. 81 Grabsteine vorwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind noch erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Verkehr[edit | edit source]

Die B 54 führt von Norden nach Süden westlich an Burgschwalbach vorbei.

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Burgschwalbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. SWR-Sendung Hierzuland – Zollhaus (Memento vom 2. Mai 2016 im Internet Archive)
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Aar-Einrich, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile. Abgerufen am 19. November 2019.
  5. Ortswappen der Gemeinde Burgschwalbach. In: Wappen auf Siegfrieds Homepage. Siegfried Heinze, abgerufen am 18. April 2024 (private Website).