Ehrwald

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Ehrwald
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ehrwald
Ehrwald (Österreich)
Ehrwald (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 49,44 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 10° 55′ OKoordinaten: 47° 23′ 59″ N, 10° 55′ 0″ O
Höhe: 994 m ü. A.
Einwohner: 2.606 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 53 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6632
Vorwahl: 05673
Gemeindekennziffer: 7 08 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchplatz 1
6632 Ehrwald
Website: www.gemeinde-ehrwald.com
Politik
Bürgermeister: Markus Köck
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)

8 Ehrwald EINS
3 Huamat und Grüne Liste
2 Zukunft-
1 Zukunft-Ehrwald
1 Dorfliste für Ehrwald

Lage von Ehrwald im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Ehrwald im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirol
Lage der Gemeinde Ehrwald im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Ehrwald ist eine Gemeinde mit 2606 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Reutte.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage und Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alpenglühen an der Zugspitze von Ehrwald (Tirol) aus

Ehrwald liegt am Fuß des Wettersteingebirges mit der 2962 m hohen Zugspitze, am Becken des Lermooser Moos, einer ehemaligen Sumpflandschaft. Die Loisach fließt am Ort vorbei. Der Name leitet sich möglicherweise vom althochdeutschen eriro oder erro wald ab, was „Anfang des Waldes“ bedeutet. Einer anderen Ansicht zufolge bedeutet der Name „alter Wald“[1] oder aber „Erzwald“, was angesichts der nahe gelegenen Erzvorkommen nicht ausgeschlossen ist[2].

Ortsteile sind neben dem Hauptort Obermoos mit der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn und Ehrwald-Schanz an der ehemaligen Zollstation, Oberdorf, Unterdorf, Schmiede und Weidach.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grainau
(Bayern, Deutschland)
Garmisch-Partenkirchen
(Bayern, Deutschland)
Lermoos Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Biberwier Mieming

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ehrwald
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −3,5 −2,6 1,1 5,3 10,5 13,3 15,3 14,6 11,0 7,2 1,4 −2,3 6
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,6 4,1 7,8 12,1 17,1 19,8 22,3 21,5 17,8 14,0 6,9 2,8 12,4
Mittl. Tagesmin. (°C) −6,6 −5,9 −2,7 0,8 5,2 8,1 10,0 10,0 6,8 3,3 −1,7 −5,1 1,9
Niederschlag (mm) 71 70 92 77 121 157 171 174 112 80 81 79 Σ 1285
Luftfeuchtigkeit (%) 63,7 59,2 54,1 51,1 51,8 53,6 52,2 54,8 55,6 55,7 62,9 66,8 56,8
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,6
−6,6
4,1
−5,9
7,8
−2,7
12,1
0,8
17,1
5,2
19,8
8,1
22,3
10,0
21,5
10,0
17,8
6,8
14,0
3,3
6,9
−1,7
2,8
−5,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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s
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71
70
92
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121
157
171
174
112
80
81
79
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrwald wurde erstmals 1274 urkundlich erwähnt. Die Besiedelung erfolgte nicht wie im übrigen Außerfern vom Allgäu her, sondern von Imst. Einen Anreiz dazu bot sicher der Bergbau, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts betrieben wurde. Der Ort lag etwas abseits der wichtigen Hauptverkehrsroute über den Fernpass, hatte aber mit der Produktion von Fassdauben für die Saline Hall eine wichtige Einnahmequelle. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Ehrwald von Touristen entdeckt und wuchs neben Lermoos zu einer wichtigen zweisaisonalen Tourismusgemeinde im Zugspitzgebiet heran.

Einen wichtigen Anteil daran hat der zweite Seilbahnbau Österreichs, die 1926 eröffnete Tiroler Zugspitzbahn, die 1991 neu gebaut wurde (Neuaufbau der Talstation im Jahr 2003 nach einem Feuer).

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Ehrwald
Blick vom Grubigstein auf Ehrwald und die Zugspitze
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ehrwald
  • Katholische Pfarrkirche Ehrwald Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung
  • Naturschutzgebiet Ehrwalder Becken
  • Jedes Jahr am Wochenende um den Johannistag (Sommersonnenwende, 21. Juni) wird die imposante Bergkulisse rund um den Talkessel Ehrwald-Lermoos-Biberwier im Rahmen der traditionellen Sonnwendfeuer durch das Auslegen von großen Figuren aus tausenden Brandsätzen zu einem spektakulären Erlebnis, das in seiner Art einzigartig ist. Die Figuren reichen von der christlichen Symbolik, Motiven aus der Pflanzen- und Tierwelt bis hin zur Darstellung von komplexen Bildern. Durch das zusätzliche Auslegen von Feuerketten entlang der Bergkämme wird die gesamte Dynamik weiter gesteigert. Seit 2010 gehört das Bergfeuer Ehrwald zum Immateriellen Welterbe, wie es die UNESCO deklariert, auf der Österreichliste (Nationales Kulturgut).[3]

Ski-/ und Wandergebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrwald besitzt – neben der Zugspitze – noch zwei weitere Ski- und Wandergebiete, die vom Ortszentrum abgehenden Wettersteinbahnen sowie das Skigebiet Ehrwalder Alm (1502 m). Letztere ist über die Ehrwalder Almbahn zu erreichen und Ausgangspunkt für verschiedene Skilifte. In einer Höhe zwischen 1.100 und 1.900 Metern gibt es rund 27,5 Kilometer Skipisten; davon eine schwarze Piste („Issentalkopf“). Für Wanderer ist die „Ehrwalder Alm“ Startpunkt für unterschiedliche verschiedene Wanderung, so z. B. zur Zugspitze (über das „Gatterl“) oder an den Seebensee und die Coburger Hütte.

Ehrwalder Alm im Herbst

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrwalder Almbahn

Verkehrsmäßig hat Ehrwald Verbindung ins Inntal über den Fernpass, nach Reutte und nach Garmisch-Partenkirchen. An das Eisenbahnnetz ist Ehrwald über die Außerfernbahn angeschlossen.

Ehrwald liegt am Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gemeinderat werden 15 Mandatare gewählt.

Partei 2022[4] 2016[5] 2010[6]
Prozent Mandate Prozent Mandate Prozent Mandate
Ehrwald EINS (EINS) 51,15 8
Huamat und Grüne Liste Ehrwald (HUAMAT) 18.09 3
Zukunft-Ehrwald (ZE) 14,85 2
FREI.Li.Ehrwald (FLE) 10,17 1
DORFLISTE FÜR EHRWALD (DFE) 5,74 1
Ehrwald.komm 100 15 59,33
Miteinander für Ehrwald 40,67

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister seit 1903 waren:[7]

  • 1903–1909 Engelbert Somweber
  • 1909–1920 Adalbert Kerber
  • 1920–1922 Xaver Schennach
  • 1922–1925 Engelbert Somweber
  • 1925–1934 Josef Köck
  • 1935–1938 Matthias Somweber (Amtswalter)
  • 1938–1938 Josef Köck
  • 1938–1945 Eduard Sonnweber
  • 1945–1950 Andreas Bader
  • 1950–1959 Eduard Sonnweber
  • 1959–1967 Josef Kerber
  • 1967–1974 Karl Schennach
  • 1974–1992 Thomas Schennach
  • 1992–2010 Thomas Schnitzer[8]
  • 2010–2022 Martin Hohenegg[6][5]
  • seit 2022 Markus Köck[4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Ein fünfreihig silbern-grün gespickelter Schild.[9]

Der stilisierte Wald im 1978 verliehenen Gemeindewappen symbolisiert den Ortsnamen.[1]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Riehl (1842–1917), Bauingenieur und Bauunternehmer
  • Hermann Stern (1878–1952), Rechtsanwalt, Lokalpolitiker und Wirtschaftspionier

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ehrwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ehrwald – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 64.
  2. Schoener, A. C. (1925): Alpine Namen – Erläutert und dem D. u. Ö. Alpenverein gewidmet. – 111 S.; München (Pössenbacher)
  3. Bergfeuer Ehrwald (Memento des Originals vom 31. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nationalagentur.unesco.at. nationalagentur.unesco.at
  4. a b Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Ehrwald. Land Tirol, abgerufen am 25. August 2022.
  5. a b Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 25. August 2022.
  6. a b Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 25. August 2022.
  7. Historisches. Gemeinde Ehrwald, abgerufen am 25. August 2022.
  8. Land Tirol - Wahlen 2004. Abgerufen am 25. August 2022.
  9. Landesgesetzblatt für Tirol Nr. 12/1978 (Digitalisat)