Kloster St. Johann (Alt St. Johann)

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Das Kloster St. Johann im Dorf Alt St. Johann (Kanton St. Gallen, Schweiz) bestand vom 12. bis zum 17. Jahrhundert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kloster wurde durch Benediktiner gegründet. Die älteste urkundliche Erwähnung datiert von 1152, als Papst Eugen II. St. Johann unter seinen Schutz nahm. Das Kloster besaß Güter im Toggenburg und im Rheintal: St. Johann, Stein, Krummenau, Kappel, St. Peterzell und Mogelsberg, bei Feldkirch, Klaus, Götzis und Altach. Seine Blütezeit erlebte es im 14. Jahrhundert.

Adam und Eva unter dem Baum der Erkenntnis – Fresko von Dietrich Meuss, 1611

Die Abtei erscheint mehrmals als Käuferin von Grundbesitz in der Gegend des heutigen Fürstentum Liechtenstein. Die wichtigste Erwerbung war wohl der Kauf des Roten Hauses in Vaduz im Jahre 1525.[1] Das Kloster überstand die Reformation, verlor aber im Jahr 1555 seine Eigenständigkeit und wurde der Fürstabtei St. Gallen als Priorat unterstellt.

Im Jahre 1626 fielen die Klostergebäude einem Grossbrand zum Opfer. Daraufhin wurde das Priorat etwa zehn Kilometer talabwärts in das Dorf Sidwald verlegt, das seitdem Neu St. Johann genannt wurde.[2]

Spätere Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heutiges Bauensemble: Propsteigebäude und Kirche Alt St. Johann (2013)

Anstelle des alten Klosters entstand eine Pfarrkirche mit Pfarrhaus. Bis heute beherbergen die ehemaligen Klostergebäude eine römisch-katholische Pfarrkirche (Alt St. Johann) mit Propsteigebäude.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Huber: Kloster St. Johann im Thurtal. Eigenverlag Katholisches Pfarramt Alt St. Johann, 2007, ISBN 3-9522806-8-2.
  • Daniel Studer: Das ehemalige Kloster St. Johann im Thurtal. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 709, Serie 71). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2002, ISBN 978-3-85782-709-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cornelia Herrmann: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. 2007, S. 287.
  2. Neu St. Johann gehört heute zu Nesslau. Die dort inzwischen ebenfalls aufgegebene Klosteranlage beherbergt heute ein heilpädagogisches Zentrum. [1].

Koordinaten: 47° 11′ 40,3″ N, 9° 17′ 8,4″ O; CH1903: 739958 / 228710